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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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Ferne bellte Kiana.
    »Jim!« Er rief den Namen, bevor er die Männer sah. Alex hatte keine Lust, sich eine Kugel einzufangen, weil er den Cop im Wald überraschte. Sie wussten, dass Besand sich hier herumtrieb. Deshalb hatten alle den Finger am Abzug.
    Die beiden Männer schauten ihm entgegen. Kiana saß neben Jim.
    »Ryan kann hier nicht weg«, sagte Alex. »Er kann noch nicht mal aufstehen. Das Fieber ist ziemlich hoch.«
    »Mist. Wir haben gerade darüber gesprochen, was wir tun, wenn das der Fall ist.« Jim schürzte die Lippen.
    »Brynn hat Ryans Pistole. Gebt euch zu erkennen, bevor ihr ins Flugzeug geht.«
    »Ach was. Sie wird sie nicht benutzen. Sie hasst Waffen.«
    »Sie sagt, sie könnte schießen.«
    »Kann sie auch. Ich habe es ihr selbst beigebracht. Wer in einem meiner Vorauskommandos mitmarschieren möchte, muss das können. Aber sie weigert sich, eine Waffe zu tragen.«
    »Und jetzt?« Alex schaffte es, ganz ruhig zu fragen, obwohl seine Nerven zum Zerreißen gespannt waren.
    Jim und Thomas sahen einander an. »Jemand muss zurück ins Basislager«, sagte Jim. »Dem Sheriff sagen, wo wir sind. Ich habe gerade noch mal versucht, Collins anzurufen. Aber wir haben kein Netz. Ich weiß nicht, wie lang der Sturm noch anhält. Allein kannjedenfalls keiner gehen. Aber Ryan können wir auch nicht einfach so zurücklassen.«
    »Warum habe ich das Gefühl, dass er das anders sieht?«, murmelte Thomas.
    »Brynn wird bei ihm bleiben wollen. Ich kenne sie. Sie ist jetzt im Krankenschwesternmodus und wird nicht zulassen, dass er sich von der Stelle rührt.« Jim kaute an seiner Unterlippe. »Ich denke, wir drei sollten aufbrechen. Wir machen richtig Tempo.«
    Alex versuchte, sich vorzustellen, wie er mit diesen beiden Outdoorfreaks mithalten sollte.
    Jim legte die Stirn in Falten. »Es sei denn, du traust dir das nicht zu. Du warst verschüttet – so was ist ein Schock. Und ich habe gesehen, dass du dein Knie schonst. Hast du es dir in der Lawine verletzt?«
    »Nein. Aber besser wurde es dadurch nicht. Alte Geschichte.«
    »Kannst du zurücklaufen?«
    Als Alex einen Moment lang zögerte, wartete Jim seine Antwort nicht mehr ab.
    »Wenn du es könntest, müsstest du nicht erst darüber nachdenken. Du bleibst hier.«
    »Kein Problem. Ich finde sowieso, dass jemand bleiben sollte.«
    »Gut. Dann ist das geklärt.« Jim unterstrich das Gesagte mit einer energischen Geste.
    Alex hatte Brynn nicht allein lassen wollen. Deshalb hatte er gezögert. Erstens schlich sich hier im Wald ein Serienkiller herum, zweitens hatte Besand sie gesehen. Genauso gut hätte sie sich eine weithin sichtbare Zielscheibe auf den Rücken kleben können.
    »Mich beruhigt es, wenn du zusammen mit ihr und Ryan hier bist. Wenn Thomas und ich uns ranhalten, können wir den Rückweg in unter 24 Stunden schaffen. Wir holen Proviant und was wir sonst noch brauchen und kommen dann zurück. Zu Fuß – oder, falls das Wetter besser wird, mit einem Hubschrauber«, erklärte Jim.
    Alex nickte.
    Thomas blickte düster.
    »Was ist?«, fragte Jim.
    »Es passt mir nicht, dass wir uns aufteilen«, antwortete Thomas schlicht.
    Jim atmete aus und nickte. »Mir auch nicht. Aber ich glaube, wir haben keine andere Wahl. Wir könnten alle zusammen hierbleiben. Aber was würde das bringen? Die Hilfe, die wir brauchen, kriegen wir schneller, wenn wir zurückmarschieren.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Wir brechen so bald wie möglich auf.« Dann sah er wieder Alex an. »Kannst du hier die Stellung halten?«
    Alex nickte. Jim hielt seinen Blick eine Sekunde länger fest als nötig.
    »Also dann los.«
    Stumm, wachsam und mit schussbereiten Pistolen machten sich die drei Männer auf den Weg zurück zum Flugzeugrumpf. Kiana trabte neben Alex her.
    »Was ist mit deinem Bein passiert?«, fragte Thomas.
    Alex zuckte vor Schreck zusammen. Der Mann sagte so selten etwas. »Ähm, Schusswunde.«
    »Und wann ist das passiert?« Anscheinend hatte Thomas seine gesprächigen fünf Minuten.
    Alex rechnete im Kopf zurück. »Vor vier Jahren ungefähr.«
    »Richter Braeden?«
    Alex rutschte beinahe aus. Jim, der an der Spitze ging, wandte sich um und sah Thomas mit hochgezogener Augenbraue an. »Sprichst du von der Schießerei im Gerichtssaal? Daran erinnere ich mich.« Stirnrunzelnd sah er Alex an. »Du warst dabei?«
    Alex konnte nur nicken.
Wie hatte Thomas sich das zusammengereimt?
Er hatte eins und eins zusammengezählt und war dabei auf vier gekommen. Das stimmte

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