Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
Kindermädchen und dem Vater war das reine Klischee.
„Erin?“, fragte Liv und schien sich wieder beruhigt zu haben. „ Wir sind vor ein paar Tagen unterbrochen worden, als du uns von deinen Studienplänen erzählt hast.“
Auch das noch! Unbehaglich spürte sie Toms neugierigen Blick auf sich, als sie sich zu Liv drehte und seufzend das Weinglas beiseite stellte. „Was möchtest du denn wissen?“
„Du hast gesagt, dass du dein Studium abgebrochen hast, aber mit keinem Wort erwähnt, was du studiert hast.“
„Psychologie.“
„Großartig“, Liv lächelte ihr zu. „Da hast du einiges vor dir. Wo hast du denn studiert?“
Erin schluckte und lehnte sich zurück. „Harvard und Stanford.“
Julian hob überrascht den Kopf. „Wow!“
Mit einem schwachen Lächeln fragte Erin: „ Wow ? Anscheinend habe ich keinen großen Eindruck auf dich gemacht, wenn du dermaßen überrascht bist.“
„Unsinn“, wischte er mit einer Handbewegung beiseite. „ Harvard und Stanford sind einfach so beeindruckend, dass ich automatisch überrascht bin.“
„Da hast du dich aber gut aus der Affäre gezogen, Julian“, murmelte Tom.
„Und warum hast du dein Studium abgebrochen?“
Erin zuckte mit der Schulter und überspielte ihr Unbehagen. „Ein finanzieller Engpass.“
„So ein Mist“, meinte Julian ernst und stieß ein Seufzen aus.
Kopfschüttelnd erklärte Erin: „Ich arbeite gerne mit Kindern zusammen, deshalb ist die Unterbrechung meines Studiums auch nicht schlimm für mich. Im kommenden Jahr werde ich mich wieder einschreiben und brauche nur noch ein Jahr, bis ich meinen Abschluss habe.“
„Das klingt, als hättest du alles genau geplant“, Liv schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln.
Erin atmete tief aus und erwiderte das Lächeln mit einem heiteren Gesicht, auch wenn ihr nicht danach war.
Kurz darauf verabschiedeten sich Julian und Liv und ließen Erin mit Tom allein auf der Terrasse zurück. Sie nippte an ihrem Wein und sah dem Paar hinterher, das händchenhaltend über den Strand zu seinem Bungalow ging. Erin legte für einen kurzen Moment den Kopf in den Nacken und starrte in die finstere Nacht. Langsam fröstelte ihr und sie überlegte, wie sie sich am höflichsten in ihr Bett verabschieden konnte, als Tom ihr plötzlich die Decke reichte, die auf einem der Stühle gelegen hatte.
„Ihnen scheint kalt zu sein.“
„Danke“, leicht verlegen breitete sie die weiche Decke aus und schlang sie sich um die Schultern.
„Harvard also?“
„Ja.“
„Sie haben unerkannte Talente, Miss Hamilton“, scherzte er ruhig. „Autoreparaturen, Psychologiestudium ...“
Erin schwieg und weigerte sich, in seine Richtung zu schauen. Sie war froh, dass morgen ihr letzter Tag auf Hawaii war, weil die Spannung zwischen ihnen Überhand nahm. Das Merkwürdige war nur, dass sie Tom Peacock eigentlich gar nicht leiden konnte.
„Sie wollen also wieder mit der Uni anfangen?“
Erin verschränkte die Arme unter der Decke und zog die Beine an. „Eigentlich würde ich nicht so gerne darüber reden.“
„Unangenehmes Thema?“
„So ungefähr.“ Sie räusperte sich und deutete in die Richtung, in der das Ehepaar verschwunden war. „Darf ich Ihnen eine Frage zu den beiden stellen.“
„Klar.“
Sie drehte sich ein wenig in seine Richtung und musterte ihn einen kurzen Moment, wie er auf den hinteren Stuhlbeinen kippelte und sein Bier in der Hand hielt. Ein Paar blauer Augen bohrte sich in ihre. Mit einem Schlag war ihr furchtbar heiß, obwohl sie gerade noch gefroren hatte. Er dagegen strahlte die absolute Lässigkeit aus, wie er in einem grauen Sweatshirt und dunklen Schwimmshorts barfuß auf seinem Stuhl saß.
Mit einem Räuspern fragte sie vorsichtig: „Ich will nicht neugierig erscheinen, aber ... ach, vergessen Sie es.“ Hastig schüttelte sie den Kopf. „Nicht so wichtig.“
„Es geht um das Poolverbot, richtig?“ Er kratzte sich an den dunkelblonden Bartstoppeln und ließ die Hand wieder sinken. Seit sie auf Hawaii waren, hatte er sich nicht mehr rasiert und trug nun einen sehr attraktiven Drei-Tage-Bart – sehr zu Erins Leidwesen.
„Ja, aber ... hören Sie. Das ist vermutlich nicht für fremde Ohren bestimmt.“
Seufzend stellte er sein Glas beiseite und vergrub seine Hände in den Taschen seines Sweatshirts. „Ich kenne die ganze Geschichte nicht, aber es gab wohl vor einigen Jahren einen Unfall mit ihrem Sohn. Niemand spricht wirklich darüber, deshalb frage ich auch nicht
Weitere Kostenlose Bücher