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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Miss Bannisters Büro und ich solle schnellstens
hier heraufkommen.«
    »Offen gestanden, nein«, sagte
ich. »Aber ich habe eine Schiedsrichterin hier — Miss Bannister war die ganze
Zeit über hier. Erinnern Sie sich an diesen Anruf, Miss Bannister?«
    »Aber nein«, sagte sie. »Sie
haben den Sheriff und dann die Mordabteilung angerufen. Das waren die beiden
einzigen Telefongespräche, die Sie geführt haben.«
    »Sehen Sie, Slade ?«
sagte ich. »Wenn jemand Glocken läuten hört, dann sind Sie es, nicht...« Und
dann begann ich zu rennen.
    Ich rannte den Flur entlang,
sprang in zwei Sätzen die kurze Treppe hinab und den Korridor entlang zum
Turnsaal.
    Er sah aus wie jeder andere
Turnsaal — das war eben der Ärger. Das Pferd stand leer und für turnerische
Übungen bereit wie immer. Mephistos Leiche war verschwunden.
    Slade traf ein paar Sekunden später
ein und starrte ungläubig auf das leere Pferd. »Er ist weg«, sagte er. »Das ist
unmöglich! Wie kann ein Toter gehen?«
    »Wenn er weg ist, kann er weg sein«, sagte ich. »Und
Ihre letzte Frage ist mir ein wenig zu kompliziert, um zu versuchen, sie Ihnen
zu beantworten. Aber um einer bloßen Vermutung Ausdruck zu geben, würde ich
sagen: Jemand hat ihn von hier weggetragen — vielleicht derselbe Bursche, der
angerufen und Ihnen befohlen hat, ins Büro hinaufzugehen. Das hätte ihm
genügend Gelegenheit gegeben, hier mühelos ein und aus zu gehen.«
    »Sie haben wahrscheinlich
recht, Lieutenant«, sagte er.
    Wohin ich auch ging, ich hörte
Getrampel und Schritte. In diesem Augenblick hörte ich noch mehr Getrampel, und
der Doktor, gefolgt von den Ambulanzmännern und dem Fotografen, kam herein.
    »He, der Service hier macht
Fortschritte! Wieso sind Sie so schnell hierhergekommen, Doc?«
    »Die moderne Elektronentechnik
ist wundervoll«, sagte Doc Murphy mürrisch. »Wir wurden benachrichtigt, als wir
kaum aus der Haustür heraus waren. Wo ist er?«
    »Da kommen Sie auf einen
heiklen Punkt zu sprechen«, sagte ich. »Das weiß ich sowenig wie Sie.«
    »Machen Sie keine schlechten
Witze, Wheeler«, sagte er. »Mir reicht’s für eine Nacht.«
    »Die Leiche ist verschwunden,
um die gebräuchliche Phrase anzuwenden«, sagte ich. »Ich habe nicht die
leiseste Ahnung, wo sie sein könnte, nur daß sie nicht sehr weit sein kann,
weiß ich!«
    Ich wandte mich an Slade . »Holen Sie Polnik — er ist
irgendwo in einem der Zimmer der Lehrer und unterhält sich mit Pierce.
Durchsuchen Sie das Haus — sehen Sie in jedem Zimmer nach. Kommen Sie nicht
zurück, ohne diese Leiche wiedergefunden zu haben!«
    »Ja, Lieutenant«, sagte er mit
schwacher Stimme und verließ den Turnsaal.
    »Und was soll ich in der
Zwischenzeit tun?« fragte Doc Murphy bedächtig.
    Ich ging zum Pferd hinüber und
betrachtete es einen Augenblick. »Wie war’s mit ein paar Sprüngen, Doc?« schlug
ich vor. »Sie sind in ausgesprochen schlechter Kondition.«
    »Hören Sie zu!« brach er los.
»Wenn Sie mir innerhalb der nächsten fünf Minuten keine Leiche präsentieren,
dann werde ich dem Sheriff einen detaillierten Bericht präsentieren, auf den
hin Sie der Kandidat für meine nächste Leichenöffnung sein werden.«
    »Kein Blut«, sagte ich.
    »Was?«
    »Auf dem Pferd — kein Blut.«
    Murphy spähte auf den Lederbezug
des Turngeräts. »Nein — das stimmt.«
    »Anscheinend ist er auf
dieselbe Weise erstochen worden wie das Mädchen. — Würde er dabei stark
geblutet haben?«
    »Nein — nicht, wenn das Messer
ebenso zielsicher gehandhabt worden ist wie beim erstenmal «,
sagte Murphy. »Wie lag er denn, als er gefunden wurde?«
    »Der Länge nach über dem
Pferd«, sagte ich. »Die Griffe hielten ihn fest, hat Polnik behauptet.«
    Murphy ging auf allen vieren
und schnüffelte hörbar.
    »Wenn Sie gern einen Knochen
wollen, warum sind Sie nicht ein artiger Hund und sagen es?« fragte ich.
    Er stand hastig wieder auf und
wischte sich den Staub von den Hosen. »Auf dem Boden ist auch kein Blut«, sagte
er. »Das ist seltsam. Der von Ihnen geschilderten Lage der Leiche nach hätte
ich kein Blut auf dem Pferd vermutet, aber auf dem Boden hätten sich zumindest
ein paar Tropfen befinden müssen.«
    Er blickte mich boshaft an.
»Sind Sie sicher, daß er tot war?«
    » Polnik war davon überzeugt«, sagte ich. »Aber vielleicht trägt man dieses Jahr Messer
im Rücken?«
    Murphy brummte und warf einen
Blick auf seine Uhr. »Sie haben noch drei Minuten, Wheeler.«
    »Kennen Sie schon

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