Verbotene Kuesse & ein sueßes Geheimnis
Bruder habe ich davon erzählt.“
„Es ist das einzige Mal, dass du eigenmächtig etwas nur für dich gemacht hast.“
„Oh nein, durchaus nicht. Nur hier ist das Ergebnis am augenfälligsten.“
„Hat es sich dein Vater angeschaut, nachdem es renoviert war?“, fragte Elle.
Brock runzelte die Stirn. „Nein. Dad war ein großer Mann, aber Fehler hat er nicht gern zugegeben.“
„Du bist anders“, sagte Elle. „Das hat mir schon immer an dir gefallen. Voller Selbstvertrauen triffst du Entscheidungen in Sekundenschnelle, über die ich zwei- oder dreimal nachdenken müsste. Und fast immer liegst du damit richtig. Wenn ausnahmsweise mal nicht, gestehst du es dir ein und suchst nach einem anderen Weg.“
„Im Werbegeschäft muss man entscheidungsfreudig sein. Wer sich unflexibel zeigt, wird überrollt. All meine Mitarbeiter verlassen sich auf mich, da kann ein Zögern fatal sein“, sagte er und sah sie mit seinen blauen Augen an.
Seinem Kind gegenüber wird er sich ebenso wenig aus der Verantwortung ziehen, dachte Elle. Pflichtgefühl ist seine hervorstechendste Charaktereigenschaft. Aber wie würde er sich als Vater verhalten? Interessiert und teilnahmsvoll, wie sie hoffte, oder streng wie sein eigener Vater?
„Hast du Hunger?“, fragte Brock. „Der Gefrierschrank ist gefüllt. Und danach möchtest du dich vielleicht ausruhen?“
„Eine Kleinigkeit essen wäre nicht schlecht. Aber dann will ich lieber ein Stück spazieren gehen. Schlafen kann ich auch in San Francisco.“
„Das scheint mir nicht so. Anna sagt, du arbeitest ununterbrochen.“
„Alles, was ich tue, wird gepetzt“, sagte sie mit gespielter Verzweiflung.
„Elle, ich bin dein Mann und für dein Wohlergehen verantwortlich.“
Verantwortung. Verpflichtung. Elle wollte nicht, dass ihre Beziehung diesen Mustern folgte, aber was sollte sie tun? „Also essen und spazieren gehen“, sagte sie mit erhobenem Kopf. „Aber du kannst dich ja etwas hinlegen, wenn du dich müde fühlst“, fügte sie mit leisem Spott hinzu.
Er lachte und zog sie an sich. „In meinem Apartment bist immer du als Erste eingeschlafen. Schon vergessen?“
Auch Elle lachte. „Das kann ich schlecht leugnen.“
Dann küsste er sie.
Stunden später, nach einem leichten Mittagessen, einem ausgiebigen Spaziergang und einem Auflauf mit Hühnchenfleisch zu Abend, saß Brock auf dem Sofa. Elle brachte ihm einen Scotch on the Rocks – mit völliger Selbstverständlichkeit.
„Danke“, sagte er und sah sie nachdenklich an. „Allmählich wird mir klar, dass du viel mehr über meine Vorlieben weißt als ich über deine.“
Eine Flasche Mineralwasser in der Hand, setzte sich Elle neben ihn. „Hm … Sicher liegt es daran, dass du noch nie jemandes Assistent warst“, sagte sie und lächelte verschmitzt. „Und schon gar nicht mein Sekretär.“
Brock trank einen Schluck Scotch, der genau die richtige Temperatur hatte. „Jetzt werde bloß nicht eingebildet.“ Er lachte.
„Keine Angst, das passt nicht zu mir“, wehrte Elle ab.
„Okay, dann gib nicht so an.“
„Tu ich doch gar nicht. Wenn hier jemand angibt, dann du. Andererseits kannst du sehr charmant sein, wenn du willst.“
„Nur wenn ich will?“, fragte er stirnrunzelnd.
„Und das ist nicht jeden Tag der Fall.“
Brock schüttelte den Kopf. Täglich bemühten sich Leute, ihm zu gefallen, weil sie sich einen Vorteil davon versprachen. Elle gehörte definitiv nicht dazu, und genau das mochte er an ihr. „Also“, begann er. „Welchen Cocktail trinkst du am liebsten?“
„Erdbeermartini mit Zuckerrand. Einfach traumhaft.“ Sie leckte sich die Lippen.
Eine Geste, die so sinnlich aussah, dass Brock heiß wurde. „Okay. Und deine Leibspeise?“
„Kommt drauf an. Seit ich schwanger bin, hat sich das etwas geändert. In letzter Zeit auf jeden Fall Makkaroni mit Käse. Auch wenn es für die Figur nicht gut ist.“
„Deine Figur ist wunderschön“, stellte Brock fest. „Und dein Lieblingssandwich?“
„Putensandwich, und sonst immer gern Kartoffelpüree und Soße.“
„Das gefällt mir so an dir.“ Er lächelte. „Du liebst herzhaftes Essen.“ Dabei dachte er daran, wie sie einmal mit viel Appetit ein großes Steak mit Weißweinsoße verspeist hatte.
„Aber seit ich schwanger bin, vertrage ich vieles nicht mehr so gut.“
„Soll das heißen, du willst nie wieder mit mir zum Steakessen gehen?“
„Bist du verrückt? Natürlich will ich – nur im Moment eben nicht.“
„Okay.
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