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Verbotene Nacht (German Edition)

Verbotene Nacht (German Edition)

Titel: Verbotene Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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von sich und sprang aus dem Bett. Ohne seine schützende Wärme spürte Elli sofort einen Stich des Verlustes. Doch seine Frage tröstete sie über ihre Enttäuschung hinweg.
“Soll ich für dich auch was kochen?”
Seit den drei Wochen, die sie nun bei ihm wohnte, hatte er sie das noch nie gefragt. Fairerweise musste man einwenden, dass auch sie ihm noch nie ein solches Angebot unterbreitet hatte.
“Gerne”, sagte sie, ein glückliches Lächeln auf den Lippen.
Sie folgte Kyrill mit dem Blick, als er aus ihrem Zimmer trat.
“Warte!”, rief sie ihn zurück, als er den Korridor betrat. Er hielt inne und drehte sich zu ihr um.
“Du gehst doch nicht etwa… so?”
Er wusste genau, was sie meinte und grinste verschlagen. “Denkst du nicht, ich komme nackt viel besser zur Geltung als in Kleidung?”
Elli schnappte hörbar nach Luft. “Ich… ich… also…”
Aber Kyrill zwinkerte ihr nur zu. “Wir sehen uns in der Küche, Süsse.”
Elli schüttelte nur den Kopf. Träge erhob auch sie sich, obwohl sie in der einbrechenden Dämmerung geradeso gerne liegen geblieben wäre. Aber wenn Kyrill für sie kochen wollte, würde sie sich die Gelegenheit, eine gute Mahlzeit zu bekommen, nicht entgehen lassen. Lächelnd blickte Elli auf Kyrills am Boden verstreute Kleidung. Sie stieg darüber hinweg, als sie zu ihrem Kleiderschrank trat, aus dem sie ein trockenes Kleid und Unterwäsche nahm. Schnell zog sie sich an, im Wissen, dass Kyrill sie in der Küche erwartete.
Elli lächelte glücklich. Kyrill hatte es tatsächlich geschafft, ein traumatisches Ereignis aus ihren Gedanken zu verdrängen und ihm seinen üblen, schalen Geschmack zu nehmen. Natürlich erinnerte sie sich noch immer mit Schock und Schrecken daran, doch jetzt konzentrierte sie sich in ihrer Erinnerung nicht mehr auf die fallende Tanne, sondern auf ihre Rettung. Kyrill war da gewesen, er hatte sie vor dem Baum gerettet. Und in seinen Armen hatte sie Schutz und Trost gefunden.
Elli schloss die Augen und atmete tief durch. Wahrscheinlich hatte sie Kyrill Unrecht getan. Er mochte vielleicht einen ungezügelten Lebensstil führen, doch er hatte ein gutes Herz. Unter seiner harten Schale versteckte sich ein weicher Kern. Plötzlich hielt sie den Atem an. Konnte es vielleicht sein… wäre es möglich, dass er vielleicht, ganz vielleicht, etwas für sie empfand? So, wie sie für ihn? Sie hegte zweifellos Gefühle für ihn, denn sonst hätte sie sich nicht in seine Arme geworfen, hätte sich nicht von ihm trösten lassen und hätte sich ihm schon gar nicht hingegeben, Trauma hin oder her.
Auch wenn sie es ihm noch nie gesagt hatte, so empfand sie etwas für ihn. Ihre Gefühle für ihn hatten sich erst im Laufe der Zeit entwickelt, waren mit jedem Mal, wo sie ihm begegnet war, gewachsen. Bis vor wenigen Wochen hatte sie das noch nicht erkannt. Jetzt aber wusste sie es mit Bestimmtheit.
Noch nie hatte sie sich mit einem Mann wie Kyrill abgegeben und nie wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass sie für einen solchen Mann Gefühle hegen könnte. Doch ihre anfängliche Angst vor ihm war verflogen, ihre Zurückhaltung war Interesse gewichen. Interesse an einem gefährlich gutaussehenden, verwegen attraktiven Mann. Einmal mehr wurde Elli an diesem Abend von einer Hitzewelle erfasst.
Als sie sich angezogen hatte, trat sie in den Korridor, tief in Gedanken versunken. Konnte es sein, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, um Kyrill etwas über ihre Erkenntnisse zu sagen? Sie musste ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Sie könnte eine kleine Andeutung machen, eine Andeutung, die Kyrill und sie auf den richtigen Weg führen würde und ihnen nicht nur körperliche, sondern auch geistige Versöhnung schenken würde.
Doch wie sollte diese Andeutung lauten?
    Kyrill, du sollst wissen, dass ich dich entgegen deiner Annahme nie als Monster angesehen habe.

Wie schmeichelhaft!
    Kyrill, du hast dich getäuscht in der Annahme, ich könne deinen Anblick nicht ausstehen.

Wie verboten unbeholfen!
Langsam stieg Elli die Treppe hinunter. Es hatte keinen Sinn, sich einen vorgefertigten Satz auszudenken. Die richtigen Worte, eine sanfte, zurückhaltende Andeutung ihrer Gefühle, würden ihr schon einfallen.
Als sie die Treppe hinunterstieg, malte sich Elli aus, wie sie sich von hinten an Kyrill schleichen würde, der am Herd mit kochen beschäftigt wäre. Sie würde die Arme um ihn schlingen, ihn mit dieser Geste überraschen und dann etwas Nettes sagen.
Ein verträumtes

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