Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
einer längst vergangenen Zeit.
Elle folgte Brock in die zweigeschossige Eingangshalle. Sie war mit weichen Teppichen ausgelegt, und durch die hohen Fenster fiel das Sonnenlicht ein. Von hier aus gelangte man in ein geräumiges Zimmer mit Ledersofa und -sesseln, einem Holztisch und einem großen Fernseher, der dem, den Elle für Brock gekauft hatte, erstaunlich ähnelte.
Sie sah ihren Mann an und lachte. „Es ist der gleiche, stimmt’s?“
Auch er lachte. „Ja. Offensichtlich kennst du meinen Geschmack sehr genau.“
Zu ihrer Überraschung küsste er ihr zärtlich die Hand – bei der Geste verspürte Elle ein heißes Prickeln. Sie wusste, wie charmant er sein konnte, aber in letzter Zeit war es selten vorgekommen. Aus verständlichen Gründen, dachte Elle.
„Komm doch mit nach draußen“, sagte er. „Das Panorama hier ist herrlich.“
Durch eine Glastür gingen sie zur Gebäuderückseite und traten auf eine große Terrasse. So weit das Auge reichte, sah man grüne Hügel und Täler.
„Wunderschön! Ein Traum! Es wundert mich wirklich, dass du nicht jedes Wochenende hier bist.“
„Ich hatte schlichtweg zu viel zu tun“, sagte Brock, während er die Aussicht genoss. „Vor allem in den letzten Wochen.“
„Wegen mir“, flüsterte Elle schuldbewusst.
Ohne sie anzusehen, sagte er: „Das ist Schnee von gestern. Jetzt heißt es, den Schaden wiedergutzumachen und die Zukunft der Firma zu sichern.“
Mehr denn je tat es Elle leid, dass seine Arbeit ihretwegen noch schwieriger und anstrengender geworden war. Sie legte ihm die Hand auf den Arm. „Es tut mir ehrlich leid.“
Aber er entzog sich ihr. „Wie gesagt, wir müssen nach vorne sehen. Das ist jetzt wichtiger. Komm, ich zeige dir den Rest des Hauses.“
Sie legte ihre Hand in seine. Wenn sie doch nur hinter seine ruhige Fassade hätte sehen können! Zwar ließ er sie jetzt näher an sich als in letzter Zeit, aber noch immer wirkte es, als hätte er eine Mauer um sein Herz errichtet. Noch immer wusste Elle fast nichts über seine private Vergangenheit. Über seine Verlobung zum Beispiel hatte er mit ihr noch nicht geredet.
Einerseits wagte sie es nicht, ihm Fragen zu stellen, andererseits fühlte sie sich zunehmend unwohler. Zwischen ihnen war zu vieles unausgesprochen geblieben. Vorsichtig fragte Elle schließlich: „Bist du mal mit deiner Verlobten hier gewesen?“
Überrascht sah er sie an und schüttelte dann den Kopf. „Nein. Ich habe zwar ab und zu daran gedacht, hatte aber keine Zeit. Claire hat sowieso nie verstanden, welche Verpflichtungen meine Position mit sich bringt. Sie wollte einen Mann, der jederzeit freinehmen und mit ihr verreisen kann. Das konnte ich ihr leider nicht bieten. Natürlich war es nicht allein ihr Fehler. Als mir klar wurde, dass es mit uns nicht funktionierte, habe ich mich noch mehr in der Arbeit vergraben.“
„War es schwer für dich, als Schluss war?“
Er lächelte etwas angestrengt. „Du weißt ja, ich hasse es zu scheitern, egal wobei. Sie hat mir schon auf dem College gefallen, hatte aber ständig irgendeinen Freund. Als wir uns später wiedertrafen, war sie endlich Single, und das sah ich als meine Chance.“
Sich vorzustellen, dass Brock so lange auf eine Frau gewartet hatte, versetzte Elle einen Stich im Herzen. Sie hatte er nicht lange bitten müssen. „Wenn du so lang in sie verliebt warst und sie dann gehen lassen musstest …“
„Sie war nicht glücklich mit mir. Und ob ich auf dem College wirklich in sie verliebt war, weiß ich nicht genau. Vielleicht war es mehr eine jugendliche Schwärmerei. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist eben ein Riesenunterschied. Claire und ich haben schlichtweg nicht zusammengepasst.“
Elle hörte aufmerksam zu, dann lächelte sie zaghaft. „Und du und ich? Passen wir zusammen?“
„Unsere Beziehung hat ein ziemliches Entwicklungspotenzial, glaub mir. Du wirst schon sehen.“
Im ersten Stock betraten sie das große Schlafzimmer und gingen auch dort auf den Balkon hinaus.
Stolz sah er Elle an. „Schön, nicht? Nachdem ich drei Jahre für meinen Vater gearbeitet und einen wichtigen Vertrag an Land gezogen hatte, habe ich mir das Haus gekauft. Dad war wütend, weil ich ihn nicht nach seiner Meinung gefragt habe.“
„Aber das ging ihn doch gar nichts an. Ich finde, das Haus ist so etwas wie dein kleines Geheimnis.“
„Interessant, so habe ich es bisher noch gar nicht gesehen.“
„Wer weiß denn überhaupt davon?“
„Kaum jemand. Meinem
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