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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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genau.
    Jim blieb stehen und sah Alex an. »Damals sind zwei Marshals gestorben. Und du wurdest angeschossen?«
    Alex sah ihn an und nickte noch einmal.
    Jims Augenbrauen zogen sich zusammen. »Der Richter und die Frau, die geschossen hat, sind ebenfalls ums Leben gekommen. War die Frau nicht mit dem Angeklagten verheiratet? EinemGroßdealer? Sie hat auf den Richter und drei Marshals geschossen, aber einem von ihnen ist es gelungen, einen Schuss auf sie abzugeben.« Er musterte Alex. »Das warst du, oder?«
    Alex wich Jims bohrendem Blick aus. »Sie war die erste Frau, auf die ich schießen musste.« Er hoffte, dass er so etwas nie wieder erleben musste. Danach hatte er grauenhafte Träume gehabt und war monatelang einmal die Woche zu einer Therapiesitzung gegangen. Dazu war noch die Physiotherapie für sein Bein gekommen. »Sollten wir uns nicht beeilen?« Alex’Ton sagte deutlich, dass er das Gespräch an dieser Stelle beenden wollte.
    Jim schwieg einen Moment lang, und Alex sah ihm die widerstreitenden Gefühle deutlich an. Einerseits wollte Jim gern mehr über den Vorfall wissen. Andererseits wollte er Brynn nicht länger allein lassen als unbedingt nötig. Er presste die Lippen aufeinander und marschierte dann mit schnellen Schritten auf das Flugzeugwrack zu.
    Alex atmete tief durch. Im Augenblick wollte er den Braeden-Fall nicht noch einmal durchkauen. Seine Stirn pochte, und er wünschte sich nichts sehnlicher als einen ruhigen Abend mit ausreichend Vicodin.
    In diesem Moment jagte eine Windböe durch das Tal. Alex vergrub die Nase im Jackenkragen. Kiana stieß gegen sein schlechtes Bein und brachte ihn fast zu Fall. Thomas fluchte, weil ihm die Mütze vom Kopf gerissen wurde. Er setzte ihr nach, trat drauf und erwischte sie gerade noch am Rand.
    Die Wanderung durch die Kaskaden würde hart werden. Alex war froh, dass er mindestens zwei Tage lang nirgendwohin musste. Im Wrack würde es kalt werden und eng. Zu essen gab es auch nicht viel, aber er hatte jede Menge Zeit, um Brynn etwas besser kennenzulernen.
    Und er würde ständig auf der Hut sein vor Besand.
    Vielleicht wäre es doch angenehmer gewesen, sich auf den Rückweg zu machen.

F ÜNFZEHN
    Liam Gentry beugte sich über seinen Bruder und wärmte ihn mit seinem Körper. Seit er das zerbrochene Fenster mit einer eisigen Wand aus Schnee verschlossen hatte, war die Temperatur im Hubschrauber erträglich. Gaben manche Leute nicht viel Geld für eine Nacht im Eishotel aus? Davon hatte er in einer Zeitschrift gelesen.
    Die vergangene Nacht war die schlimmste seines Lebens gewesen. Tyrone war ein paarmal ohnmächtig geworden, dann wieder zu sich gekommen und hatte mit Liam geredet, als wäre er ihr Vater. Einmal hatte er Liam für einen alten Kumpel aus der Army gehalten. Jetzt am Morgen wusste Tyrone wenigstens, wer Liam war. Und wie tief sie in der Scheiße steckten.
    Sie hatten keinen Proviant eingepackt, und in der kleinen Maschine gab es nur eine Taschenlampe, eine Plane und einen schlecht bestückten Verbandskasten.
    Unter einem der Sitze lag eine Signalpistole. Aber bei diesem Wetter war sie nutzlos. Wer würde jetzt schon ein Leuchtzeichen sehen?
    Wer war verrückt genug, bei dem Wetter zu fliegen?
    Diese Frage würde Liam sich für den Rest seines Lebens stellen. Und es deutete einiges darauf hin, dass der Rest seines Lebens eine überschaubare Länge hatte.
    Er hatte einen Hubschrauberabsturz überlebt. Den ersten in seiner Laufbahn. Auf einen weiteren war er nicht scharf. Angst hatte er bei dem Absturz nicht empfunden. Er war wütend gewesen. Auf sich, auf Brynn, auf seinen Bruder. Keiner von ihnen hatte dasHirn, das ihnen Gott geschenkt hatte, zu der einzig vernünftigen Entscheidung genutzt, bei diesem Mistwetter zu Hause zu bleiben. Und jetzt bezahlten sie dafür.
    Wenn er noch einmal hier raus kam …
    »Wenn« dachte er im Augenblick viel zu häufig.
    Wenn er Brynn noch einmal sah. Wenn sein Bruder nicht hier vor seinen Augen starb. Wenn er selbst überlebte.
    Zu viele Wenns.
    Er rückte näher an seinen Bruder heran. Tyrones Kopfverletzung war ernst. Die Rippenbrüche waren das kleinere Problem, solange er sich nicht bewegte. Aber Liam hatte Angst, dass Tyrones Rippen die Lunge verletzen könnten.
    Dass Liam sich bei dem Absturz nur das Handgelenk verstaucht hatte, war ein Wunder. Eigentlich hätten sie beide tot sein müssen. Aber erst hatten Äste ihren Fall gebremst, und dann waren sie in einer tiefen Schneewehe aufgeschlagen.
    Wie oft

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