Verbotene Nacht (German Edition)
in der Küche gewesen wäre, hätte die Schwarzhaarige bestimmt schon wieder verschwunden sein sollen.
Das einzige, was Kyrill nicht bedacht hatte, war, dass die Mutter seines ungeborenen Kindes nach dem Liebesspiel mit ihm im siebten Himmel schweben könnte und so von Sinne wäre, dass sie ihm unverzüglich ihre Liebe gestehen wollen würde.
Elli glaube, ihre Schluchzer der Scham und Schmach seine im ganzen Haus zu hören. Doch was sollte es sie kümmern! Sollte Kyrill ihr Weinen ruhig hören, sollte er sich in seiner Annahme, was sie für eine dumme kleine Idiotin war, ruhig bestätigt fühlen.
Und das war sie wirklich! Eine dumme kleine Idiotin! Hatte Kyrill ihr nicht ausdrücklich gesagt, er wolle einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen? Wie deutlich musste ein Mann noch werden, damit sie verstehen würde, dass er nichts von ihr wollte?
Natürlich konnte sie sich ihm an den Hals werfen, wenn sie sich nach einigen Stunden des süssen Vergessens sehnte. Elli wusste, dass sie ziemlich hübsch aussah, wenn sie ihr Haar nicht gerade zu einem Knoten hochsteckte und keine Blusen trug, die bis unter die Nase zugeknüpft waren. Welcher Mann würde auf ein solches Angebot schon nicht reagieren?
Natürlich hatte auch Kyrill auf sie reagiert, aber für ihn war das Zusammensein mit ihr nur ein angenehmer Zeitvertrieb gewesen, bei dem er körperliche Erleichterung gefunden hatte. Natürlich konnte Fleisch zu Fleisch finden, doch das bedeutete für Kyrill noch lange nicht, dass er nach dem Akt vor Liebe geblendet wäre.
Wenn Elli die Schwarzhaarige nicht gesehen hätte und Kyrill seine Nummer mit ihr abgezogen hätte, bevor sie zum Abendessen in der Küche aufgetaucht wäre, hätte er ihr mit einem Lächeln auf den Lippen das Essen serviert. Vielleicht hätte er eine nette Bemerkung gemacht. Wahrscheinlich hätte er sie nach dem Essen nochmals verführt. Sie hätten an diesem Abend einmal mehr zusammen geschlafen. Doch bereits am folgenden Tag wäre für ihn dann wieder alles beim Alten gewesen, er hätte die Stunden der Zärtlichkeit mit ihr bereits wieder vergessen und sich überlegt, welche seiner Gespielinnen er für sein nächstes Abenteuer anrufen sollte.
Elli schluchzte bitterlich.
Die Zimmertür wurde krachend aufgestossen.
“Elli!”
Einen Moment lang war Elli starr vor Schreck. Wie konnte es sein, dass sie die Zimmertür nicht verschlossen hatte?
Sie konnte Kyrill nur mit weitaufgerissenen Augen aus einem dichten Tränenschleier hindurch anstarren. Dann aber sprang sie auf die Füsse wie von der Tarantel gestochen.
“Raus!”, schrie sie, “verschwinde! Raus aus meinem Zimmer!”
Endlich einmal schaffte sie es, ihre Stimme im Streit mit Kyrill voll und fest klingen zu lassen. Mehr als dass, sie bebte vor unterdrücktem Zorn, Wut und bitterer Schmach.
“Elli, bitte…”
“Du sollst verschwinden!”, spie sie.
Kyrill besass tatsächlich die Unverfrorenheit, zu ihr zu treten.
Bestimmt labte er sich im Anblick ihres Elends, ihrer geröteten Augen und ihren tränennassen Wangen.
“Elli…”
“Verschwinde! Verschwinde du Mistkerl!”
Elli stampfte zur Bekräftigung ihrer Worte mit dem Fuss auf. Doch Kyrill trat weiter vor, langsam und vorsichtig, als hätte er es mit einer Verrückten zu tun. Er hob ergeben die Hände, als wolle er sie beschwichtigen.
“Elli, du missverstehst…”
In zwei grossen Schritten trat sie zu ihm.
Links, rechts, li…
Zwei Ohrfeigen schaffte sie. Sie liess Kyrills Kopf hin und her fliegen. Als sie zum dritten Schlag ausholen wollte, fing Kyrill ihr Handgelenk in der Luft ab. Sein Blick war nun heiss und wütend und von ihren Schlägen brannten auch ihm Tränen in den Augen.
Elli versuchte hastig, ihre Hand freizubekommen, doch Kyrill hielt sie eisern umklammert. Da hob sie ihre freie Hand und schlug mit dieser zu. Sie verfehlte zwar Kyrills Ohr, doch sie traf seine Wange umso härter.
Kyrill presste die Augen zusammen und holte zischend Luft. Als er die Augen wieder aufschlug, packte er auch ihre freie Hand und stiess sie rückwärts gegen die Wand.
“Bevor du mich hier ganz zu Brei schlägst, Elli, hörst du mir jetzt verdammt nochmal zu.”
Elli keuchte auf, als sie unsanft mit dem Rücken gegen die Wand prallte und Kyrill sich breitbeinig vor sie stellte. Wut und Zorn liessen ihre Tränen schlagartig versiegen. “Ich dir zuhören? Ich weiss bereits alles über dich, was ich wissen muss, Kyrill Kostic. Du bist ein ungehobelter, gemeiner, hinterhältiger…”
“Halt den
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