Verbotene Nacht (German Edition)
schlief noch nicht. Sie spürte, dass auch Kyrill noch wach war.
“Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach ist”, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu Kyrill.
“Hm? Was?”
“Ach, nichts.”
“Was?”
“Nichts!”
“Jetzt sag schon!”
Elli zögerte. Wieder wurde sie rot, doch dank der Dunkelheit konnte Kyrill die Farbe in ihrem Gesicht nicht sehen.
“Nun, du weisst schon…”
“Was, Elli?”
“Das mit der Hand”, sagte sie schnell. “Ich meine vorhin… auf der Couch…ich musste nur ein paar Mal… und schon hat es geklappt.”
“Hm”, knurrte Kyrill. “Stolz auf dich?”
Elli kicherte. “Zweifelsohne.”
Er biss sie ins Ohrläppchen. Elli schrie auf.
“Rühme dich mal nicht zu sehr. Ich hatte viele lange, einsame Nächte hinter mir.”
“So?” Elli drehte Kyrill den Kopf zu. “Und wessen Schuld ist das?”
Kyrill seufzte. “Da du ja nie Schuld bist, Elli, ist der Schuldige unschwer zu finden.”
Mit dieser Antwort war Elli ganz zufrieden. Sie schloss die Augen und lauschte Kyrills gleichmässigen Atemzügen. Es fühlte sich so gut an, neben ihm zu liegen, die Nacht mit ihm zu verbringen, an seinen kräftigen, schützenden Körper geschmiegt. Wenig später fielen ihr die Augen zu.
Am folgenden Morgen war ihre Laune jedoch nicht mehr so gut. Elli hatte sich im Bett aufgesetzt, lehnte sich mit dem Rücken gegen das Kopfende des Bettes und hatte die Beine angewinkelt. Sie blickte auf Kyrill hinunter. Während er die Nacht sorglos im Reich der Träume verbracht hatte, war sie immer wieder aufgewacht, geweckt durch die Tritte des Babys in ihrem Bauch. Elli hatte schon mehrere schlaflose Nächte hinter sich und allmählich war sie es leid. Sie wollte endlich wieder eine Nacht durschlafen können, wollte sich endlich wieder frei und uneingeschränkt bewegen können.
Sie hatte das Gefühl, ihren Zustand keine Minute länger auszuhalten. Das war auch der Grund gewesen für die Tränen, die ihr gestern in die Augen gestanden hatten und für die sie Kyrill noch keine Erklärung geliefert hatte.
Ehe sie es merkte, schossen ihr erneut Tränen in die Augen. Genau in dem Moment, als sich Elli die Tränen hastig aus den Augen wischte, erwachte Kyrill.
“Elli? Was ist los? Was hast du? Was ist passiert?”
Elli schüttelte nur stumm den Kopf.
“Elli? Stimmt etwas nicht?”
Ein Schluchzer löste sich aus ihrer Kehle. Plötzlich konnte Elli die Tränen nicht mehr zurückhalten.
“Elli!”
Kyrill setzte sich neben sie, legte einen Arm um sie. “Spricht mit mir! Bitte!”
Doch Elli weinte nur. Es tat erstaunlich gut, ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Nachdem sie sich ausgeweint hatte, fühlte sie sich schon wieder ein bisschen besser.
“Elli, bitte…”
Elli unterbrach Kyrill mit einem Handwinken. “Es ist nichts, wirklich. Es ist nur…”
“Was, Elli? Was denn?”
Sie schüttelte den Kopf. “Ich fühle mich so schuldig.”
“Was kann ich für dich tun, Elli? Soll ich dich zur Beichte fahren?”
Ellis letzter Schluchzer verwandelte sich in ein Lachen. Spielerisch schlug sie nach Kyrill. “Erspar dir deine Mühe. Ich bin reformiert.”
“Und ich bin hungrig, Elli.”
Wie zur Bestätigung seiner Worte knurrte Kyrills Magen. “Bitte, sprich mit mir, bevor ich hier verhungere.”
Elli lachte leise. “Du bist unmöglich.” Sie zögerte einen Moment, doch dann erklärte sie: “Kyrill… ich… ich bin glücklich darüber, schwanger zu sein und ich freue mich sehr auf das Kind. Aber…”
“Aber?”
“Gleichzeitig habe ich das Gefühl, ich könne die Schwangerschaft keine Sekunde länger ertragen. Ich kann mich kaum noch bewegen, das Baby tritt mich als wäre ich sein grösster Feind, ich schlafe schlecht und ich trample durch das Haus wie ein Flusspferd.”
Plötzlich zitterten Ellis Lippen wieder. “Ich bin wirklich glücklich, Kyrill. Aber ich habe diese Schwangerschaft verdammt satt!”
Als Kyrills lachte, hob Elli erstaunt den Kopf. Das letzte, was sie erwartet hätte, war, Kyrill mit ihren Worten ein Lachen zu entlocken. Misstrauisch blickte sie ihn an.
“Was ist daran so lustig?”, knurrte sie.
Er schüttelte nur den Kopf. “Ich mache mich nicht lustig über dich, Süsse. Ich freue mich nur. Deine Worte zeigen, dass du bereit bist, das Baby in die Welt zu setzen. Du bist bereit, das Baby aus deinem schützenden Leib zu entlassen, es das Licht der Welt erblicken zu lassen.”
Elli musterte Kyrill unsicher.
Er senkte den Kopf, küsste sie auf die Stirn. “Alles ist in bester
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