Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
stattdessen mit einer ihrer Locken. „Nun sitzen wir hier also, ganz allein in einer dunklen und stürmischen Nacht.“
„Ja“, wiederholte sie. „Ganz allein in einer dunklen und stürmischen Nacht.“ Wieder eine von Laurens verrückten Ideen , würde ihre Mutter sagen.
„Was wollen wir denn mit dem angebrochenen Abend anfangen?“, fragte er und wickelte sich die Locke spielerisch um den Finger.
Lauren tat so, als bemerke sie es nicht. „Wollen wir uns Gespenstergeschichten erzählen? Das passt doch zu einer solchen Nacht.“
„Vielleicht haben wir dann solche Angst, dass wir nicht schlafen können.“
Wieder lächelte er auf diese anzügliche Weise, als sei er sicher, dass sie dachte wie er. Schon die bloße Erwähnung von wir und schlafen in demselben Satz ließ sie daran denken, wie es wäre, wenn sie zusammen in einem Bett lägen. Sie würden ganz sicher alles andere tun als schlafen …
Was war denn bloß los? In den letzten Monaten war sie mit Matthew häufiger auf Partys gewesen, sie hatten getanzt und über mehr oder weniger belangloses Zeug gesprochen. Während der Familiendinner hatte sie so getan, als höre sie interessiert dem Gespräch zwischen ihrem Vater und Matthew über „das Geschäft“ zu. Kein einziges Mal hatte sie in Matthews Gegenwart so etwas wie ein sexuelles Verlangen empfunden, und jetzt hätte sie sich am liebsten auf ihn gestürzt.
„Wieso bist du heute so ganz anders?“, fragte sie plötzlich.
Er lächelte breit, und seine Zähne blitzten. „Soll das ein Kompliment sein?“
„Ehrlich, Matthew …“
Er legte ihr die Hand auf den Mund. „Pst. Sag nichts.“
Sie schob die Hand zur Seite. „Wenn ich nicht einfach weiterrede, habe ich Angst, dass ich vielleicht …“
Doch sie konnte den Satz nicht mehr zu Ende bringen. Luke hatte sie in die Arme gezogen und küsste sie sanft auf den Mund. „Entschuldige“, flüsterte er. „Ich kann einfach nichts dagegen tun.“
Wenn es nach Lauren ging, sollte er das auch gar nicht. Sie kam ihm entgegen und zog seinen Kopf zu sich. Als sie die Lippen leicht öffnete, nahm Luke die Einladung sofort an. Ihr Kuss war wild und leidenschaftlich, als wollten sie allein dadurch die Spannung lösen, die sich in den letzten Stunden zwischen ihnen aufgebaut hatte. Doch der Kuss steigerte ihre Begierde nacheinander nur noch mehr. Und ohne dass es ihr bewusst war, presste sich Lauren an Luke und ließ zu, dass er sie auf seinen Schoß hob. Dabei rutschte der Bademantel nach oben, sodass sie mit nacktem Po auf seinen Oberschenkeln saß. „Wir sollten das nicht tun“, stieß sie leise hervor.
„Was?“ Seine Stimme klang rau vor Erregung.
Was sollte sie darauf sagen? Sie hätten sich nicht verloben sollen, nicht küssen, sie sollte nicht auf seinem Schoß sitzen … Zu deutlich konnte sie seine Erregung spüren. „Du weißt genau, was ich meine.“
Er sah sie kühl an. „Dann sparst du dich für die Hochzeitsnacht auf?“
Seine Stimme klang mühsam beherrscht. Das konnte sie ihm nicht verübeln, denn auch sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sie war hin- und hergerissen zwischen dem, was ihr Verstand ihr befahl, und dem, was ihr Körper forderte.
„Wir kennen uns kaum“, sagte sie. „Das alles ist …“
„Der Beginn einer heißen Liebesnacht?“
Sie sah ihn kurz aus zusammengekniffenen Augen an. „Nein. Das alles ist nur die Folge der ungewöhnlichen Situation. Der Regen, der Wein …“
„Das stimmt nicht. Tatsache ist, dass wir scharf aufeinander sind, da helfen keine Erklärungen und keine Entschuldigungen. Und um ehrlich zu sein, ich bin darüber genauso erstaunt wie du.“
„Tatsächlich?“ Sie hatte zwar nicht angenommen, dass er sie für vollkommen unattraktiv hielt, aber dass er normalerweise nicht so schnell mit einer Frau ins Bett ging, gefiel ihr irgendwie.
Anscheinend konnte er Gedanken lesen, denn er lächelte plötzlich. „Das scheint dir ja gut zu gefallen.“
Sie grinste. „Allerdings. Ich habe in den letzten Jahren so viele Niederlagen einstecken müssen, dass es meinem Ego ausgesprochen gut bekommt, dass ein Mann wie du mir nicht widerstehen kann.“ Sie kicherte leise. Der Merlot hatte ihr ganz offensichtlich die Zunge gelockert.
„Deine Verlobten eins bis vier waren Idioten.“
„Aber du bist doch Nummer vier“, erinnerte sie ihn.
„Das versuche ich gerade zu vergessen.“ Als er ihren verwirrten Blick bemerkte, schüttelte er den Kopf. „Ich schlage vor, dass wir all das
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