Verbotene Nacht (German Edition)
beweisen wollte?”
Ellis Herzschlag drohte auszusetzen. Sie rang nach Atem. Obwohl ihr Herz nicht mehr zu pumpen schien, raste ihr Blut so schnell durch die Venen, dass ihr schwindlig wurde. Elli spürte, wie ihre Wangen heiss wurden, als ihr Gesicht rot anlief. Unter Kyrills stechendem Blick atmetet sie laut hörbar ein.
Abwehrend hob sie eine Hand. “Das ist nicht nötig, Kyrill”, hauchte sie benommen.
“Nicht nötig? Weil ich sowieso keinen Erfolg dabei hätte?”
Elli gab ein trockenes, freudloses Lachen von sich. “Nein, Kyrill. Nicht deshalb. Es ist nicht nötig, weil ich jedes Mal, wenn du mir nahe kommst…”
Sie starrten sich an.
“Was?” Kyrill flüsterte nun. “Sprich weiter!”
“…jedes Mal, wenn du in meiner Nähe bist, wird mir bewusst, wie… anders du bist. Ich habe mich früher nie hilflos gefühlt, aber jetzt… sobald du in meiner Nähe bist, komme ich mir so… verletzlich vor.”
Elli schüttelte den Kopf. Ihre Wangen liefen dunkelrot an unter Kyrills hartem Blick, der nun glasig wurde.
“Ich kann es nicht erklären, aber sobald du mir nahe kommst, verspüre ich den Wunsch, jegliche Kontrolle aufzugeben. Ich will… Ich will mich einfach fallen lassen, ich möchte…”
“Sprich weiter”, keuchte Kyrill.
“:.. ich möchte mich gehen lassen, mich weich und vertrauensvoll an dich schmiegen. Ich möchte mich an dich lehnen, im Wissen, dass du alles tun würdest, um mich und das Baby zu beschützen.”
Kyrill gab einen undefinierbaren, dunklen Laut von sich. “Jetzt auch?”
“Was?”, keuchte Elli verwirrt.
“Würdest du dich jetzt auch gerne an mich schmiegen?”
Elli holte laut hörbar Luft. Ihre Wangen waren inzwischen so erhitzt, als würde sie sich über eine Feuerstelle beugen.
“Jetzt auch”, hauchte sie.
Schon liess sie sich gegen Kyrill sinken, im gleichen Moment, wie sich seine Arme um sie schlossen. Sie vergrub sein Gesicht in seinem Hemd, atmete tief Kyrills Geruch ein und gab einen leisen, glücklichen Seufzer von sich. Drei lange Wochen hatte sie auf den Moment gewartet, wo sie Kyrill endlich wieder nahe sein würde. Sie hatte schon befürchtet, es würde nie mehr so weit kommen. Jetzt hatte ihr Weg sie nach einigen Sackgassen doch wieder in Kyrills Arme geführt.
Kyrill vergrub das Gesicht in Ellis Haar, atmete den Geruch nach Mandeln und Honig ein.
“Oh, Baby”, seufzte er leise.
Elli lächelte. “Es kommt bald”, flüsterte sie.
“Ich meinte nicht das kleine Baby, Elli.”
Elli versteifte sich. Plötzlich wurde sie starr wie ein Brett in Kyrills Arme. Sie hob den Kopf und blickte aus kugelrunden Augen entgeistert zu Kyrill auf.
Er runzelte die Stirn. “Was? Habe ich jetzt schon wieder etwas Falsches gesagt?”
Elli brauchte einen Moment, bis seine Worte zu ihr durchdrangen. Dann lächelte sie sanft. “Nein, Kyrill. Diesmal war es… genau das Richtige.”
Sie legte eine Hand an Kyrills Wange. “Küss mich”, flüsterte sie und sah bittend zu ihm auf.
Ein leises Grollen stieg aus seiner Brust. Kyrill senkte den Mund auf Ellis und küsste sie heiss und zärtlich zugleich.
An diesem Abend waren sie sich über einen weiteren Punkt einig: Ellis Spaghetti waren verkocht und ungeniessbar. Inzwischen war Elli jedoch die Lust am Essen vergangen und auch Kyrill fühlte sich nicht hungrig. Nach dem Kuss hob er die überraschte Elli kurzerhand in seine Arme und trug sie ins Wohnzimmer. Mit ihr auf dem Schoss setzte er sich auf die Couch. Elli kuschelte sich sofort an Kyrill, vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Hatte sie früher noch gezögert, ihren Gefühlen nachzugeben und sich geweigert hatte, einzugestehen, dass sie sich in einen Mann wie Kyrill verliebt hatte, so kämpfte sie nun nicht länger gegen ihre Gefühle an. Ihr Herz wusste, was es wollte und hatte den Kampf gegen ihren Verstand schon lange gewonnen. Es gab unzählige Gründe, die gegen ihre Liebe für Kyrill sprachen: Seine Arroganz, seine Unnachgiebigkeit, seine dominante Haltung, um nur einige zu nennen. Doch während der Wochen, die sie unter Kyrills Dach verbracht hatte, hatte sich ihr auch eine andere Seite an Kyrill offenbart. Sie hatte erkannt, dass Kyrill besorgt, verantwortungsbewusst und sehr beschützend war. Ganz zu schweigen von seiner heissen Leidenschaft, seinen geschickten Liebkosungen, die sie vor Lust zum Schmelzen brachten. Elli hatte erkannt, dass für sie ein Leben ohne Kyrill unvorstellbar war.
“Elli?”, murmelte Kyrill an ihrem Haar, nachdem sie sich mehrere Minuten
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