Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
gewesen, die Frau anzurufen, die wie ein Drachen über ihn hergefallen war, weil er sie mit einer Stripperin verwechselt hatte.
Ehrlicherweise war sie ihm nicht einmal besonders sympathisch gewesen, da sie absolut spröde und distanziert erschienen war. Auch jetzt am Telefon hatte sie ihn wie einen Untergebenen angeherrscht und sich nur widerwillig dazu bereit erklärt, Zoey kennenzulernen. Er wollte nicht, dass sich ein Drachen um sein Kind kümmerte, aber welche Alternative hatte er denn? Die guten Referenzen, die er überall über sie hatte einholen können, beruhigten seine Zweifel zwar ein wenig, aber er war sich nicht sicher, ob sie das richtige Kindermädchen für Zoey war.
Zoey war ein schüchternes, kleines Mädchen, das ihm aus dem Weg ging und kaum ein Wort sprach. Er könnte Jennifer erwürgen, dass sie ihm einfach das Kind dagelassen hatte, ohne dass er gewusst hatte, worauf er sich einließ.
Die guten Ratschläge seiner Mutter, die er heute aus dem Bett geklingelt hatte, weil es in Denver erst fünf Uhr morgens gewesen war, waren keine Hilfe gewesen. Sie war der Meinung, dass er sich bei Zoeys Betreuung auf seinen Instinkt verlassen sollte. Genauso unbefriedigend war ihre Weigerung gewesen, nach New York zu kommen und sich um Zoey zu kümmern.
Peinlich, aber wahr – Zoey hatte ein innigeres Verhältnis zu ihrer Großmutter als zu ihrem Dad, denn seine Mom besuchte Zoey häufig in Kalifornien und telefonierte mit ihrer Enkelin. Nach solchen Gelegenheiten rieb sie ihrem Sohn immer unter die Nase, dass seine Tochter ein entzückendes Mädchen sei und er ein egoistischer Mistkerl, der sich nicht um sie kümmerte.
Genau diese Vorwürfe hatte er sich heute Morgen anhören müssen, während er auf heißen Kohlen gesessen hatte, weil er hoffnungslos überfordert war.
Obwohl er intensiv auf sie eingeredet hatte, dass er Zoey vermutlich verkorksen würde, wenn sie für längere Zeit bei ihm bliebe, weil er gehofft hatte, seine Mom durch Schuldgefühle dazu zu bringen, ihre Meinung zu ändern, war sie stur geblieben.
Er musste demnach einen anderen Weg finden, denn es war ausgeschlossen, dass er sich alleine um sie kümmerte.
Kaum waren sie gestern in seiner Wohnung angekommen, hatte das ganze Theater angefangen. Er hatte kein Wort aus ihr herausbekommen und war sich wie ein Trottel vorgekommen, während Zoey mit ihrem Mäntelchen bekleidet in seinem Wohnzimmer stand und ihren Stoffaffen umklammert hielt. Um die ganze Situation etwas aufzulockern, hatte er ihr das Kinderzimmer gezeigt, das ein Team von Innenarchitekten und Handwerkern innerhalb kürzester Zeit in einen Prinzessinnentraum verwandelt hatte.
Sie hatte keinen Ton gesagt, sondern mit großen Augen die pinken Wände betrachtet, bevor sie ein leises Danke gehaucht und den Kopf gesenkt hatte. Er hatte sie allein gelassen und war nervös im Wohnzimmer auf und ab gegangen, weil er ihr etwas Zeit zum Eingewöhnen geben wollte.
Als er nach einer Stunde wieder nach ihr hatte schauen wollen, saß sie mit ihrem Stoffaffen auf dem Himmelbett und betrachtete unglücklich die beiden Koffer, die er neben das Bett gestellt hatte.
„ Willst du die Koffer nicht auspacken?“
Der kleine Mund hatte plötzlich gezuckt, bevor sie mit zittriger Stimme gestanden hatte: „Das kann ich nicht allein.“
„Oh“ , er war sich wieder wie ein Vollidiot vorgekommen und hatte beide Koffer auf den Boden gelegt. Schüchtern hatte Zoey ihm Anweisung gegeben, wie er ihre Kleider aufhängen musste, und anschließend nach seinem Badezimmer gefragt. Da seine Wohnung groß war und über zwei Badezimmer verfügte, hatte er ihr das kleinere gezeigt und sie wieder alleine gelassen. Im Wohnzimmer hatte Tom den Fernseher angeschaltet und ein Basketballspiel gewählt, bevor er Pizza bestellt hatte, da sein Kühlschrank nicht viel hergegeben hatte. Zu den Pizzen hatte er ein Sixpack Cola bestellt, weil er nur noch Bier im Haus hatte.
Kleinlaut war Zoey irgendwann ins Wohnzimmer geschlichen und hatte ihm gesagt, dass sie nicht ans Waschbecken kam, um sich die Hände zu waschen. Kurzerhand hatte Tom einen Stuhl ins Badezimmer gestellt, auf den sie klettern konnte. Als sie mit dem Händewaschen fertig gewesen war, hatte er sie vom Stuhl heruntergehoben.
In peinlichem Schweigen hatten sie auf den Lieferservice gewartet, während das Basketballspiel lief.
Tom hatte einen robusten Magen, der ihm noch niemals Probleme bereitet hatte, weshalb er trotz des Stress’ herzhaft zugegriffen
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