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Vereint

Vereint

Titel: Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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passiert?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie hat mich beschimpft, und ich habe wahrheitsgemäß geantwortet.«
    Rush seufzte tief auf und lief dann seiner Schwester hinterher.
    Ich saß da und fragte mich, ob ich nicht besser auch ging. Oder lieber bleiben sollte? Mein Brot lag vergessen auf dem Teller, und mein Magen hatte sich verknotet.
    »Dieses Familienessen leidet an Teilnehmerschwund. Noch jemand hier, der gehen will, bevor unser Salat aufgetragen wird?«, erkundigte sich Kiro fröhlich. Ich konnte nicht fassen, dass er nach dem, was gerade passiert war, Witze reißen konnte.
    Dean drückte mir den Arm. »Der kommt wieder. Manchmal braucht Nan Rush einfach. Das weiß er.«
    Leider wusste ich das auch.
    Am Ende des Dinners war Rush noch immer nicht wieder aufgetaucht. Inzwischen begrapschte Kiro der Bedienung unter ihrem Kleid ungeniert den Po. Harlow sah darüber hinweg und trank stumm ihren Wein aus. Und Dean grub inzwischen die andere Bedienung an. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, dass die zwei Frauen auf der Speisekarte der beiden Männer standen. Die, die Dean nicht aus den Augen ließ, kicherte in einer Tour und fand immer wieder Gründe, warum sie zu ihm gehen musste. Zum Glück ließ er einstweilen noch seine Finger von ihr. Eigentlich wollte ich nur noch weg.
    »Ich glaube, es ist allmählich an der Zeit, dass du und Blaire ins Bett geht«, sagte Kiro zu Harlow, ohne sie anzusehen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt den Brüsten der Bedienung, und seine Hand befand sich immer noch unter ihrem Rock.
    »Da bin ich ganz deiner Meinung«, erwiderte Harlow, erhob sich und sah mit einem entschuldigenden Lächeln zu mir.
    Ich stand auch auf, um mich bei Kiro und Dean für das Essen zu bedanken, als ich bemerkte, dass sich Deans Hand nun zwischen den Beinen der anderen Bedienung befand. Woraufhin ich beschloss, einfach nur hinter Harlow hinauszueilen.
    »Tut mir leid, dass du das mitbekommen hast. Jetzt, wo Nan so einen Terror macht, trinkt Dad mehr. Und wenn er trinkt, dann … äh … hat er einen erhöhten Frauenverschleiß.«
    Ich nickte. Doch worin bestand denn nun Deans Problem? Na, er war wohl einfach eine geile Rocklegende, die daran gewöhnt war zu bekommen, was sie wollte.
    »Ich hatte eigentlich gedacht, dass Rush inzwischen zurück sein würde«, erwiderte ich, da ich das Thema wechseln wollte.
    Harlow nickte. »Stimmt, ich auch. Nan kann ganz schön anstrengend sein, finde ich.«
    Mit »anstrengend« drückte sie das Ganze sehr mild aus. So was wie »Miststück« hätte Nan besser umschrieben. »Sie kann mich nicht ausstehen. Damit muss ich wohl leben, nehme ich an. Mir gefällt bloß nicht, in welchen Zwiespalt Rush dadurch gerät.«
    Ein spitzer Schrei gefolgt von einem Stöhnen drang aus dem Esszimmer. Harlow gab einen würgenden Laut von sich. »Igitt, komm weiter. Wir können auch den Aufzug nehmen statt der Treppe. Der übertönt die Geräusche.«
    »Machen die’s … einfach gleich im Esszimmer?«, fragte ich, erstaunt über den Mangel an Schamgefühl und die Tatsache, dass das andere Cateringpersonal sie in der Küche hören konnte.
    »Die tun’s überall. Glaub mir. Was ich über die Jahre mitgekriegt habe, das willst du lieber gar nicht wissen. Ich glaube, das ist der Grund, warum ich noch Jungfrau bin. Na ja, das und die Tatsache, dass ich in Gegenwart von Jungs immer so schüchtern bin.«
    Bei dem Lebensstil ihres Vaters war es wirklich ein Wunder, dass Harlow so unschuldig war, wie sie war. »Ich war auch noch Jungfrau, als ich Rush kennenlernte. Manchmal ist es das Beste, man wartet, bis einem der Richtige über den Weg läuft.«
    Harlow nickte lächelnd. »Japp. Wobei immer noch sein kann, dass das nie geschieht. Ich gehe nämlich nicht viel unter Leute. Ich lebe hier sehr abgeschieden. Und Sex hasse ich schon immer, weil ich mitbekommen habe, was er aus meinem Dad gemacht hat. In letzter Zeit frage ich mich allerdings, ob ich es nicht einfach in einem anderen Licht betrachten sollte. Du und Rush, ihr wirkt glücklich miteinander.«
    Sie tat mir leid. Als sie aufgewachsen war, hatte ihre Großmutter sie offenbar viel zu sehr behütet, und dann hatte sie durch Kiros Lebensweise nur noch das andere Extrem kennengelernt. Sie musste ja völlig durcheinander sein! »Hast du in South Carolina jemanden gedatet?«, fragte ich.
    Sie zuckte mit den Achseln. »Kaum. Meine Großmama hielt nichts davon. Sie meinte, das würde nur zu Sex führen. Und auf den sollte ich warten, bis ich

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