Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
Befriedigung verschafft, wie er sie noch nie erfahren hatte. Und das nur, weil er so getan hatte, als sei er ihr Verlobter.
„Dennoch, Lauren, vielleicht hätten wir es lieber nicht tun sollen. Du bist nicht sicher, ob du die Verlobung überhaupt aufrechterhalten willst, und …“
Sie legte ihm ihre kleine warme Hand auf den Mund. „Ich muss dir etwas sagen. Etwas sehr Wichtiges. Bist du bereit?“
Er nickte, und sie zog die Hand zurück.
„Als ich klein war, fragte ich meine Mutter, wie ich denn den Mann erkennen könnte, den ich mal heiraten wollte.“
„Und was hat sie gesagt?“
„Sie sagte, deswegen solle ich mir keine grauen Haare wachsen lassen. Sie und Daddy würden mir schon sagen, welcher der Richtige ist.“
„Dann haben Mom und Dad wohl weder den Surfer noch den Mechaniker und schon gar nicht Jaques Cousteau ausgesucht.“
„Jean-Paul“, stellte sie richtig. „Aber du hast recht. Du bist der erste Verlobte, den meine Eltern ausgesucht haben. Und wie du wahrscheinlich auch richtig vermutest, passt mir das im Grunde nicht.“
„Also?“
Sie schob sich halb über ihn, legte ihm die Arme auf die Brust, stützte sich ab und sah ihm ernst in die Augen. Ihr blondes Haar leuchtete im Feuerschein wie ein glühender Kranz. „Ich möchte, dass wir momentan vergessen, dass wir verlobt sind. Wir sind lediglich zwei Menschen, die gern zusammen sind und alles Mögliche gemeinsam unternehmen. Wärst du damit einverstanden?“
„Ja“, sagte er gedehnt. Etwas Besseres konnte ihm gar nicht passieren, das wurde ihm schlagartig klar. Aber eigentlich verdiente er es nicht. „Damit bin ich einverstanden.“
„Gut.“
Er musste lächeln, weil ihre Stimme wie befreit klang, so als sei Lauren ein Stein vom Herzen gefallen. Und auch er fühlte sich ungeheuer erleichtert.
Er legte ihr die Arme um den Rücken und drehte sich mit ihr zusammen um, sodass sie wieder unter ihm lag. „Dann will ich dir gleich mal zeigen, wie gern ich mit dir zusammen bin.“
7. KAPITEL
Nur schweren Herzens ließ Lauren ihren Geliebten in seinem zerwühlten Bett allein. Auf Zehenspitzen ging sie in ihr eigenes Zimmer, duschte, zog sich an und schlich dann leise nach unten in die Küche. Sie setzte die Kaffeemaschine in Betrieb, auch da bemüht, möglichst keinen Lärm zu machen. Denn irgendwie war sie davon überzeugt, dass Matthew nicht oft die Gelegenheit hatte auszuschlafen.
Sie wollte ihm alles geben, und manchmal hatte sie Angst, dass diese Haltung gefährlich war.
Während sie die Kaffeebecher aus dem Schrank holte, warf sie einen Blick auf ihre linke Hand. Etwas fehlte. Bevor sie unter die Dusche ging, hatte sie den Verlobungsring abgezogen, und sie hatte auch nicht vor, ihn so schnell wieder aufzustecken. Denn als ihr Verlobter in der letzten Nacht plötzlich davon sprach, dass er sich schuldig fühle, weil er sein Versprechen ihr gegenüber nicht gehalten habe, wollte sie ihm die Situation erleichtern. Den Vorschlag, sich vorläufig nicht als Verlobte zu betrachten, hatte sie spontan gemacht. Erst danach war ihr aufgegangen, dass auch sie damit gut leben konnte. Denn auch wenn bisher alles gar nicht hätte besser laufen können und sie sich Matthew noch nie so nah gefühlt hatte, so war es doch sinnvoll, alles langsam angehen zu lassen.
Während sie hier war, das hatte sie sich fest vorgenommen, würde sie nicht an die Verlobung oder gar eine Hochzeit denken.
Gerade als sie sich einen Kaffee eingoss, klingelte ihr Handy. Sie holte es schnell aus ihrer Handtache, klappte es auf und musste lächeln, als sie auf das Display sah. „Hallo, Katy! Na, was gibt’s?“
Ihre kleine Schwester kam gleich zur Sache. „Connie hat angerufen. Du bist gar nicht in San Francisco. Ist irgendetwas los?“
„Ach, das habe ich ganz vergessen.“ Natürlich hatte Lauren ihre Freundin Connie anrufen wollen, um ihr zu sagen, dass sie vorläufig noch nicht kommen würde. „Ich ruf sie gleich an und sag ihr, dass ich noch ein paar Tage in Tahoe bleibe.“
„Mit Matthew?“
Lauren zögerte. „Versprichst du, Mom und Dad nichts zu sagen?“
„Natürlich sage ich nichts! Aber wieso bist du da bei ihm? Wolltest du nicht die Verlobung lösen? Deshalb bist du doch hingefahren.“
„Ich weiß.“ Lauren schwieg kurz. „Katy, ich muss dich jetzt mal was fragen. Du wolltest doch unbedingt, dass ich mit Matthew breche. Hältst du ihn wirklich für einen … sagen wir mal … schlechten Menschen?“
Meine Güte, sie hörte sich ja
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