Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
Dinge tat, wie im größten Brunnen der Stadt zu tanzen.
„Also, was muss ich hier in den schönen Barakat Emiraten für dich in Ordnung bringen“, erkundigte Sophie sich in trockenem Ton.
„Gar nichts, Liebes“, protestierte Zoe. „Ich dachte nur, dass dir ein Urlaub mal wieder guttäte.“
„Du hast mich nicht grundlos überredet, meine Ferien jetzt und hier zu verbringen. Und ich Traumtänzerin falle auf diesen Trick herein.“
„So ist es nicht. Wen hast du getroffen? Was haben sie gesagt? Das Hotel macht doch keinen Ärger, oder? Ich habe für alles bezahlt, was in die Brüche gegangen ist, und das nicht zu wenig. Wenn die etwas sagen, kannst du …“
„Es geht nicht um das Hotel, Zoe“, unterbrach Sophie ihre Schwester. „Die Angestellten sind äußerst diskret und zuvorkommend. Ich habe einen sehr gut aussehenden, übel gelaunten Mann mit schwarzen Augen auf einem schwarzen Pferd getroffen.“
Sie hörte, wie Zoe geräuschvoll einatmete. „Oh, den Scheich hatte ich völlig vergessen!“
Sophie kannte ihre Schwester gut genug, um zu wissen, dass dies geschwindelt war.
„Du solltest schnellstens nachdenken und mir sagen, worauf ich mich einstellen muss. Was hast du diesem Mann angetan?“
Zoes Lachen klang ein wenig zu schrill, was sich nicht gerade beruhigend auf Sophie auswirkte. „Wer könnte Scheich Sharif al Farid etwas antun? Er hat ein Herz aus Stein!“
Sophie ahnte Schlimmes. „Zoe, sag bitte, dass es nicht wahr ist!“
„Komm schon, Schwesterherz. Du hast ihn doch mit eigenen Augen gesehen. Ich konnte mir diesen Mann einfach nicht entgehen lassen!“
„Dann glaubt er, dass ich mit ihm geschlafen habe“, rief Sophie entsetzt aus.
„Sag, wollte er dich wieder verführen?“
„Er war alles andere als erfreut, mich zu sehen.“
Zoe gab einen erstaunten Ton von sich. „Er hat überhaupt keinen Grund, sich feindselig zu verhalten. Übrigens ist er Berater des Königshauses, adelig und sehr einflussreich. Darum musste ich auch so vorsichtig sein. Unsere Affäre wäre ein tolles Thema für die Klatschzeitungen gewesen.“
„Großartig“, bemerkte Sophie trocken. „Dann sollte ich wohl morgens nicht mehr am Strand joggen, um ein weiteres Treffen mit ihm zu vermeiden.“
„Es sei denn, du möchtest dort anknüpfen, wo ich aufgehört habe. Allerdings rate ich dir, dich mit jemand anderem zu amüsieren. Scheich Sharif ist, wie du ja schon feststellen konntest, nicht sehr umgänglich.“
„Zoe, wie hast du es geschafft, ihn dir zum Feind zu machen? Bitte sag mir die Wahrheit.“
Zoes Lachen klang gekünstelt. „Er war doch tatsächlich gekränkt, oder besser gesagt wütend, als er erfuhr, dass ich verheiratet bin. Kannst du dir das vorstellen? Schließlich geht ihn das gar nichts an! Ich sagte ihm, er sei ein eingebildeter Tugendbold, aber das gefiel ihm auch nicht.“
„Das kann ich gut verstehen!“
„Ich hatte gehofft, deine neue Frisur würde ihn von meiner Spur ablenken, falls ihr euch zufällig treffen solltet“, setzte Zoe schnell hinzu. „Sophie, wenn ihr euch noch einmal begegnet, sage ihm bitte nicht die Wahrheit. Hamilton könnte das nicht ertragen, zumal er einen Ministerposten anstrebt.“
Sophie war es leid, ihrer Schwester aus schwierigen Situationen zu helfen. Aus diesem Grund hatte sie sich von ihrem langen blonden Haar getrennt und trug nun eine rote Kurzhaarfrisur. Allerdings würde sie das in diesem Fall auch nicht retten.
Sie seufzte laut. „Dann glaubt einer der mächtigsten und einflussreichsten Männer dieses Landes, ich habe mit ihm geschlafen und meinem Ehemann dabei Hörner aufgesetzt, richtig?“
„Und dabei bist du noch Jungfrau. Ist das nicht lustig?“
Scheich Sharif al Farid stieg vom Pferd und warf dem wartenden Stallburschen wortlos die Zügel zu. Dann stürmte er mit einem so grimmigen Gesichtsausdruck ins Haus, dass seine Diener versuchten, ihm nicht über den Weg zu laufen.
Unruhig ging er in dem großen, elegant eingerichteten Wohnraum umher, bis er schließlich gedankenverloren vor einer antiken Vitrine stehen blieb.
Vor beinah einem Jahr hatte er Sophie zum ersten Mal auf dem Sabzi Markt gesehen, umringt von verwirrt aussehenden Händlern und Halbwüchsigen. Sie wirkte hilflos und ein wenig verängstigt, also kam er ihr zu Hilfe.
„Die Menschen hier sind nicht an Frauen mit langen blonden Haaren gewöhnt“, hatte er ihr später erklärt, als sie sich in einem kleinen Café gegenübersaßen. „Man sollte als
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