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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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breitschultrigen Kerle, die hinter ihm ins Haus schlüpften, bevor die Tür sich wieder schloss, nahm er nicht wahr.
    Er zögerte, überlegte, ob er die vierzehn Treppen zu Fuß erklimmen sollte, um einen klareren Kopf zu bekommen, gelangte aber zu dem Schluss, dass der Lift letzten Endes die vernünftigere Lösung war.
    »Du fällst noch die Stufen runter und brichst dir den Hals, Verlierer.«
    Es kostete ihn Mühe, sich vor der Fahrstuhltür auf den
Beinen zu halten, während die beiden Männer sich an die Wand hinter ihm lehnten. Das Apartmenthaus war ein modernes Gebäude mit gefliestem Boden und ebensolchen Wänden, wodurch jedes Geräusch hohl und kalt widerhallte.
    »Scheißverliererkatze«, sagte einer der Männer.
    Der andere lachte.
    Logan drehte sich um und blickte die beiden an, starrte auf die typische Art eines Volltrunkenen durch sie hindurch, während sein Verstand zu begreifen versuchte, was er da vor sich sah. Die Männer erwiderten grinsend seinen Blick. Einer war über sechs Fuß groß, hatte breite Schultern und dicke Arme und Beine. Er sah aus wie ein Bodybuilder am Anfang seiner Karriere – bevor die Muskeln zu grotesker Größe anwuchsen. Der zweite war viel kleiner, aber nicht minder breit gebaut. Beide hatten ziemlich langes und fettiges dunkles Haar. Ihre Gesichter waren teigig und voller Narben um die Augen und erinnerten an zwei Boxer, deren beste Tage weit hinter ihnen lagen.
    Lieber Himmel!
    Logan wandte sich rasch ab und tat so, als würde er sich intensiv mit dem grünen Lichtkreis um den Fahrstuhlknopf beschäftigen.
    »Miesen Tag gehabt, Kumpel?«, fragte einer der beiden mit einem auffälligen Akzent. Osteuropäer, dachte Logan und bemühte sich, so zu tun, als hätte er die Frage nicht gehört.
    »He! Du! Ich habe dich gefragt, ob du einen miesen Tag gehabt hast.«
    Logan drehte sich wieder um. Es war sicher klüger, ihnen mit Humor zu begegnen, als sie zu ignorieren. Derjenige, der die Frage gestellt hatte, schien tatsächlich eine Antwort
zu erwarten, während der Lift offenbar in der neunten Etage stecken geblieben war. Logan befand sich auf dem besten Weg, schnell wieder nüchtern zu werden.
    »Ja, das kann man wohl behaupten«, sagte er.
    »Wie kommt’s?«
    Nun hatte der Größere das Wort ergriffen. Sein kleinerer Kollege fixierte Logan mit einem starren Grinsen, obwohl in seinen Augen kein Anzeichen von Heiterkeit zu erkennen war. Logan nahm den unangenehm durchdringenden Körpergeruch wahr, den die beiden verströmten und der sich in der Halle verbreitete.
    »jemand, den ich kenne – den ich kannte – ist gestorben. Hat mich ganz schön umgehauen.«
    Es überraschte Logan, wie wütend er war. Seine anfängliche Beklommenheit begann zu weichen – wäre doch gelacht, wenn er sich von diesen zwei Clowns beeindrucken ließe. Sein plötzlicher Anflug von Schneid hatte allerdings nicht wenig mit dem Alkohol zu tun, der durch seine Blutbahnen floss.
    »Zu traurig, wenn so was passiert«, sagte der Größere. »Woran ist sie gestorben?«
    Logans Verstand registrierte, dass irgendetwas an der Frage sonderbar war, aber der Alkohol vernebelte noch immer seinen Scharfsinn.
    »Woran? Das weiß ich nicht. Sie ist einfach gestorben.«
    »Traurig.« Das war der Kleinere, immer noch feixend.
    »Was macht die Arbeit?« Wieder der Große.
    Logan sah ihn an. Der Kleine trat ein paar Schritte auf Logan zu.
    Das siehtgar nichtgut aus.
    Logan fuhr herum und schaute zu der Leuchtanzeige über der Fahrstuhltür hoch.
    8—7—6—5
    Im fünften Stock hielt der Lift wieder an.
    Er warf einen Blick Richtung Eingangstür, auf die Straße hinaus. Eine Frau, die einen Regenschirm dicht über ihren Kopf hielt, rannte vorbei. Erst da ging ihm auf, dass sein Anzug völlig durchnässt war und er vor Kälte zitterte.
    »Nochmal wegen der Arbeit«, sagte der Kleine. »Was macht der Deal?«
    Sie.
    Das war es. Woran ist sie gestorben, hatte der Kerl ihn gefragt. Logan hatte nicht erwähnt, dass es sich bei dem Toten um eine Frau handelte.
    Er sah wieder zur Leuchtanzeige hinauf.
    5
    Er hätte doch die Treppe nehmen sollen.
    Der Größere kam langsam auf ihn zu, ging an dem Kleinen vorbei und baute sich vor ihm auf. Er war so groß, dass Logan den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht zu sehen. Eins fünfundneunzig, dachte er. Mindestens.
    »Es ist traurig, wenn jemand stirbt«, sagte der Riese.
    Der Zwerg nickte. »Traurig, traurig.«
    O mein Gott.
    Der Riese strich mit beiden Händen die

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