Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
spricht Tom Peacock – bitte legen Sie nicht auf!“
Sie seufzte auf und kniff die Augen zusammen. „Hören Sie ...“
„Miss Hamilton“, seine dunkle Stimme klang unsicher und ziemlich aufgebracht. „Ich weiß, Sie halten mich für einen kompletten Idioten und würden mir sicherlich gerne noch eine weitere Ohrfeige verpassen, aber bitte legen Sie nicht auf. Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen ... als Sie zu mir kamen, war ich übermüdet und ...“
„Sie müssen nichts erklären, Mr. Peacock. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen ...“
„Miss Hamilton, ich brauche Ihre Hilfe. Bitte.“ Er seufzte frustriert in den Hörer. „Ich habe gestern Abend Zoey zu mir geholt und weiß einfach nicht, was ich tun soll!“
Obwohl er sich ziemlich verzweifelt anhörte , stand ihr Entschluss fest, sich nicht auf sein Angebot einzulassen, egal wie es lauten würden.
„Mr. Peacock, ganz sicher gibt es viele kompetente Kindermädchen ...“
„Sie verstehen das nicht“, er stieß einen tiefen Atemzug aus. „Die Agenturen haben Wartelisten und ...“
„Es wird sich schnell jemand finden. In einigen Tagen ...“
„Bis dahin kann ich nicht warten“, er stockte kurz und erklärte resigniert. „Miss Hamilton, ich brauche Ihre Hilfe. Zoey ... sie hat heute Nacht geweint. Ich konnte es durch die Wand hören und ...“
Erin war empört und fragte ungläubig: „Jetzt sagen Sie mir bitte nicht, dass Sie ein vierjähriges Kind in der ersten Nacht allein haben schlafen lassen?!“
„Aber ...“
„Hatten Sie wenigstens ein Nachtlicht eingeschaltet?“
„Nachtlicht?“
Er klang dermaßen überfordert, dass sie wütend aufseufzte. „Kleine Kinder haben manchmal Angst im Dunkeln, deshalb gibt es Nachtlichter!“
„Oh ... wo kann man so etwas kaufen?“
„In jedem Spielzeugladen oder Kindergeschäft.“
„Oh Mann“, er stöhnte auf. „Dann werde ich ein Nachtlicht besorgen. Was noch?“
„Wie ... was noch ?“ Verwirrt starrte sie auf den Hörer.
„Was brauche ich noch?“
„Mr. Peacock, Ihre Tochter ist seit gestern bei Ihnen“, fuhr sie ihn an. „Haben Sie sich etwa vorher nicht erkundigt, was Sie für ihren Aufenthalt brauchen?“
„Na ja, mein Teamkollege meinte, dass kleine Mädchen auf Hello Polly stehen.“
„ Hello Kitty “, genervt verdrehte sie die Augen. „Haben Sie Kindersicherungen, einen Autositz ...?“
„Warten Sie – ich schreibe mir das schnell auf.“
„Mr. Peacock“, Erin strich sich eine widerspenstige Strähne beiseite. „Was macht Zoey gerade?“
„Ich ... ich weiß nicht“, gestand er mit kleinlauter Stimme. „Vor einer Stunde habe ich an ihre Tür geklopft und gesagt, dass das Frühstück fertig ist.“
„Und?“ Ungeduldig lehnte sie sich zurück und lauschte seinem nervösen Atem.
„Nun ... sie ist noch in ihrem Zimmer und spielt vermutlich.“
„ Was?!“
Wieder klang er ziemlich verzweifelt. „Sehen Sie! Ich brauche Ihre Hilfe – ich habe keine Ahnung, was ich mit ihr machen soll!“
„Aber ...“
„Ich zahle Ihnen das doppelte Gehalt, das sie sonst bekommen ...“
„Ausgeschlossen ...“
„Das dreifache! Bitte, Miss Hamilton “, er schnaufte regelrecht. „Kommen Sie doch einfach her und lernen Zoey kennen. Ganz unverbindlich.“
Erin stöhnte auf.
Nach dem letzten und einzigen Treffen mit Tom Peacock hatte sie sich geschworen, diesen Job nicht anzunehmen, egal welches Gehalt sie auch erwarten würde. Sie hatte genug von verantwortungslosen Eltern, die ihre Kinder an Fremde abschoben und glaubten, dass sie sich um ihre Sprösslinge nicht kümmern mussten, weil sie schließlich jemanden dafür eingestellt hatten. Die Meinung über den Mann, der nun am Telefon auf sie einredete, hatte sie sich schnell bilden können: reich, jung, berühmt und nicht an der eigenen Tochter interessiert. Leider war er klug genug, ihre Schwachstelle herausgefunden zu haben und sie nun gegen sie zu verwenden. Der Gedanke an ein kleines, unglückliches Mädchen verursachte ihr ein wahnsinniges Schuldgefühl.
Sie schloss die Augen und zählte bis zehn, bis sie zähneknirschend erwiderte: „Von mir aus. Ich komme gleich vorbei ...“
Tom legte auf und spürte pure Erleichterung, nachdem die unzähligen Telefonate, die er zuvor geführt hatte, erfolglos gewesen waren. Er war der Meinung, dass sich sein ganzes Umfeld gegen ihn verschworen hatte. Erin Hamilton war seine letzte Hoffnung gewesen. Selbstverständlich war es ihm unangenehm, wenn nicht sogar peinlich
Weitere Kostenlose Bücher