Verbotene Kuesse am Pool
sie kurz von der Seite her an. „Sehr witzig!“
„War er wieder die Nacht bei dir?“ Tricia blieb hartnäckig.
„Nein. Er wollte, dass ich in meinem eigenen Bett schlafe.“
„Und da war nicht Platz für zwei?“ Tricia sah die Freundin mit großen unschuldigen Augen an.
„Das hätten wir Dylan nur schlecht erklären können.“
„Ach so, ja, das stimmt. Aber an eurer Beziehung hat sich nichts geändert? Immer noch nur unverbindlicher Sex?“
„Ja.“
„Und das genügt dir?“
„Darüber denke ich nicht nach, denn er geht sowieso bald nach England zurück.“
„Und wenn er dich nun bitten würde, mit ihm zu kommen?“
„Das würde er nie tun.“
„Aber wenn?“
„Für eine gute Beziehung muss man viel tun. Und dennoch gehen viele kaputt. Auf keinen Fall will ich mich jemand anderem unterordnen, nachdem ich gerade meinen Vater losgeworden bin. Ich möchte endlich ich selbst sein und über mein eigenes Leben bestimmen können, möchte für mich und Dylan da sein. Ich muss wissen, dass ich das kann.“
„Es wird dir sicher schwerfallen, das hier alles zu verlassen, was? Der Kindergarten war deine Idee, du hast ihn aufgebaut.“
Wie immer, wenn sie daran dachte, den Kindergarten aufzugeben, stiegen Rowena die Tränen in die Augen. Sie liebte diese Kinder, die ihr anvertraut worden waren und die sie nun schon seit zwei Jahren aufwachsen sah.
Um sie abzulenken, sagte Tricia schnell: „Ich habe übrigens am kommenden Wochenende frei und werde den Lagerraum aufräumen.“
„Wenn du Hilfe brauchst, sag mir Bescheid.“
„Aber ist das nicht Colins letztes Wochenende?“
„So sieht es aus.“
„Wozu hast du mehr Lust? Mit ihm zusammen zu sein, oder mit mir aufzuräumen?“
„Wenn du mich so fragst …“
„Weißt du, Row, ich bin ganz sicher, dass dir eines Tages ein Mann begegnen wird, der dich liebt und respektiert und der ein wunderbarer Vater für Dylan sein wird. Dann wird alles so, wie du es dir immer gewünscht hast.“
Glück wie im Märchen gab es nicht im wirklichen Leben, davon war Rowena fest überzeugt. Zumindest nicht in ihrem Leben. Aber sie schwieg und drückte die Freundin fest an sich.
Colin hatte ein Problem, und dieses Problem lag momentan eng an ihn geschmiegt neben ihm mit dem Kopf auf seiner Brust, war warm und weich und sexy. Es war, als sei Rowena für ihn geschaffen, und am meisten beunruhigte ihn, dass ihn dieses Gefühl nicht beunruhigte. Ernsthaften Beziehungen war er bisher immer mit Erfolg aus dem Weg gegangen. Nicht dass Frauen nicht versucht hatten, ihn an sich zu binden, aber ihm war es immer gelungen, diese Bestrebungen charmant zu unterlaufen.
Seine Freunde hatten die gleiche Einstellung, und sie hatten sich immer geschworen, sich nie an nur eine Frau zu binden, weil es doch noch so viele andere gab. Aber seltsamerweise war ein Freund nach dem anderen wortbrüchig geworden, hatte geheiratet und eine Familie gegründet.
„Ich hatte ganz vergessen, wie angenehm es ist, sich im Bett zu lieben“, sagte Rowena und sah lächelnd zu ihm hoch. „Was nicht bedeutet, dass es nicht auch gegen die Wand oder in der Dusche Spaß macht.“
„Oder auf dem Küchentisch.“ Er wollte sie gerade wieder auf sich ziehen, als sein Handy klingelte. Er angelte es vom Nachttisch und sah auf das Display. Mist, es war der Senator, der offenbar aus Washington anrief. „Hallo, Senator Tate. Ich dachte, Sie seien bereits wieder auf dem Rückflug nach Los Angeles.“
„Leider nicht. Es ist etwas dazwischengekommen. Ich möchte, dass Sie sich mit mir und ein paar Kollegen zusammensetzen. Wir denken daran, einen Ausschuss einzusetzen, der untersuchen soll, inwiefern der Sender ANS bei seinen Recherchen gegen das Gesetz verstößt. Sie haben vielleicht gehört, dass der ANS intensiv Privatpersonen abhört, aber eben auch den Präsidenten. Da Sie Erfahrung in solchen Dingen haben und auch der Vertrag, an dem wir arbeiten, genau dieses Thema behandelt, würden wir Sie gern dabeihaben. Können Sie kommen?“
„Ja, wenn Sie es für notwendig halten.“ Ihm blieb wohl gar nichts anderes übrig, wenn er den Senator irgendwann dazu bringen wollte, den Vertrag zu unterschreiben. „Wann?“
„Donnerstag in meinem Büro um zehn Uhr morgens.“
„Ich werde da sein.“ Verärgert warf er das Telefon auf den Nachttisch. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Schließlich war dies seine letzte Woche mit Rowena. Und die wollte er nun wirklich nicht in Washington vergeuden.
Rowena
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