Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
eine wunderbare Zeit für eine Hochzeitsreise.“
Lauren presste die Lippen aufeinander. Was auch immer und mit wem auch immer, es würde nicht im September stattfinden. „In dem Monat werde ich für meinen Verlag an einer Tagung teilnehmen“, sagte sie. „Im September habe ich überhaupt keine Zeit.“
Ihr Vater machte eine abfällige Bewegung mit seiner Gabel. „Unsinn. Du kannst deinen albernen kleinen Job doch ohne Weiteres kündigen, falls er zeitlich mit dem Hochzeitstermin kollidiert.“
„Alberner kleiner Job? Du irrst, Dad. Ich verdiene sehr gutes Geld als Übersetzerin. Wenn du es zulassen würdest, würde ich dir sehr gern für Conover Industries meine Fähigkeiten zur Verfügung stellen.“
„Für Conover Industries? Was denn für Fähigkeiten?“
„Ich bin eine gute Übersetzerin und mache das jetzt schon seit einigen Jahren. Du kannst dir mein Bankkonto ansehen, wenn du mir nicht glaubst, dass man damit gut Geld verdienen kann. Allerdings übersetze ich nicht nur für den Verlag, sondern bin auch versiert in technischen und wirtschaftlichen Themen und arbeite für einige andere Firmen. Die haben meistens Probleme, Leute zu finden, die sich auch mit dem Technik-Kauderwelsch auskennen.“
„Wir nicht! Wir haben einen Vertrag mit …“
„Mit Linguanotics , ich weiß. Ich kenne Jeremy Cloud, der meist für dich arbeitet. Aber ich bin besser. Ich möchte dir gern einiges zeigen, was ich übersetzt habe. Das wird dir beweisen, dass ich gut bin, und dich überzeugen, dass du mir diese Aufträge geben solltest. Ich garantiere dir, du wirst es nicht bereuen.“
Die ganze Familie starrte sie überrascht an. Lauren war selbst erstaunt, wie leicht es ihr fiel, ihrem Vater Contra zu geben und ihm darüber hinaus noch Vorschläge zu machen. Sie spürte, wie gut es ihr tat, sich für das einzusetzen, was sie wirklich wollte. Dieses Gefühl kannte sie. Sie hatte es empfunden, wenn sie gegen Luke beim Tischfußball antrat, wenn sie gewinnen wollte.
Das musste sie ihm sehr zugutehalten. Er hatte sie gelehrt, Niederlagen nicht einfach hinzunehmen, sondern dagegen anzugehen.
„Also … ich …“ Ihr Vater stotterte und blickte Hilfe suchend seine Frau an.
„Ich bin sicher, dein Vater wird sich deine Sachen gern ansehen“, sagte Carole und lächelte verbindlich. „Aber warum willst du damit nicht bis nach der Hochzeitsreise warten?“
Ihre Mutter hatte offensichtlich noch nichts begriffen. Lauren beugte sich vor und sah ihr direkt in die Augen. „Mom, bitte, hör mir einmal genau zu. Ich werde Matthew nicht heiraten. Es wird keine Hochzeit im September geben. Storniere den Termin mit dem Weingut, sag der Schneiderin ab, und gib alle Pläne auf, die du in Verbindung mit der Hochzeit schon hinter meinem Rücken gemacht hast.“
„Lauren …“
„Es gibt keine Hochzeit!“, wiederholte Lauren mit fester Stimme. „Ich heirate Matthew nicht, und er will mich ganz sicher auch nicht heiraten.“
Jemand räusperte sich, und alle Köpfe fuhren herum.
June stand in der Tür zum Esszimmer und knüllte ihre Schürze nervös in den Händen. Sie war hochrot. „Ähem, da ist jemand da, der Sie sprechen will.“
„Wer kommt denn um diese Zeit?“ Ralph Conover sah verärgert auf die alte Standuhr.
„Mr. Matthew Barton.“
Lauren stöhnte laut auf, als ihre Mutter ihr einen triumphierenden Blick zuwarf.
Luke hatte den Eindruck, nur mühsam Luft zu bekommen, so eng saß Matts Krawatte. Die Hausangestellte führte ihn in das Esszimmer, wo die Familie um den Tisch versammelt beim Essen saß. Sein erster Blick fiel auf ein Mädchen, das wohl Kaitlyn, Laurens Schwester, war. Er grinste ihr kurz zu, und sie runzelte die Stirn.
„Barton!“ Ralph Conover stand auf. „Wie schön, Sie zu sehen. Haben Sie schon etwas gegessen?“
Luke hatte den Mann schon ewig nicht mehr gesehen, aber selbst wenn er ihn nicht erkannt hätte, hätte er darauf getippt, dass das Laurens Vater war. Denn er hatte die gleichen leuchtend blauen Augen wie seine älteste Tochter. „Ja, danke. Tut mir leid, dass ich hier so hereinplatze, aber ich möchte dringend mit Ihrer Tochter Lauren sprechen.“
Er warf ihr einen Blick von der Seite her zu, aber sie starrte auf ihren Teller, als sei sie plötzlich fasziniert von dem Spargel, der darauf lag.
„Lauren, Liebes“, sagte ihre Mutter sofort, „geh doch mit Matthew in die Bibliothek. Da seid ihr ungestört und könnt euch in Ruhe unterhalten.“
Widerwillig schob Lauren ihren
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