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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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erfahren. Man hat Kain gefunden. Er lebt. «
    Das Herz schlug mir bis zum Hals. Ich hörte zu, wie Aiden es schaffte, Leon zu beschwatzen, dass er zur Krankenstation nachkäme, und weigerte mich währenddessen strikt, sein Bett anzusehen. Als Aiden die Tür öffnete, fuhr mein Kopf hoch. » Ich habe mitgehört. «
    Aiden nickte. Seine grauen Augen zeigten seine innere Zerrissenheit. » Ich erzähle dir alles. «
    Ich trat auf ihn zu. » Lass mich mitkommen! Ich muss hören, was er erzählt. «
    » Alex, für dich ist längst Ausgangssperre, und welchen Anlass hättest du, in der Krankenstation aufzukreuzen? «
    Verdammt. Ich verabscheute es, wenn er recht hatte. » Aber ich kann mich hineinschleichen. Die Räume sind nur durch dünne Stellwände getrennt. Ich könnte mich dahinter verstecken… «
    » Alex. « Der zärtliche Liebhaber war verschwunden. Mist. » Du musst in dein Wohnheim zurück. Sofort. Ich verspreche dir, du erfährst alles, okay? «
    Ich nickte, weil ich bei dieser Auseinandersetzung nicht gewinnen konnte. Wir warteten noch eine Weile und verließen dann das Haus. An der Tür blieb Aiden stehen und seine Hände krampften sich zusammen.
    Ich runzelte die Stirn. » Was? «
    Aiden sah mich an und heiße Leidenschaft traf mich wie ein Schlag. Schauer liefen mir über den Körper, als ich Aidens Miene und den Ausdruck in seinen Augen sah. Ohne ein Wort umfasste er mein Gesicht und legte mir die Lippen auf den Mund. Der Kuss raubte mir alles, was ich noch an Atemluft in mir hatte. Er war berauschend und tief und mir blieb fast das Herz stehen. Der Kuss sollte niemals enden, doch schließlich zog sich Aiden zurück und löste langsam die Finger von meinen Wangen.
    » Tu nichts Dummes! « Seine Stimme klang belegt. Dann verschwand er in der Dunkelheit, die sein Haus umgab.
    Mit weichen Knien stolperte ich in mein Wohnheim zurück und ließ vor meinem inneren Auge immer wieder ablaufen, was zwischen uns geschehen war. Diese Küsse, seine Berührungen und die Art, wie er mich angesehen hatte, waren für immer in meine Erinnerung eingebrannt. Hätte Leon nicht an die Tür geklopft, wäre es zwei Sekunden später um meine Unschuld geschehen gewesen.
    Zwei verdammte Sekunden später.
    Aber dieser letzte Kuss hatte mich nervös und bekümmert gemacht. In meinem Zimmer lief ich auf und ab. Nachdem ich erfahren hatte, dass ich an meinem Geburtstag ein zweiter Apollyon werden würde, nach allem, was zwischen Aiden und mir gewesen war, und nach Kains unerwarteter Rückkehr war ich vollkommen aufgedreht. Ich ging duschen. Ich räumte sogar mein Zimmer auf, aber ich wurde einfach nicht müde. In diesem Moment befragten Aiden und die anderen Wächter Kain– und bekamen die Antworten, die ich brauchte. War Mom eine Mörderin?
    Stunden vergingen, und ich wartete darauf, dass Aiden mir die Neuigkeiten berichtete, aber er kam nicht. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf und wachte viel zu früh auf. Ich hatte noch ungefähr eine Stunde, bis das Training begann, und konnte unmöglich länger warten. In meinem Kopf nahm ein Plan Gestalt an. Ich schlüpfte in meine Sportsachen und eilte nach draußen.
    Die Sonne war gerade erst am Horizont aufgegangen, aber durch die Feuchtigkeit wirkte die Luft trüb. Ich umging die Wachen, die auf Patrouille waren, und huschte an den Häuserwänden entlang zur Krankenstation. Im Innern des lang gestreckten Gebäudes wehte mir kühle Luft entgegen. Ich schritt durch Gänge, von denen kleinere Büros und größere Räume für medizinische Notfälle abzweigten. Die reinblütigen Ärzte wohnten auf der Hauptinsel und taten nur während des Schuljahrs Dienst in der Krankenstation. So früh an diesem Sommermorgen waren sicher nur wenige Krankenschwestern im Haus.
    Für den Fall, dass ich einer Schwester begegnete, hatte ich mir schon Ausreden zurechtgelegt. Ich hatte grauenhafte Bauchkrämpfe. Ich hatte mir den Zeh gebrochen. Wenn ich auf diese Weise zu Kain gelangen konnte, würde ich sogar nach einem Schwangerschaftstest verlangen. Aber ich brauchte keinen meiner Vorwände. Als ich den schwach erleuchteten Gang entlangschlich, herrschte Grabesstille im medizinischen Bereich. Nachdem ich in einige der kleineren Räume gespäht hatte, stolperte ich in eine Station, die mehrere Patienten gleichzeitig aufnehmen konnte. Mein Instinkt führte mich an den leeren Transportliegen vorbei und hinter einen erbsengrünen Vorhang.
    Ich erstarrte. Hinter mir flatterte der papierdünne Stoff.
    Kain saß auf dem

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