Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
Vom Netzwerk:
hilfreich.
    Ohne ein Wort zu sagen, machte Aiden weiter. Immer wieder zuckte mein Körper von allein, und dann wurde mir heiß, richtig heiß.
    » Hast du eigentlich deinen leiblichen Vater gekannt? « Seine leise Stimme unterbrach meine Gedanken.
    Ich schüttelte den Kopf. » Nein. Er ist vor meiner Geburt gestorben. «
    Seine geschickten Finger glitten an meiner Seite entlang. » Weißt du etwas über ihn? «
    » Nein. Mom hat nie richtig über ihn gesprochen, aber ich glaube, die beiden waren oft in Gatlinburg, Tennessee. Wenn sie… von Lucian wegkam, haben wir immer die Wintersonnenwende dort verbracht. Ich glaube… in den Ferienhäusern hat sie sich ihm immer nahe gefühlt. «
    » Hat sie ihn geliebt? «
    Ich nickte. » Ich glaube schon. «
    Aiden beschäftigte sich inzwischen mit meinem Kreuz und rieb die Salbe mit sanft kreisenden Bewegungen ein und immer wieder stieg mir der kühle Mentholduft in die Nase. » Was hattet ihr vor, falls die Daimonen nicht gekommen wären? Ihr hattet doch Pläne, oder? «
    Ich schluckte. Das war eine einfache Frage, aber es fiel mir schwer, mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf seine Finger. » Ähem… ich hatte alles Mögliche vor. «
    Seine Finger hielten inne, und er lachte leise. » Was zum Beispiel? «
    » Ich… weiß nicht. «
    » Wolltest du je zurück zum Covenant? «
    » Ja und nein. « Ich schluckte heftig. » Vor dem Angriff hätte ich nie gedacht, dass ich den Covenant wiedersehen würde. Nachdem es passiert war, versuchte ich, den Covenant in Nashville zu erreichen, aber die Daimonen… haben mir immer wieder den Weg abgeschnitten. «
    » Was hättest du denn vorgehabt, wenn die Daimonen euch nicht gefunden hätten? « Er wusste, dass er die schreckliche Woche nach dem Überfall nicht erwähnen durfte, denn darauf wäre ich nicht eingegangen.
    » Als… ich noch ganz klein war, sind meine Mom und mehrere Wächter mit einer Gruppe von uns Kindern in den Zoo gefahren. Ich fand das toll– ich habe die Tiere geliebt. Den ganzen Sommer über habe ich Mom erzählt, ich würde in den Zoo gehören. «
    » Was? « Er klang ungläubig. » Du dachtest, dass du in einen Zoo gehörst? «
    Ich spürte, wie meine Lippen sich zu einem Lächeln verzogen. » Ja, ich war ein merkwürdiges Kind. Also… ich dachte, ich könnte etwas in der Richtung machen. Du weißt schon, mit Tieren arbeiten oder so, aber… « Ich hob die Schultern und kam mir irgendwie dumm vor.
    » Aber was, Alex? « Ich spürte, dass er lächelte.
    Ich betrachtete meine Finger. » Aber ich wollte immer zurück zum Covenant. Mir blieb nichts anderes übrig. Ich passte einfach nicht unter diese normalen Leute. Es hat mir gefehlt, hier zu sein, eine Daseinsberechtigung zu haben und zu wissen, was zu tun ist. «
    Seine Finger lösten sich von meiner Haut, und er schwieg so lange, dass ich schon dachte, ihm sei etwas zugestoßen. Ich wandte mich zu ihm um. » Was? «
    Er neigte den Kopf zur Seite. » Nichts. «
    Ich schlug die Beine übereinander und seufzte. » Du siehst mich an, als sei ich sonderbar. «
    Aiden stellte den Tiegel beiseite. » Du bist nicht sonderbar. «
    » Was dann…? « Ich zog mein Shirt wieder über die Hüften und griff nach dem Tiegel. » Bist du fertig? « Als er nickte, schraubte ich den Deckel auf.
    Aiden beugte sich vor und stemmte die Hände zu beiden Seiten meiner übereinandergeschlagenen Beine auf den Tisch. » Wenn du dich das nächste Mal verletzt, sagst du es mir. «
    Als ich den Blick hob, befanden sich unsere Augen auf gleicher Höhe, und wir waren nur Zentimeter voneinander entfernt– so nahe waren wir uns außerhalb des Trainingsraums noch nie gekommen. » Okay. «
    » Und… du bist nicht sonderbar. Nun ja, ich habe schon merkwürdigere Leute getroffen als dich. «
    Ich lächelte, aber etwas an Aidens Blick erregte meine Aufmerksamkeit. Es war, als übernehme er Verantwortung für mich und mein Wohlergehen. Ich wusste, dass er so dachte. Vielleicht lag es ja daran, dass er für Deacon hatte sorgen müssen. Und Deacon…? Mir fiel wieder ein, was er gestern Abend gesagt hatte.
    Ich räusperte mich und starrte auf Aidens Schulter. » Redet Deacon manchmal darüber? Du weißt schon– über eure Eltern? «
    Meine Frage überrumpelte ihn. Es dauerte eine Weile, bis er antwortete. » Nein. Nicht so wie du. «
    Darauf ging ich nicht ein. » Und sein Trinken? Ich glaube, er trinkt so viel, damit er nicht nachdenken muss. «
    Aiden blinzelte. » Tust du es auch deshalb?

Weitere Kostenlose Bücher