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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Männern gelegt, die sie bis vor wenigen Tagen nicht einmal gekannt hatte.
    Plötzlich kam ihr in den Sinn, dass sie überhaupt keine Ahnung hatte, wie Logan herausgefunden haben wollte, wer Ellies Entführer waren, und dass er eigentlich auch keine Möglichkeit gehabt haben konnte, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, um das Zusammentreffen heute Morgen zu vereinbaren. Durch den Adrenalinrausch der
vergangenen Nacht hatte ihr professionelles, auf die Aufdeckung von Hintergründen ausgerichtetes Denken total ausgesetzt. Die Überzuckerung durch den an der Tankstelle gekauften Mist und der Mangel an Schlaf hatten wohl dazu beigetragen.
    Sie bemühte sich, sich einzureden, dass sie sich überrumpeln und gegen ihren Willen in die Sache hatte hineinziehen lassen, als sie mit den bewaffneten Leuten im Auto gesessen hatte.
    Das ist Blödsinn, Becky, und das weißt. du auch .
    Gut, vielleicht versuchte sie einfach nur viel zu sehr, ihren wahren Beweggrund zu verdrängen – ihre emotionale Reaktion auf die Lage, in der Logan sich befand, und darauf, was diesem kleinen Mädchen, das sie nicht einmal kannte, möglicherweise bevorstand. Sie konnte es sich nicht erklären, wieso sie binnen so kurzer Zeit alles rationale Denken über Bord geworfen hatte. Waren ihr Logan und das, was ihm widerfahren war, zu sehr unter die Haut gegangen? Konnte es sein, dass sie seiner Tochter ein Stück nähergekommen war, weil sie ihr Zimmer gesehen und in ihrem Tagebuch gelesen hatte? Zu nahe, um noch professionelle Distanz wahren zu können?
    Sie setzte sich auf und nahm das gerahmte Foto vom Nachttisch. Es zeigte sie und Tom an ihrem Hochzeitstag breit lächelnd im strahlenden Sonnenschein. Sie versuchte sich zu erinnern, wie sie sich an jenem Tag gefühlt hatte, aber es gelang ihr nicht.
    Wie war es dazu gekommen, dass sich so viel zwischen ihr und Tom verändert hatte? Es kam ihr keine andere Erklärung in den Sinn als das Klischee, dass zwei Menschen in der Ehe einander immer mehr ans Herz und dann unweigerlich doch wieder auseinander wachsen. Ihrem Sohn
würde das wohl kaum ein Trost sein, sollte sie es ihm eines Tages erklären müssen. Sie stellte sich das Gespräch vor.
    Alles ist okay, mein Sohn, würde sie sagen. Dein Dad hat mich mit seinen Angewohnheiten schon die ganze Zeit genervt, und dann bin ich diesem verletzlichen, betörenden Mann begegnet, und wir sind irgendwie zusammen in eine Mordgeschichte mit Kidnapping verwickelt worden. Es war wie in einem beschissenen Hollywoodfilm.
    Ja, darauf würde es hinauslaufen.
    Sie ging wieder ins Erdgeschoss, setzte sich auf das Sofa und betrachtete die beiden Plastikbeutel auf dem Fußboden. Ihr kam ein Gedanke.
    Sie holte ihr Notizbuch aus der Handtasche und blätterte, bis sie Logans Handynummer fand, die sie von der am Tatort entdeckten Visitenkarte abgeschrieben hatte. Sie wählte die Nummer und lauschte auf das Freizeichen.

21
    12:35 Uhr
     
    Judd verließ die A816 unterhalb Loch Awe. Cahill wies ihn an zu halten, sobald sie außer Sichtweite der Hauptstraße waren. Judd bremste und steuerte den Wagen in ein kleines Waldstück abseits des Weges. Abgefallene Äste knackten unter den breiten Reifen. Sie hielten hinter einer Baumreihe, die ihnen etwas Deckung bot, falls jemand vorbeikam.
    »Wir bereiten jetzt schon alles vor, damit es zu keinen Verzögerungen kommt, wenn wir das Ziel erreichen«, sagte Cahill. Er verließ den Wagen und hielt den Kopf gesenkt,
um sich vor dem Wind und dem Schneetreiben zu schützen.
    Logans Handy vibrierte in seiner Hosentasche. Er sah, dass es keine der in seinem Adressbuch gespeicherten Nummern war, nahm das Gespräch aber entgegen.
    »Hier spricht Becky Irvine.«
    Ihre Stimme klang merkwürdig.
    »Hallo«, sagte er, weil ihm sonst nichts einfiel. Er war froh über ihren Anruf.
    »Ich weiß selbst nicht genau, warum ich Sie anrufe«, sagte sie. »Es ist bloß, weil ...«
    Schweigen.
    »Was?«
    Cahill sah ihn fragend an, und Logan hauchte lautlos »Irvine«.
    »Weil ich nicht begreife, wie sich alles abgespielt hat«, meldete sich Rebecca Irvine wieder. »Woher wissen Sie, wo Ellie sich befindet, und wie ist es zu dem Treffen heute früh im Park gekommen?«
    »Ich bin in nichts Illegales verstrickt«, sagte Logan. Zu spät bemerkte er, wie dumm sich das anhörte. »Jedenfalls nicht absichtlich.«
    Irvine lachte. »Das ist alles so verrückt«, sagte sie.
    »Ich weiß. Hören Sie, ich werde Ihnen später alles erklären. Sowie wir Ellie in Sicherheit gebracht

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