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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gestampft.
    »Lieutenant!« Er blieb
plötzlich stehen und blickte auf Slade , der an der
Wand stand und sich nervös die Stirn wischte. »Was ist mit ihm los?«
    »Er hat die Nerven verloren«,
sagte ich. »Ich habe ihn dem wandelnden Leichnam hier neben mir vorgestellt,
und das war zuviel für ihn. Ich möchte wissen, wohin
es mit der Polizei noch geht.«
    »Wandelnder...?« Polnik betrachtete Mephisto eine ganze Weile. Dann holte er
tief Luft. »Es war also alles Schwindel?«
    »Er hat einen Schlag auf den
Hinterkopf bekommen«, sagte ich. »Ich fand ihn dort in diesem Kasten.«
    »Aber das Messer in seinem
Rücken!«
    »Ich nehme an, niemand hat ihn
sehr genau angesehen«, sagte ich. »Es muß sich um eines dieser Trickmesser
gehandelt haben — Sie wissen schon, man stößt sie jemand in den Rücken und die
Klinge verschwindet im Knauf.«
    Polnik schluckte mühsam. »Vielleicht
habe ich nicht allzugenau hingesehen«, gab er zu.
»Aber Sie kennen, doch die Vorschriften. Nichts anrühren, bevor der Polizeiarzt
und seine Jungens fertig sind. Ich hatte Angst, die Fingerabdrücke zu
verwischen, Verstehen Sie?«
    Ich wandte mich von ihm ab und
ließ Mephisto einen meiner langen forschenden Blicke zukommen — die Sorte, die
zögernde Zeugen dazu bewegt, zusammenzubrechen und alles zu erzählen, was sie
wissen.
    »Klingt Ihnen das nicht in den
Ohren, Magier? Ein Trickmesser, dessen Schneide in den Griff zurückgleitet?«
    »Kinderspielzeug«, brummte er.
    »Oder Zaubererspielzeug .
Wie steht’s damit?«
    Er zuckte die Schultern und
hob, die Innenfläche nach oben gewandt, die Hände. »Ich weiß, zum Kuckuck,
nicht, wovon hier überhaupt geredet wird. Mir scheint alles unsinnig, und ich
habe aufgegeben, irgend etwas ' zu begreifen.«
    Polnik rieb sich das Gesicht mit den
Händen und stöhnte. »Wenn Doc Murphy und seine Jungens...«
    »Der Doktor und sein
Ambulanzwagen sind auf dem Heimweg zur Mordabteilung«, sagte ich zu Polnik . »Ich glaube, der Doktor hat sich aus dem Ganzen
nicht das geringste gemacht. Er war ziemlich grob.«
    »Das ist sehr unangenehm«, sagte Polnik .
    »Klar«, sagte ich. »Aber wem
macht das etwas aus?«
    »Doc Murphy wird es etwas
ausmachen«, sagte er nachdenklich, »wenn er eben zurückkommt und dann umdrehen
und wieder hier herauskommen muß.«
    »Wovon reden Sie eigentlich?«
fragte ich ihn.
    »Ich habe die Zimmer der
Schülerinnen durchsucht, Lieutenant«, erklärte er umständlich. »Himmel, Sie
sollten das Zeug sehen, was einige von ihnen herumliegen haben!« Er bemerkte
meinen Gesichtsausdruck und fuhr eilig fort: »Wie ich schon sagte, ich
durchsuchte also die Zimmer, und da finde ich eines der Mädchen auf ihrem Bett
liegen.«
    »Sie hat eben Kopfweh gehabt«,
sagte ich. »Nach all dem, was hier passiert ist, überrascht mich das nicht.«
    Polnik schüttelte heftig den Kopf.
»Diesmal habe ich genau hingesehen, Lieutenant. Sie ist nicht an Kopfweh
gestorben — das Messer in ihrem Rücken ist echt!«

FÜNFTES KAPITEL
     
    D ie
Tote war die Dunkelhaarige mit den dicht um den Kopf liegenden Locken — die
sich dafür interessiert hatte, ob es eine Möglichkeit gab, jemanden umzubringen,
ohne Spuren zu hinterlassen. Wer sie auch immer ermordet haben mochte, hatte
sich über derartige Details nicht den Kopf zerbrochen.
    Sie lag, das Gesicht nach
unten, auf dem Bett und trag noch immer dasselbe Kleid, das sie auch in der
Aula getragen hatte. Zwischen ihren Schulterblättern steckte ein Messer und,
wie Polnik schon gesagt hatte — sie war mausetot.
    Im Zimmer waren keine Anzeichen
eines stattgefundenen Kampfes zu sehen, nichts war in Unordnung.
    »Ich glaube, wir lassen besser
den Doc zurückkommen, Lieutenant«, sagte Polnik .
    »Lassen Sie sich was Besseres
einfallen«, sagte ich. »Er würde nicht mehr herauskommen, und wenn wir einen
neuen Flügel von Blaubarts Flitterwochenbehausung gefunden hätten.«
    »Bis jetzt«, fuhr ich fort,
»sind wir herumgerannt wie ein frisierter Schlitten auf der Daytona -Strecke.
Jemand hat uns behandelt wie ein Idiotentrio aus einer Klapsmühle, und, meine
Lieben, wir haben uns auch so benommen. Also hören wir jetzt auf,
herumzurennen. Fangen wir lieber damit an, andere Leute herumrennen zu lassen.
Wir werden bis morgen früh diesen Fall aufgeklärt haben.«
    »Lieutenant«, sagte Slade einfach, » — wie?«
    »Das ist eine gute Frage«, gab
ich zu. »Als erstes durchsuchen Sie diesen Raum hier — durchkämmen Sie ihn wie
mit einem Staubkamm —

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