Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
Vom Netzwerk:
ich?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Ob er sauer wird, wenn du einen davon leihst?«
    »Ich glaube nicht. Materieller Besitz ist ihm nicht wichtig, auch wenn es den Anschein hat. Aber wir müssen die Schlüssel finden.«
    »Ich glaube, ich weiß, wo sie sind.« Jen tritt zu einem roten Metallkasten an der Wand und öffnet ihn. »Mein Dad hat denselben. Hat jemand Lust auf einen Aston Martin?«
    Sie nimmt einen goldfarbenen Schlüssel an einem schwarzen Anhänger heraus.
    Ich kaue wieder an meinem Daumennagel herum. »Okay. Los, gib her, bevor ich es mir anders überlege.«

❧ 93
    K ichernd steige ich ein.
    »Was ist denn?«, fragt Jen und lehnt sich über die Beifahrertür.
    Ich presse mir die Hand vor den Mund, doch es hilft nicht. »Tut mir leid, ich glaube, das ist der Schock. Aber ich musste gerade wieder daran denken, wie wir damals den Wagen deines Vaters genommen haben.«
    Jen kichert ebenfalls. »Und dann haben wir uns verfahren, sodass ich ihn anrufen und die ganze Sache beichten musste.«
    Wir lachen, bis uns die Tränen herunterlaufen. »Wieso muss man eigentlich immer in den unpassendsten Momenten lachen?«, pruste ich.
    »Okay, genug jetzt«, mahnt Jen und räuspert sich. »Los, Evil Knieval. Los geht’s. Viel Glück.« Sie schlägt die Tür zu.
    Ich starte den Motor, woraufhin der Wagen unvermittelt nach vorn schnellt. »Oh!« Erschrocken steige ich auf die Bremse, als mir auffällt, dass der Gang bereits eingelegt ist.
    Ich sehe Jen grinsen und den Kopf schütteln. »Du und deine Fahrkünste«, formt sie lautlos mit den Lippen.
    »Das wird schon«, sage ich, lege den Rückwärtsgang ein und trete vorsichtig aufs Gas.
    »Die Wand! Pass auf!«, schreit sie. Wieder ramme ich den Fuß auf die Bremse.
    Hoppla!
    Es gelingt mir, den Wagen zum Garagentor zu manövrieren, das sich zu meiner Erleichterung automatisch öffnet. Ein Hindernis weniger. Auch das Gartentor gleitet ohne mein Zutun auf. Kaum kriecht die schwarze Motorhaube auf den Bürgersteig, zücken zwei Paparazzi bereits ihre Kameras und beginnen zu knipsen.
    Trotz meiner Nervosität kann ich einen Anflug von Verärgerung nicht leugnen. Wieso müssen sie mich gerade jetzt belästigen? Ich lenke den Wagen ein wenig in ihre Richtung – nur als kleine Warnung – und hupe sicherheitshalber. Das genügt. Sie weichen zurück, ich biege auf die Straße und trete das Gaspedal durch.

❧ 94
    D er Wagen ist definitiv alles andere als diskret, wird mir bewusst, als ich durch die verstopften Londoner Straßen navigiere. Die Geschwindigkeit macht mir ein klein wenig Angst, deshalb achte ich darauf, nicht zu schnell zu fahren, was jedoch die anderen Autofahrer noch mehr in Rage zu versetzen scheint. Vermutlich erwartet jeder, dass man mit einem Auto wie diesem durch die Straßen brettern muss.
    Meine Anspannung wächst mit jedem Kilometer, den ich meinem Ziel näher komme.
    Beim Anblick der Wohnsilos und Kebab-Buden wird mir bewusst, dass ich mich in einer reichlich schäbigen Gegend befinde. Vielleicht war es ja doch keine so gute Idee. Aber meine Neugier siegt. Was hat Marc in einer Gegend wie dieser zu suchen? Hat es etwas mit einer Frau zu tun? Ich muss es einfach wissen.
    Meine Nerven flattern immer heftiger. Die Straßenzüge hier sind grau und trostlos, die Menschen wirken rastlos und wütend. Sie haben Bierdosen in der Hand und ziehen an ihren Zigaretten, als hinge ihr Leben davon ab.
    Rote Graffitis zieren eine der Hauswände: Junkies forever.
    Ich bin in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, deshalb fürchte ich mich nicht vor Menschen, die kein Geld haben. Aber darum geht es hier nicht. Hier dreht sich alles um Drogen, und Drogen können selbst die nettesten Menschen in üble Fieslinge verwandeln.
    Gerade als ich den Entschluss fasse kehrtzumachen, erspähe ich den leuchtend gelben Sportwagen, zwei Räder auf dem Gehsteig, vor einem kleinen Reihenhaus, vor dessen Fenster jemand eine Matratze geschoben hat.
    Zwei Paparazzi haben auf der kaputten Hausmauer Posten bezogen, deshalb muss ich hier wohl richtig sein. Sie schlottern vor Kälte, was mir verrät, dass sie schon eine ganze Weile hier ausharren.
    Ich halte hinter dem gelben Sportwagen an und atme ein paarmal tief ein und aus. Meine Finger finden den Türgriff, und ich steige aus.

❧ 95
    A ls die beiden Typen mich sehen, springen sie von der Mauer und knipsen drauflos.
    »Könnt ihr euch keinen anständigen Job suchen?«, knurre ich und schiebe mich an ihnen vorbei.
    Die Haustür besteht aus

Weitere Kostenlose Bücher