Verbotene Küsse in der Halbzeit (German Edition)
nach.“
Erin schwieg und wollte es dabei belassen. Schlimme Geschichten gab es genug auf der Welt.
„Darf ich Sie auch etwas fragen?“
Sie nickte mit einem unangenehmen Gefühl im Bauch und blickte in sein Gesicht, auf dem Schatten tanzten, die von der dämmrigen Beleuchtung auf der Terrasse stammten. Sie rechnete mit allen möglichen peinlichen Fragen und überlegte bereits, was sie ihm antworten sollte, als er wissen wollte: „Wieso lassen Sie sich von Ihrer Schwester tyrannisieren?“
„Was?“
Schulterzuckend merkte er an: „Sie ruft Sie ständig an, um Ihnen irgendwelche Dinge für ihre Hochzeit aufzutragen, und Sie scheinen extrem genervt von ihr zu sein. Reicht Ihnen das nicht langsam?“
Erin überlegte kurz und seufzte dann frustriert auf. „Sie ist meine kleine Schwester, ich habe sie lieb ...“
„Das hört sich nach einem Freifahrtschein an.“
„Vermutlich. Holly ist ...“, entschlossen unterbrach sie sich und beugte sich vor. „Holly ist eine verwöhnte Prinzessin, die furchtbar egozentrisch sein kann. Sie nimmt momentan auf nichts Rücksicht und glaubt, die Erde drehe sich allein für ihre Hochzeit weiter. Manchmal könnte ich ihr den Hals umdrehen, aber ...“
„Aber?“, fragte er amüsiert.
„Aber sie ist meine kleine Schwester und sie wird sich bald in der Realität wiederfinden. Daher soll sie wenigstens eine schöne Hochzeit haben.“
„Himmel, klingt das hart“, lachte er. „Wie kommen Sie darauf?“
Kurz fuhr sich Erin mit einer Hand über das Gesicht. „Sie wird auf die Nase fallen, was diese Ehe betrifft.“
„Sagen Sie bloß, Sie sind eine von diesen Ehegegnern?“
Nun lachte sie trocken auf und sah ihn mit einem ironischen Augenaufschlag an. „Und jetzt sagen Sie bloß, da ss Sie darüber schockiert wären?!“
„Männer haben generell etwas gegen die Ehe ...“
„Sagt wer?“, fragte sie feixend.
„Der gesunde, männliche Menschenverstand.“
„Aha“, sie schüttelte den Kopf und knüpfte an ihr Argument an. „Was die Ehe betrifft, bin ich einfach etwas skeptisch und habe bei Holly sehr berechtigte Zweifel. Sie kennt ihren Bräutigam nicht gut genug, sie leben bei meinen Eltern, er hat keinen Job und pausenlos drohen sie sich gegenseitig mit einer Trennung.“
„Klingt doch sehr harmonisch.“
„Unheimlich“, schnaubte sie sarkastisch.
„Wenn Sie so denken, warum reden Sie mit Ihrer Schwester nicht vernünftig darüber?“
„Sie kennen meine Schwester nicht, Tom.“
„Mag sein“, er fixierte sie und fragte mit überraschender Beobachtungsgabe: „Was hat er gemacht?“
„Wie bitte?“ Ahnungslos begegnete sie seinem Blick.
„So wie Sie von der Ehe sprechen, muss es jemanden gegeben haben, der Sie enttäuscht hat. Also, was hat er angestellt?“
Erin schluckte hart und umarmte sich unweigerlich fester, während ihr Herz schmerzhaft pochte. „Nichts Besonderes“, erwiderte sie heiser.
„Kommen Sie schon.“
Mit einem widerlichen Gefühl im Magen senkte sie den Blick und atmete tief durch, während sie sich über die plötzlich trockenen Lippen fuhr. Sie hasste es, jemanden von Gabe zu erzählen, weil dann diese Blicke kamen, mit denen sie wie eine bemitleidenswerte, traurige, naive und dumme Frau bedacht wurde, die auf einen Mann hereingefallen war und es erst in letzter Sekunde gemerkt hatte.
Sie holte tief Luft. „Wie gesagt. Er hat nichts Besonderes angestellt. Er hat mich lediglich gebeten, ihn zu heiraten, hat das Geld meines Collegefonds und meines Stipendiums in die schwachsinnige Geschäftsidee seines Cousins investiert und mich bei seinem Junggesellenabschied mit einer Kellnerin betrogen. “
In seinem Gesicht konnte sie weder Schock noch Ärger sehen. Ganz im Gegenteil, er blieb erstaunlich ruhig und ließ sich keine Gefühlsregung anmerken. Daher fuhr Erin mit lahmer Zunge fort: „Ich habe die beiden in unserem Bett erwischt und musste mir von ihm anhören, dass ich selbst Schuld sei, da ich wegen des Hochzeitsstresses so wenig Zeit für ihn gehabt hätte. Die Hochzeit wurde abgeblasen, ich saß auf einem Haufen Schulden und musste mein Studium abbrechen, während Gabe einfach in eine neue Stadt zog.“
Natürlich erzählte sie nicht, dass Gabe sie eine frigide Eisprinzessin genannt hatte, die es nicht schaffte, ihn zu befriedigen, während sie in ihrem neuen Bikini vor ihm gestanden hatte. Sie hatte ihn mit dem sexy Zweiteiler überraschen wollen, den sie für die Flitterwochen gekauft hatte. Stattdessen hatte
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