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Vereint

Vereint

Titel: Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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ich mich in Bezug auf Nan auf einiges gefasst machen müsste. Aber dass es so krass werden würde wie etwa bei dem Essen am Vorabend, damit hatte ich nicht gerechnet. Dass sie vorhatte, sich umzubringen, glaubte ich keine Sekunde.
    »Die manipuliert dich doch. Ich kann das gar nicht mit ansehen!«
    Rush stand auf, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und ging zum Fenster. Er war anderer Meinung, das konnte ich an seinen angespannten Schultern erkennen. Und er fühlte sich in die Defensive gedrängt. »Sie ist traurig und verletzt. In der Vergangenheit hat sie sich dir gegenüber mies benommen, ich weiß, trotzdem bräuchte ich jetzt deine Mithilfe. Könntest du mir zuliebe darauf verzichten, sie zu kränken? Augenblicklich mache ich mir wirklich Sorgen um ihren Seelenzustand.«
    Hallo? Wann sollte ich Nan denn bitte gekränkt haben? »Na hör mal, der Vorschlag herzukommen stammt von mir! Weil mir klar war, dass Nan deine Hilfe braucht. Wieso sollte ich da ihr gegenüber ausfallend werden?«, fragte ich und stieg aus dem Bett.
    Rush legte den Kopf in den Nacken und kniff fest die Augen zu, als wolle er diese Unterhaltung nicht führen. Irgendetwas stimmte nicht.
    »Ich weiß, was du ihr gestern Abend am Tisch gesagt hast. Sie hat’s mir erzählt. Und, ja, du hast jedes Recht dazu, aber augenblicklich muss ich dich bitten, das zu lassen. Je schneller ich das alles in Ordnung bringe, umso schneller können wir diesen Albtraum hinter uns lassen und nach Rosemary zurückkehren.«
    »Was habe ich ihr gestern Abend am Tisch denn gesagt? Ich kann dir nicht ganz folgen«, erwiderte ich und spürte, wie sich mein Magen zusammenzog. Hatte Nan Lügenmärchen über mich erzählt? Sie hatte mich am Tisch gekränkt und nicht ich sie!
    »Sie hat das Gefühl, du würdest dich über sie lustig machen. Weißt du … vermutlich ist es das Beste, wenn du einfach nicht mir ihr redest.«
    Ich setzte mich auf das Bett zurück und ließ mir die Unterhaltung des letzten Abends noch mal durch den Kopf gehen. Wie kam sie nur darauf, ich hätte mich über sie lustig gemacht? Sie hatte mich angegriffen!
    Ein leises Klopfen an der Tür hinderte mich daran, Rush das zu erklären. Er stieß ein frustriertes Knurren aus und machte sich daran, sie zu öffnen.
    »Sorry. Ich will euch ja nicht stören, aber Nan will wissen, welches Daddys Zimmer ist. Dabei sollte sie ihn besser nicht wecken. Das wäre ganz schlecht!« Harlows leise Stimme klang besorgt.
    »Mist!«, murmelte Rush. Er warf einen Blick zu mir zurück. »Es tut mir leid. Bin in ein paar Minuten zurück. Leg dich noch mal hin und ruh dich aus. Ich sorge dafür, dass niemand dich stört.«
    Sobald die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, kamen mir auch schon die Tränen. Hierherzukommen war eine totale Schnapsidee gewesen. Aber nach ihrem Unfall und ihrer Aussage, sie hoffe, zum Leben unseres Kindes dazuzugehören, war ich davon ausgegangen, sie würde umgänglicher sein. Von wegen!
    Mein Bauch verkrampfte sich, und ich erstarrte. Ich blieb mucksmäuschenstill sitzen und wartete darauf, dass das Baby gegen meine Bauchdecke trat und mir damit zu verstehen gab, dass alles okay sei. Nichts geschah. Ich legte beide Hände auf meinen Bauch, und der Krampf kehrte wieder. Ich fuhr zusammen und versuchte, mein rasendes Herz zu beruhigen. Irgendetwas stimmte nicht. Übelkeit erfasste mich, und ich legte mich zurück und schloss die Augen. Vielleicht war ich einfach zu schnell aufgestanden. So allmählich musste ich vorsichtiger sein. Die explosive Stimmung in diesem Haus setzte mir zu.
    Ich schloss die Augen und holte mehrmals tief Luft. Die Bauchkrämpfe hörten auf, und ich spürte einen sanften Tritt gegen meine Hand. Ein wenig beruhigt döste ich wieder ein.
    Als ich die Augen aufschlug, hatte sich die Sonne weiterbewegt und schien nun hell zum Fenster herein. Die Mittagessenszeit musste schon vorbei sein. Ich griff nach meinem Handy und sah nach der Uhrzeit. Es war ein Uhr. Ich war wohl müder gewesen als gedacht.
    Ich setzte mich an den Bettrand und entdeckte ein Essenstablett auf einem kleinen Tisch, der neben dem Bett stand. Ich wickelte das Laken um mich herum und ging zu dem Tisch. Lächelnd las ich die kleine Nachricht mit Rushs vertrauter Krakelschrift.
    Tut mir leid wegen heute Morgen. Du warst erschöpft, und ich habe mich bei Dir ausgejammert. Nichts von alldem ist Deine Schuld. Ich möchte das alles nur hinter mich bringen und dann zusammen mit Dir nichts wie nach Hause! Iss

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