Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
Mutter an diesem Tag zurückkam, hätte er Elle vor dem Zusammenprall mit ihr bewahrt.
Er wusste nur zu gut, wie sie ihr Spiel mit anderen Menschen spielte. Am liebsten hätte er sie längst aus dem Haus gehabt – aber sie hatte ihm nie einen Grund geliefert, sie loszuwerden. Bis jetzt.
Er ging Elle entgegen und traf sie auf der Treppe. „Hallo Elle“, sagte er.
„Hallo Brock.“
„Tut mir leid, dass du ganz allein mit meiner Mutter klarkommen musstest.“
„So schlimm ist sie nun auch wieder nicht. Obwohl sie nicht ganz unkompliziert ist.“
„Das, finde ich, ist eine ziemliche Untertreibung“, sagte er leise. „Ich sorge dafür, dass sie sobald wie möglich auszieht.“
Elle runzelte die Stirn. „Der Gedanke gefällt mir nicht. Weißt du, sie hat etwas so … Trauriges an sich.“
Elles mitfühlender Blick rührte Brock. Er wusste, dass sie eine warmherzige Frau war, aber in Bezug auf seine Mutter fand er diese Anteilnahme unangebracht. „Ich will sie ja nicht hinauswerfen, und im Park braucht sie auch nicht zu leben. Sie soll nur ihre eigenen vier Wände bekommen.“
Elle biss sich auf die Lippe. „Findest du das ein rücksichtsvolles Vorgehen?“
„Weiß ich nicht, aber auf jeden Fall ist es das Beste – für Carol und für unsere Ehe“, sagte er mit fester Stimme.
Schon zwei Tage später bezog Brocks Mutter eine Wohnung ein paar Straßen weiter. Eine Umzugsfirma holte ihre Sachen, doch leider ließ Carol viele Möbel zurück. Elle würde also entscheiden müssen, was sie behalten und was sie wegwerfen wollte.
„Ach Anna“, sagte sie. „Was ist, wenn ich etwas Wichtiges weggebe? Etwas, was James gehört hat?“
„Ich helfe Ihnen gern, aber es ist nun doch schon eine Weile her, dass Mr Maddox Senior gestorben ist.“
„Dann würde ich sagen, zeige ich Ihnen alles, was ich aussortieren möchte. Und die Dinge, bei denen wir uns nicht ganz sicher sind, bringen wir auf den Speicher.“
In der folgenden Woche war Elle jeden Tag mehr als zwölf Stunden mit Sortieren beschäftigt. Abends fiel sie ins Bett und schlief vor Müdigkeit sofort ein. Als Brock sie eines Morgens weckte, wusste sie nicht einmal, welcher Wochentag war.
„So geht das nicht weiter“, sagte Brock. „Das ist weder für dich noch für das Baby gut.“
„Ich bin ja schon fast fertig. Nur noch ein paar Tage.“ Elle gähnte und kuschelte sich in ihre Decke.
„Die Kampagne für Prentice macht noch immer viel Arbeit, und außerdem haben wir einen wichtigen Kunden in Aussicht. Aber trotzdem, ich möchte dich von hier wegbringen“, sagte Brock und spielte mit ihren Haaren.
„Wohin denn?“
„Wo es ruhig ist und wir ausspannen können. Ich verstehe nicht, warum du dich so abrackerst.“
„Ich tue mein Bestes, um die Schatten der Vergangenheit zu vertreiben“, sagte Elle.
„Wie meinst du das?“
„Ich möchte, dass wir unbelastet unserer gemeinsamen Zukunft entgegensehen können.“
Er berührte sie an der Schulter und drehte sie zu sich herum. Er sah in ihre noch schläfrigen blauen Augen und spürte, wie sehr er Elle begehrte. „Schatten der Vergangenheit gibt es nicht“, beteuerte er. „Außerdem beschütze ich dich.“
Sie seufzte. „Bei deiner und meiner familiären Vorgeschichte wird es uns schon etwas Mühe kosten, bis es mit unserer Ehe richtig klappt.“
Dabei leuchtete in ihren Augen die Entschlossenheit auf, die Brock an ihr so bewunderte. Noch nie hatte er eine Frau wie sie getroffen, die sich in puncto Leidenschaft und Stärke mit ihm messen konnte. „Du überraschst mich immer wieder.“
„Ist das gut oder schlecht?“, fragte sie.
„Lasse ich dich wissen, sobald ich es weiß“, scherzte er. „Und in der Zwischenzeit solltest du deine Tasche packen. Denn wie gesagt, wir fahren weg.“ Ohne Abstand würde Elle sich nicht entspannen, so viel stand fest.
Wenige Stunden später fuhr Brock auf die Berge zu. „Ein paar Stunden von hier habe ich ein Haus. Immer wenn ich etwas Zeit habe, fahre ich dorthin – in letzter Zeit war das allerdings nicht allzu oft, muss ich gestehen.“
Elle lehnte sich im Ledersitz zurück und entspannte sich. „Davon hast du mir bisher nichts erzählt. Während ich für dich gearbeitet habe, bist du nie hingefahren.“
„Weil ich meine knappe Freizeit lieber mit dir verbracht habe“, sagte er und bog in eine Straße ein, die in engen Kurven bergauf führte.
Elle sah ihn an. „Freut mich, dass ich nicht als Einzige halb verrückt vor Sehnsucht
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