Verbotene Nacht (German Edition)
seit
damals
.”
“Ich?
Du
hast nicht mit mir gesprochen, Elli!”
Elli schüttelte wütend den Kopf. “Nein! Das stimmt nicht! Ich hätte auf jeden Fall mit dir gesprochen, wenn du mich nicht absichtlich ignoriert hättest!”
Nun liess Kyrill von Elli ab. Wütend verwarf er die Hände in der Luft. “Ignoriert? Ich wäre zu jedem Zeitpunkt gesprächsbereit gewesen, wenn du mir mit deiner abweisenden Haltung nicht unmissverständlich zu verste…”
Elli stampfte erregt mit dem Fuss auf. “Abweisende Haltung? Du hast mich doch auf Armlänge gehalten! Du hast gesagt, du würdest Zeit brauchen um nachzudenken! Ich habe dir diese Zeit bloss zugestanden!”
“Oh, wie überaus grosszügig von dir!”
“Mach dich nicht lustig über mich!”
“Bist du jetzt schon wieder eingeschnappt? Es ist unmöglich, mit dir ein vernünftiges Gespräch…”
“Vernünftig? Mit dir kann man überhaupt nicht reden, Kyrill, vernünftig oder nicht.”
“Kein Wunder haben wir nicht mehr miteinander gesprochen, Eleonor!”, knurrte Kyrill kalt und gefährlich leise.
“Was willst du damit sagen? Dass wir uns nichts mehr zu sagen haben? Dass wir uns weiterhin anschweigen sollen?”
“Was reimst du dir da wieder zusammen? Du missverstehst mich absichtlich, Eleonor!”
“Missverstehen?”, rief Elli erhitzt aus. “Kyrill, ich missversteh dich nicht, ich versteh dich überhaupt nicht!”
Kyrill stöhnte. “Elli, mein Gott, ich bin ein Mann! Was gibt’s da nicht zu verstehen? Wie kompliziert soll ich deiner Meinung nach sein?”
“Ein Mann?” Nun schrie Elli. “Was tut das verflucht nochmal zur Sache? Diese Bemerkung ist völlig deplatziert!”
“Deplatziert?” Kyrill fuchtelte wild mit den Armen in der Luft, das Gesicht rot vor Ärger. “Schreibst du mir jetzt vor, was ich sagen darf?”
“Du, du, du! Immer dreht sich alles nur um dich! Du egozentrischer Mistkerl!”
Elli warf den Kochlöffel nach Kyrill. Er fing ihn im Flug ab, bevor er seine Brust treffen konnte.
“Jetzt gehst du aber verdammt nochmal zu weit!” Kyrill warf den Löffel durch die Küche. Er prallte gegen die Küchenwand und fiel klirrend zu Boden. “Auf wen nehme ich hier seit Monaten Rücksicht? Mein Gott, wie lange kann eine Schwangerschaft eigentlich dauern?”
“Glaubst du etwa, ich bin freiwillig hier? Sag ein Wort und ich packe meinen Sachen! Dann kannst du dein Puff hier weiterführen!”
“Mit Frauen wie dir kann ich einfach nicht umgehen. Wenn ich mich einmal im Wort vergreife, schnappst du…”
“Ich will nichts mehr von dir hören!”
“Siehst du? Du und deine zarten Gefühle…”
“Ich bin nicht zartbesaitet!”
“Zartbesaitet, das ist genau das richtige Wort! Ich traue mich in deiner Gegenwart ja nicht mal mehr den Mund aufzuma…”
“Ach, herrje, Kyrill! Ich wusste gar nicht, dass du dich so unsicher fühlst!”
“Unsicher? Ich?”
Kyrill verzog die Augen zu kleinen Schlitzen. Gefährliche Funkten tanzten in seinen Pupillen.
Die Atmosphäre veränderte sich schlagartig. Hatte es zuvor gekracht wie bei einem Gewitter, legte sich nun ein schweres Schweigen über die Küche. Es war nichts zu hören ausser Ellis und Kyrills erregtem Atem.
Kyrills Augen, seine ganze Körperhaltung, drückten nun eine unmissverständliche Drohung aus. Elli konnte diese nur allzu deutlich spüren. Als sich Kyrill ihr langsam näherte, wich sie instinktiv zurück.
“Unsicherheit”, presste Kyrill mühsam hervor, “ist ein Wort, das in meinem Vokabular nicht existiert, Elli.”
Ellis Herz schlug nervös.
“Und schon gar nicht im Zusammenhang mit Frauen!”
Elli prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Sie keuchte erschrocken auf. Ehe sie sich von der Wand lösen konnte, platzierte Kyrill seine Hände rechts und links von ihrem Kopf. Hitzig starrte er auf Elli hinunter.
Ellis spürte Kyrills Bauchmuskeln an ihrem grossen, runden Bauch. Ihr Atem ging gepresst. Ihr Mund war wie ausgetrocknet, doch sie zwang sich, weiterzusprechen, wobei ihre Stimme nun deutlich leiser klang als zuvor.
“Was willst du damit beweisen, Kyrill? Jeder Mensch kennt Unsicherheit, auch du. Was soll das? Willst du mir etwa beweisen, wie männlich du bist?”
Kyrills Gesicht verdunkelte sich. Er öffnete den Mund und Elli erwartete schon einen aufgebrachten Wortschwall, als sich seine Lippen plötzlich wieder schlossen.
Kyrill legte den Kopf schräg. Herausfordernd hob er die Augenbrauen. “Was, wenn dem so wäre?”
“Wie? Was meinst du?”
“Wenn ich dir meine Männlichkeit
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