Verbotene Kuesse am Pool
Hand aus, um ihm hochzuhelfen, „im Bett ist es sehr viel bequemer.“
Er stöhnte und ließ den Kopf wieder nach hinten fallen. „Nur noch eine Minute, dann kannst du mich rauswerfen.“
Rauswerfen? „Ich meinte mein Bett, Colin. Du hast so viel für mich getan, da werde ich dich doch nicht in diesem Zustand allein lassen.“
„Aber ich will dir nicht zur Last fallen.“
„Nun spiel nicht den starken Mann. Ob du es willst oder nicht, du bleibst hier, bis du wieder gesund bist.“
„Aber was ist mit Dylan?“
„Ich werde die Schlafzimmertür zulassen und abschließen, wenn ich mit ihm morgens in den Kindergarten gehe. Er wird gar nicht wissen, dass du hier bist.“
„Und die Hausangestellten?“
„Du bist in deiner Suite, fühlst dich nicht wohl und möchtest nicht gestört werden. Das wird Betty sagen, wenn jemand sie fragt. Und wenn deine Erkältung so ist wie meine, dann bist du am Dienstag schon wieder okay, wenn der Senator zurückkommt. Also?“
Er griff nach ihrer Hand, und sie zog ihn hoch.
„Aber ich komme auch allein zurecht“, meinte er halbherzig, als sie ihn ins Schlafzimmer führte.
„Ja, ja, ganz bestimmt.“ Normalerweise waren Männer ausgesprochen wehleidig, wenn sie krank waren. Da war Colin anders. Aber der war auch Soldat gewesen. Im Schlafzimmer schaltete sie das Licht ein und schlug die Bettdecke zurück. „Das Bettzeug habe ich heute Morgen gewechselt, es ist also frisch. Brauchst du noch irgendetwas aus deiner Suite? Vielleicht einen Schlafanzug?“
Er schüttelte nur den Kopf und sah so sehnsuchtsvoll auf das Bett, als könne er es kaum erwarten, sich endlich hineinzulegen.
„Leg dich hin, ich bringe dir noch ein paar Tabletten.“ Sie holte das Glas Wasser aus dem Wohnzimmer, das er nicht angerührt hatte, nahm ein paar Tabletten aus der Pillenschachtel und ging zu Colin zurück. Er saß wie ein Häufchen Elend auf der Bettkante, nur mit seiner schwarzen Boxershorts bekleidet. „Nun haben wir mal ein Wochenende für uns, und dann passiert so was“, stieß er kläglich hervor.
„Vielleicht fühlst du dich morgen Abend ja schon besser.“ Rowena gab ihm die Tabletten. „Und nun leg dich hin.“
Er streckte sich aus, und sie deckte ihn zu. Dann setzte sie sich neben ihn auf die Bettkante und fühlte noch einmal seine Stirn. Sie war wirklich sehr warm.
„Habe ich dir schon mal gesagt“, er lächelte sie dankbar an, „dass du eine tolle Mutter bist? Ich kann das beurteilen, denn meine Mutter war das Gegenteil. Dylan kann sich freuen.“
„Meine Mutter war auch nicht gerade ein Vorbild. Sie ist mit dem Schützling meines Vaters abgehauen. Dafür hat der Frau und Kinder verlassen. Und dann dauerte die Beziehung kaum so lang, wie die Medien sich darüber aufregten.“
„Wie alt warst du damals?“
„Elf und sehr unsicher.“
„Sie ist nie wieder zurückgekommen?“
„Nein, sie hat irgendeinen reichen Schweden kennengelernt, der sie mit nach Europa nahm. Sie hatten zwei entzückende blauäugige Jungs mit blondem Haar. Als ich in der Highschool war, hörte ich Gerüchte, dass sie auch andere Liebschaften gehabt hatte. Offensichtlich hatte sie keinen besonders guten Ruf in Washington gehabt. Und meinen Vater hatte sie nur geheiratet, weil ich unterwegs war.“
„Stimmt das?“
Rowena zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht, und ich will es auch nicht wissen.“
„Hast du mit ihr Kontakt?“
„Manchmal bekomme ich eine Karte zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Aber das ist alles.“
„Dann bist du allein mit deinem Vater aufgewachsen?“
„Meist sogar ganz allein. Er war nie ein besonders guter Vater, aber nachdem meine Mutter ihn verlassen hatte, bekam ich ihn kaum noch zu Gesicht. Ich hatte dann die verrückte Idee, dass er mich lieben würde, wenn ich die ideale Tochter wäre und er stolz auf mich sein könnte. Aber irgendwann habe ich begriffen, dass ich mich noch so anstrengen konnte, er interessierte sich nicht für mich. Hin und wieder ließ er sich mit mir fotografieren, oder ich musste bei diesen Wohltätigkeitsveranstaltungen mit ihm auftauchen. Immer dann, wenn er einen guten Eindruck machen wollte. Im Übrigen hat er mich übersehen oder nur kritisiert.“
Sie verzog das Gesicht. „Irgendwann kam dann der Punkt, wo ich nicht mehr einsah, warum ich das gute brave Mädchen sein sollte, wenn es viel lustiger war, schlecht zu sein und die Regeln zu übertreten. Und ich konnte ihn damit ärgern.“
„Hat das
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