Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
mich zum Telefon und starrte es einen
Augenblick lang an. »An Ihrer Stelle, Miss Bannister, würde ich mir die Ohren
zuhalten. Lavers braucht, wenn er aufgeregt wird,
eigentlich gar kein Telefon mehr.« Ich seufzte. »Und dies ist dazu angetan, ihn
aufzuregen.«
    Diesmal ließ Lavers siebenmal aufläuten , bevor
er den Hörer abnahm. »Falsch verbunden!« brüllte er.
    »Verzeihen Sie, wenn ich einem
Vorgesetzten widerspreche, Sir«, sagte ich in so formellem Ton wie möglich,
»aber ich bin richtig verbunden.«
    Am anderen Ende der Leitung
ertönte ein ersticktes Keuchen. »Wheeler?« Dem Ton seiner Stimme nach zu
schließen, hoffte er, es handle sich um eine Täuschung.
    »Eben derselbe, Sir. Ich melde
einen Mord.«
    »Sind Sie übergeschnappt, Sie
Clown? Sie haben ihn bereits gemeldet. Ich habe...«
    »Ach, den meinen Sie?« fragte
ich leichthin. »Das ist ein alter. Wir haben einen funkelnagelneuen.«
    »Jemand, den ich kenne?«
knurrte er.
    »Mephisto, den Magier.« Ich
senkte die Stimme. »Kein großer Verlust. Seine Vorführung war lausig.«
    »Es ist mir egal, ob seine
Vorführung lausig war. Der Distriktstaatsanwalt wird kleinlich, wenn es sich um
abgemurkste Bürger handelt. Außerdem, seit wann sind Sie Kritiker?«
    »Ich dachte, es interessierte
Sie, meine Meinung zu hören«, teilte ich ihm milde mit. Ich wartete, bis ihm
die Adjektive ausgingen, mit denen er meine Wirkung auf ihn beschrieb. »Ob Sie
wohl Doc Murphy, den Ambulanzwagen und den Fotografen bitten würden, noch
einmal hierherzukommen, falls Sie die Männer erreichen können, Sheriff?«
    »Wheeler — «, in Lavers ’ Stimme lag ein flehender Unterton, »Sie sind doch
betrunken, nicht wahr?«
    »Nein, Sir«, sagte ich mit
Festigkeit.
    »Das habe ich befürchtet«,
sagte er. »Und nun ist dieser Taschenspieler ermordet.«
    »Magier, Sir«, sagte ich.
    »Schon gut«, brummte er.
»Magier! Erstochen, haben Sie gesagt, wie das Mädchen?«
    »Stimmt. Polnik hat ihn gefunden.«
    »Wo genau?«
    Diese Frage hatte ich
befürchtet.
    » Polnik hat ihn gefunden, Sir. Soll er Ihnen berichten...?«
    »Ich möchte, daß Sie mir
berichten. Sofort!«
    Ich holte tief Luft.
    »Im Turnsaal«, sagte ich, »auf
einem Turngerät — einem Pferd. Zwischen den Griffen.«
    »Wheeler«, sagte er sanft, »es
ist doch nicht erster April?«
    »Nein, Sir.«
    »Das Ganze ist nicht etwa ein
Scherz von Ihnen oder etwas, das Sie darunter verstehen?«
    »Nein, Sir.«
    »Dann nehmen Sie die Sache in
die Hand, Lieutenant«, sagte er mit müder Stimme. »Rufen Sie bei der
Mordabteilung an, die Kerle sollen den Doktor und die übrigen Leute anrufen und
zu Ihnen hinausschicken. Ich kann mich wirklich nicht damit befassen. Ich werde
mich in mein Schlafzimmer zurückziehen und in Ruhe verrückt werden.«
    Es klickte laut in der Leitung,
als er den Hörer auf die Gabel knallte. Ich rieb mir das Ohr und legte auf.
    »Er hat in der Tat eine
durchdringende Stimme«, sagte Miss Bannister. »Und ich habe das Gefühl, daß
meine Bildung jetzt vervollständigt ist.« Sie rümpfte die Nase. »Er hat ein
recht farbiges Vokabular, nicht wahr?«
    »Er drückte sich deutlich aus«,
gab ich zu. Meine Augen schweiften zu der Whiskyflasche hinüber. »Wie Sie schon
sagten, es ist ein ziemlich anstrengender Abend — «
    Ihre Augen folgten den meinen.
»Bitte, schenken Sie sich ein.«
    Ich goß mir erneut ein, trank
schnell einen Schluck und rief dann bei der Mordabteilung an. Ich hatte eben
aufgelegt, als an die Tür geklopft wurde.
    »Herein!« rief Miss Bannister.
    Die Tür öffnete sich, und Slade trat ein. »Ja, Lieutenant?« sagte er.
    »Was ja?« fragte ich.
    »Ich weiß es nicht,
Lieutenant«, sagte er. »Sie wollten mir angeblich sagen, um was es sich
handelt.«
    Ich starrte ihn an.
    »Lieutenant«, beharrte Slade , »was wollen Sie denn?«
    »Es würde zu lang dauern, wenn
ich es detailliert aufzählen sollte«, sagte ich. »Eine Million Dollar — eine
Kollektion Hollywood-Starlets — ein... Was zum Kuckuck haben Sie eigentlich
hier zu suchen? Ich habe Ihnen doch gesagt. Sie sollen bei der Leiche im
Turnsaal bleiben!«
    Er starrte mich einen
Augenblick lang an, nahm dann seine Brille ab, polierte heftig die Gläser,
setzte sie wieder auf die Nase und starrte mich erneut an.
    »Vielleicht haben Sie’s
vergessen, Lieutenant«, sagte er mit kalter Stimme. »Vielleicht erinnern Sie
sich nicht mehr daran, daß Sie mich vor zwei Minuten im Turnsaal angerufen und
mir gesagt haben, Sie seien in

Weitere Kostenlose Bücher