Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
Vom Netzwerk:
kauerte er sich hin und rollte die Matten auf. Im Nu lösten sich meine Fantasien in Wohlgefallen auf. » Wie wirst du aussehen? « , erkundigte er sich.
    Ich strich mir mit den Händen über die Arme. » Was soll ich bloß anziehen? Ich werde unangenehm auffallen, und alle werden mich anstarren. «
    Durch dichte Wimpern blickte er zu mir auf. » Seit wann stört es dich, wenn alle dich anstarren? «
    » Auch wieder wahr. « Ich lächelte ihn an und sprang davon. » Bis später. «
    Als ich den Aufenthaltsraum erreichte, waren alle in heller Aufregung wegen des bevorstehenden Abends.
    Caleb lief den Raum der Länge nach auf und ab, aber der Grund dafür war nicht Lucians Besuch. Lea zwirbelte eine Haarsträhne um die Finger und wirkte völlig übergedreht. Keiner von uns Halbblütern machte sich persönlich viel aus Lucian, aber als Hofminister übte er große Macht über die Rein- und Halbblüter aus. Niemand konnte sich vorstellen, warum ein Minister den Covenant im Sommer besuchen wollte, zu einem Zeitpunkt, da die meisten Studenten nicht anwesend waren.
    Ich war immer noch damit beschäftigt, mir Aiden als Pirat vorzustellen, der mich in die Arme riss.
    » Weißt du etwas? « , erkundigte sich Luke bei mir.
    Bevor ich antworten konnte, schaltete sich Lea ein. » Woher sollte sie etwas wissen? Lucian nimmt sie doch praktisch gar nicht zur Kenntnis. «
    Ich musterte sie ausdruckslos. » Soll das jetzt meine Gefühle verletzen oder was? «
    Sie hob die Schultern. » Meine Stiefmutter besucht mich jeden Sonntag. Warum hat Lucian dich noch nicht besucht? «
    » Woher willst du das wissen? «
    Ihr Blick wirkte verschlagen. » Ich weiß es. «
    » Du machst mit einem der Wachleute herum, oder? « Spöttisch musterte ich sie. » Das erklärt, warum du immer so viel weißt. «
    Leas Augen verengten sich zu Schlitzen, ganz ähnlich wie bei einer Katze, die eine Maus erspäht hat.
    Kichernd wettete ich auf Clive, einen jungen Wachposten, der dabei gewesen war, als ich an jenem ersten Tag im Covenant angekommen war. Er war attraktiv, sah gern den jüngeren Mädchen hinterher und war ein paarmal im Wohnheim gewesen.
    » Vielleicht kommt Lucian ja, um dich aus dem Covenant zu holen. « Aufmerksam betrachtete Lea ihre Nägel. » Ich war schon immer der Meinung, dass du besser unter die Sklaven passt. «
    Beiläufig beugte ich mich nach vorn, schnappte mir eine der dicken Zeitschriften und warf sie nach Leas gesenktem Kopf. Doch mit ihren Halbblut-Reflexen griff sie den Wälzer aus der Luft, bevor er sie traf. » Danke. Ich brauchte dringend etwas zu lesen. « Sie blätterte die Zeitschrift durch.
    Kurz vor sieben ging ich auf mein Zimmer, um mich fertig zu machen. Auf dem Couchtisch lag zusammengefaltet eine olivgrüne Covenantuniform. Meine Augen weiteten sich, als ich sie hochnahm und ein kleiner Zettel herausfiel. Mit zitternden Fingern faltete ich ihn auseinander.
    Musste Deine Größe schätzen. Bis heute Abend.
    Lächelnd warf ich einen Blick in die Hose und stellte fest, dass sie meine Größe hatte. Eine starke, unaufhaltsame Hitzewelle rollte über mich hinweg. Was Aiden getan hatte, bedeutete mir unendlich viel. In der Uniform hätte es den Anschein, als würde ich tatsächlich zum Covenant gehören.
    Statt der schwarzen Uniformen der ausgebildeten Wächter trugen die Studenten einheitlich geschnittene grüne Kleidung, die an Militäruniformen erinnerte. Und sie hatte all jene raffinierten Taschen und Haken, die zum Unterbringen von Waffen dienten. Das gefiel mir richtig gut.
    Rasch duschte ich, und nachdem ich die Uniform angezogen hatte, spürte ich so etwas wie einen Adrenalinschub. Es war Jahre her, dass ich sie getragen hatte, und manchmal hatte ich nicht geglaubt, sie je wieder anziehen zu dürfen. Ich drehte mich vor dem Spiegel und musste schon sagen, dass mir die grüne Ausgehuniform gut stand.
    Aufgeregt frisierte ich mir das Haar zum Pferdeschwanz und lief hinaus, um mich mit Caleb zu treffen. Zusammen gingen wir zum Hauptbereich des Campus, und eine seltsame Woge von Nostalgie durchströmte mich, als wir das größte Akademiegebäude betraten.
    Seit meiner Rückkehr hatte ich einen Bogen um den akademischen Teil des Campus gemacht– hauptsächlich weil Marcus’ Büro dort untergebracht war. Außerdem hatte ich wenig Lust, alle meine Erinnerungen heraufzubeschwören, wenn mich Marcus in zwei Monaten wegschickte.
    Caleb war natürlich der Meinung, dass alles großartig lief und ich bleiben durfte, aber ich

Weitere Kostenlose Bücher