Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
Raum stan d und ihn mit großen traurigen Augen ansah. Den Affen hielt sie immer noch fest umklammert. Zwei Koffer standen halb neben ihr.
Er schluckte. „Hallo, Zoey.“
„Hallo“, flüsterte sie zurück und senkte ein wenig den Kopf.
Tom zerbrach sich den Kopf, was er zu ihr sagen sollte. Bei jedem Treffen mit ihr wusste er nicht, was er sagen oder tun sollte. Sie war ein kleines Mädchen. Was wusste er schon von kleinen Mädchen?
„Wann kommt Mami denn wieder?“
Das klang verdächtig nach Tränen. Er zuckte zusammen und trat von einem Fuß auf den anderen. „Also ... du bleibst jetzt ein wenig bei mir ... wir werden viel Spaß haben. Okay?“
Ihr Kinn bebte, aber sie nickte tapfer. „Okay.“
Tom schenkte Gregorys Sekretärin, die in respektvoller Entfernung stand und Papiere zusammenlegte, einen verzweifelten Blick. Die ältere Dame lächelte weich und ging zu Zoey, um ihr über den blonden Zopf zu streicheln.
„Willst du deinem Daddy nicht das schöne Bild zeigen, das du gerade gemalt hast, Schätzchen? Vielleicht hängt er es sogar an seinen Kühlschrank, mhh?“
Kurz darauf bewunderte Tom ein Bild, das ihm Zoey schüchtern zeigte und mit zurückhaltender Stimme erklärte, dass sie einen Affen, ein Pferd und einen Hund gemalt hatte. Für Tom wirkte das Bild eher wie eine Pollock-Kopie, aber er lobte die wilden Buntstiftkritzeleien und sagte sich, dass es gar nicht so schwer war, mit einem Kind auszukommen.
3. Kapitel
Erin verstaute die Einkäufe im leeren Kühlschrank und seufzte ärgerlich auf. An ihrem Ärger konnte sie niemandem die Schuld geben – niemandem außer sich selbst. Man konnte Jess einiges vorwerfen: ihre Schlampigkeit, ihren Männerverschleiß und ihre Vorliebe für Nudeln mit Mayonnaise, aber Geiz fiel nicht darunter. Obwohl Erin mit dem Einkauf dran gewesen wäre, hatte Jess morgens Geld auf dem Tisch liegen gelassen, damit Erin davon Lebensmittel kaufen konnte, da sie von ihrer akuten Geldknappheit wusste.
Erin ärgerte sich maßlos über ihre momentane Situation und in ganz seltenen Augenblicken erwischte sie sich selbst dabei, über das Angebot ihrer Eltern nachzudenken. Wenn sie wieder daheim einzog, könnte sie einige Ausgaben sparen. Andererseits befürchtete sie, dass sie dann auch ihr großes Ziel aus den Augen verlor.
Da sie keinen Hunger hatte, schließlich fiel ihr die Arbeitslosigkeit auf den Magen, goss sie sich eine Tasse Kaffee ein und setzte sich an den Küchentisch, um nach Stellenausschreibungen zu schauen. Jess’ Kumpel Danny, ein herzensguter Travestiekünstler, hatte ihr am gestrigen Abend vorgeschlagen, bei seinem Chef ein gutes Wort für sie einzulegen. Anfangs war sie begeistert gewesen, denn in einem Schwulenclub für die Garderobe zuständig zu sein, klang nach harmloser Arbeit. Mit Schwulen kam sie wunderbar klar und hätte nichts dagegen, mit Danny im gleichen Club zu arbeiten. Jess hatte sie aufklären müssen, dass Danny nebenbei bei einer Erotik-Hotline arbeitete und als Wonder-Wanda gutes Geld verdiente. Er hatte keinen Job im Club gemeint, sondern vorgeschlagen, dass Erin ebenfalls ihr Glück bei der Erotik-Hotline versuchen sollte. Danny war sogar ziemlich euphorisch gewesen, schließlich hielt er ihre Stimme für absolut erotisch.
Zwar war Erin nicht sehr wählerisch, aber das kam für sie nicht infrage. Allein der Gedanke daran, am Telefon zu sitzen und lasziv in den Hörer zu hauchen, während am anderen Ende der Leitung ein völlig Fremder saß und an sich herumspielte, ließ sie würgen. Dass Danny behauptete, er würde währenddessen sogar bügeln oder sich die Beine rasieren, hatte sie dennoch nicht davon überzeugen können, dass der Job etwas für sie war.
Es blieb ihr nichts anderes übrig, als die Stellenangebote in der Zeitung zu wälzen und zu hoffen, dass etwas für sie dabei war. Leider entdeckte sie außer dubiosen Inseraten für Vertreterjobs und Anzeigen, in denen LKW-Fahrer gesucht wurden, nichts Brauchbares. Sie würde ihre Mom, die viele Restaurantbetreiber oder Ladenbesitzer kannte, anrufen und bitten, sich dort umzuhören. Irgendwann musste doch auch sie einen Nebenjob finden!
Gerade als sie nach dem Telefonhö rer greifen wollte, klingelte es. Hastig hob Erin ab und hoffte inständig, dass es die Agentur war, die ihr einen neuen Job anbieten konnte.
„Hallo?“
„Erin Hamilton?“
„Ja? Wer spricht denn da?“
Sie konnte einen Mann hören, der nervös in den Hörer atmete und sich räusperte. „Hier
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