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Verdammnis

Verdammnis

Titel: Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stieg Larsson
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Quelle, die behauptet, die beiden hätten für Millennium gearbeitet.«
    »Deine Quelle hat halb recht, halb unrecht. Dag Svensson hat eine freiberufliche Reportage für Millennium geschrieben. Mia Bergman nicht.«
    »Das ist ja die totale Hammerstory.«
    »Da hast du wohl recht«, meinte Mikael müde.
    »Warum habt ihr denn bei Millennium gar nichts darüber gebracht?«
    »Dag Svensson war ein guter Freund und Arbeitskollege. Wir fanden es unseriös, gleich vorzupreschen.«
    »Woran hat Dag denn gearbeitet?«
    »An einer Story für Millennium .«
    »Und worüber?«
    »Erzähl doch mal - was für eine Sensationsstory bringt ihr beim Aftonbladet denn als Nächstes?«
    »Es war also eine Sensationsstory?«
    »Nicklasson, du kannst mich mal.«
    »Ach, jetzt komm schon, Blümchen. Glaubst du wirklich, dass die Morde etwas mit der Story zu tun hatten, an der Dag Svensson arbeitete?«
    »Wenn du mich noch einmal Blümchen nennst, lege ich sofort auf und spreche ein Jahr lang kein Wort mehr mit dir.«
    »Entschuldige. Glaubst du, dass Dag Svensson wegen seiner journalistischen Arbeit ermordet wurde?«
    »Ich habe keine Ahnung, warum Dag ermordet wurde.«
    »Hatte seine Story etwas mit Lisbeth Salander zu tun?«
    »Nein, nicht das Geringste.«
    »Weißt du, ob Dag diese Wahnsinnige kannte?«
    »Nein.«
    »Dag hat früher sehr viele Artikel über Datenkriminalität geschrieben. Ging seine Story für Millennium auch in diese Richtung?«
    Der lässt einfach nicht locker , dachte Mikael. Er war drauf und dran, Nicklasson zu sagen, er solle sich zum Teufel scheren, da hielt er plötzlich inne und setzte sich im Bett auf. Ihm kamen gerade zwei Gedanken gleichzeitig. Nicklasson sagte noch irgendetwas.
    »Warte mal kurz, Nicklasson. Bleib dran. Ich bin sofort wieder da.«
    Mikael stand auf und legte die Hand über die Sprechmuschel. Mit einem Mal war er auf einem ganz anderen Planeten.
    Seit den Morden hatte Mikael sich den Kopf zermartert, wie er einen Weg finden konnte, mit Lisbeth Kontakt aufzunehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie lesen würde, was er in diesem Interview sagte, war sehr groß, egal, wo sie gerade sein mochte. Wenn er leugnete, sie zu kennen, könnte sie glauben, er habe sie verraten und verkauft. Wenn er sie verteidigte, würden die anderen annehmen, dass er mehr über die Morde wusste, als er erzählt hatte. Aber wenn er das Richtige sagte, könnte das Lisbeth vielleicht den Anstoß geben, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Die Gelegenheit war zu gut, als dass er sie verschenken durfte. Er musste etwas sagen. Aber was?
    »Entschuldige, da bin ich wieder. Was hattest du als Letztes gesagt?«
    »Ich hab gefragt, ob Dag Svensson für euch auch etwas über Datenkriminalität schrieb?«
    »Wenn du ein offizielles Statement von mir willst, kannst du eins kriegen.«
    »Schieß los.«
    »Du musst mich aber ganz exakt zitieren.«
    »Wie sollte ich dich denn sonst zitieren?«
    »Diese Frage möchte ich jetzt nicht beantworten müssen.«
    »Was möchtest du sagen?«
    »Ich maile es dir in fünf Minuten.«
    »Was?«
    »Guck in fünf Minuten in deine Mailbox«, gab Mikael zurück und legte auf.
    Dann ging er an seinen Schreibtisch, fuhr sein iBook hoch und öffnete Word. Dann dachte er zwei Minuten konzentriert nach, bevor er zu schreiben begann.
     
    Die Chefredakteurin von Millennium , Erika Berger, ist zutiefst erschüttert über den Mord an ihrem Mitarbeiter, dem freien Journalisten Dag Svensson. Sie hofft, dass die Morde bald aufgeklärt werden.
    Der verantwortliche Herausgeber der Zeitschrift, Mikael Blomkvist, hatte seinen Kollegen und dessen Freundin in der Nacht zum Gründonnerstag ermordet aufgefunden. »Dag Svensson war ein fantastischer Journalist und ein Mensch, den ich sehr geschätzt habe. Er hatte mehrere Ideen für interessante Reportagen. Unter anderem arbeitete er an einer großen Reportage über Datenklau«, erklärte Mikael Blomkvist gegenüber dem Aftonbladet . Weder Mikael Blomkvist noch Erika Berger wollen Spekulationen anstellen, wer der Schuldige ist und welches Motiv hinter der Tat stecken könnte.
     
    Dann griff Mikael wieder zum Hörer und rief Erika Berger an.
    »Hallo, Ricky. Du bist soeben vom Aftonbladet interviewt worden.«
    »Aha.«
    Er las ihr die kurzen Zitate rasch vor.
    »Und warum?«, wollte Erika wissen.
    »Weil jedes Wort davon wahr ist. Dag hat zehn Jahre als freiberuflicher Journalist gearbeitet, und eines seiner Spezialgebiete war Datensicherheit. Ich habe mehrmals mit ihm über

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