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Verbotene Kuesse am Pool

Verbotene Kuesse am Pool

Titel: Verbotene Kuesse am Pool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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zu Hause. Die Küche jedoch war ultramodern eingerichtet, offenbar kochte Rowena gern. Alles war makellos sauber, und dennoch hatte man den Eindruck, dass hier wirklich gelebt wurde.
    Sie schien gern zu lesen. Die Regale an den Wohnzimmerwänden waren voll mit Büchern, und Colin konnte sich richtig vorstellen, wie Rowena mit Dylan in dem hübschen ausgepolsterten Erker saß und ihm vorlas. „Dylans Zimmer ist dahinten“, sagte sie, und er folgte ihr über den kurzen Flur, dessen Wände mit Bildern von Dylan gepflastert waren. Doch auf keinem Foto war Dylans Vater zu sehen, wie Colin sehr schnell feststellte.
    Seltsam eigentlich. Selbst wenn es eine unangenehme Scheidung gegeben haben sollte. Oder wollte er einfach nicht am Leben seines Sohnes teilhaben? Gegenüber von Dylans Raum lag offensichtlich Rowenas Schlafzimmer, das auch in sehr warmen Farben eingerichtet war, wie Colin durch die offene Tür feststellen konnte.
    Rowena trat in Dylans Zimmer und ging vor bis zum Gitterbett. Etwas verlegen blieb Colin neben ihr stehen. „Auch wenn es sich reichlich naiv anhört, was tut man, wenn man ein Kind ins Bett bringt?“
    Sie lachte. „Dylan, Colin braucht deine Hilfe. Sag ihm, was er tun muss.“
    Begeistert streckte der Kleine die Arme aus und umarmte Colin, wobei er sein kleines weiches Gesicht fest an Colins Wange drückte. „Bett …“, kommandierte er.
    Colin setzte ihn in das Gitterbett, und Dylan legte sich hin. „Decke …“
    „Sofort.“ Colin zog die leichte Quiltdecke über ihn.
    „Gut.“
    Rowena lachte, beugte sich vor und gab ihrem Sohn einen Kuss. „Schlaf gut, Schätzchen.“
    Die beiden Erwachsenen verließen den Raum. Rowena machte die Tür fest zu und lehnte sich dann dagegen. „Ich bin eine schreckliche Mutter“, sagte sie leise. „Mein Kind hat Schmerzen, und mir fällt nichts anderes ein als zu schimpfen? Anstatt ihn zu trösten?“
    „Unsinn, du bist keine schreckliche Mutter. Aber lass uns ins Wohnzimmer gehen, damit wir Dylan nicht stören.“
    Sie nickte, folgte ihm ins Wohnzimmer und setzte sich neben ihn auf das Sofa. Zärtlich nahm er ihre Hand. Und obwohl Rowena sicher war, dass er Besseres zu tun hatte, als sich ihre Selbstanklagen anzuhören, musste sie loswerden, was sie bedrückte. „Ich hab eine entsetzliche Angst, dass Dylan mich später hassen wird.“
    „Wie kommst du denn darauf? Er liebt dich und betet dich an.“
    „Aber er hat es schon schwer genug, und ich verunsichere ihn noch dazu.“
    Colin schüttelte lächelnd den Kopf. „Du machst dir zu viele Gedanken. Bestimmt hat er alles vergessen, wenn er aufwacht.“
    „Nein, da kennst du Dylan schlecht. Er erinnert sich an alles.“
    „Dann hätte er sich doch auch daran erinnern müssen, dass er nicht laufen soll.“
    „Er ist noch so klein. Ich weiß, dass ich manchmal zu hart zu ihm bin.“
    „Nun hör mir mal gut zu, Rowena. Du hattest Angst um ihn, und so hast du ein bisschen überreagiert. Kinder können das aushalten. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich war auch mal ein Kind.“
    Aber du hast nie ein Kind gehabt, das total von dir abhängig ist und dir vertraut. Manchmal fiel es ihr so schwer, all diese Probleme allein lösen zu müssen. Aber auf keinen Fall wollte sie Colin länger damit behelligen. „Tut mir leid, dass ich dich da mit reingezogen habe. In dieses ganze häusliche Dilemma. Ich hatte auch gar nicht vor, dir Dylan zu zeigen.“
    „Warum denn nicht? Ich bin froh darüber. Er scheint ein sehr besonderer Junge zu sein.“
    „Ich bin dir sehr dankbar für das, was du für ihn getan hast.“
    „Offenbar ist das Krankenhaus für ihn ein Albtraum. Wahrscheinlich hat er viel Zeit da verbringen müssen?“
    „Ja, als Baby. Er wurde mit einer infantilen Zerebralparese geboren, einer teilweisen Gehirnlähmung, die sich auf den Bewegungsapparat und andere Funktionen auswirkt. Die Ärzte meinten, er würde nie laufen können und wahrscheinlich geistig behindert bleiben. Aber ich wollte das nicht akzeptieren und arbeite intensiv mit ihm. Es geht ihm jetzt sehr viel besser, auch wenn er gewisse Sprachprobleme hat und erst mit zwei anfing, ohne Hilfe zu laufen. Allerdings hat er schon mit einem Jahr begonnen, sich mit sehr kurzen Sätzen zu verständigen.“
    „Er scheint mir äußerst intelligent zu sein. Wie alt ist er jetzt?“
    „Zweieinhalb.“
    „Ein schlaues Kerlchen.“
    „Manchmal ein bisschen zu schlau.“ Rowena lachte leise. „Manchmal traut er sich mehr zu, als gut für ihn

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