Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
Vom Netzwerk:
hinunter an der West Nile Street – der Laden war meistens gerammelt voll und die Musik so laut, dass man keinen klaren Gedanken fassen konnte. Der ältliche Lieferwagen, der rüttelnd auf der anderen Straßenseite zum Stehen kam, fiel ihm nicht auf. Auch nicht dessen Fahrer, der ihm auf seinem Weg ins Stadtzentrum nachsah.
    Logan suchte in seinen Jackentaschen nach seinem Handy. Als er es gefunden hatte, kramte er erneut in seinen
Taschen – diesmal nach DC Irvines Karte. Was konnte es jetzt noch schaden, ihr seine traurige Lebensgeschichte zu erzählen? Er schaltete das Handy ein. Es piepste nach ein paar Sekunden, um ihm mitzuteilen, dass neue Sprachnachrichten eingegangen waren. Er wählte die Nummer seiner Mobilbox und hörte drei Anrufe von Cahill ab, der jedes Mal wissen wollte, wo zum Teufel er denn stecke, und ihn aufforderte, umgehend zurückzurufen. Logans Meinung nach hörte sich Cahill panisch an, was gar nicht zu ihm passte. Er löschte die Nachrichten und beschloss, ihn zu ignorieren. Nach wie vor war er sich unsicher, ob er ihm vertrauen konnte.
    Er erreichte die Ecke der West Nile Street, blieb einen Moment lang unschlüssig stehen und schaute die Straße auf und ab. Ihm wollte partout nicht einfallen, in welcher Richtung das Vroni lag. Dann entdeckte er schräg gegenüber ein Pub namens The Bar Room, in dem er noch nie gewesen war. Der Laden würde seinen Zweck erfüllen. Kurz entschlossen überquerte er die Straße. Doch bevor er hineinging, wollte er mit DC Irvine sprechen.
    Der große Mann aus dem Lieferwagen drückte sich hinter ihm an der Ampel auf der gegenüberliegenden Seite herum. Logan starrte geradewegs durch ihn hindurch – ihm fiel nicht auf, dass dies der größere der beiden Männer war, denen er bereits im Foyer seines Apartmenthauses begegnet war.
    DC Irvine meldete sich nach dem zweiten Rufton.
    »Irvine.« Sie klang angespannt.
    »Ich bin’s, Logan Finch.«
    Am anderen Ende der Verbindung herrschte Stille.
    »Ich hatte nicht erwartet, dass Sie anrufen würden«, sagte sie schließlich. »Jedenfalls nicht so bald.«
    »Können Sie sprechen?«
    »Ja«, sagte sie, zögerte aber, und Logan beschlich das Gefühl, dass sie noch etwas anderes zu ihm sagen wollte. Also lauschte er ihrem Schweigen und kam erst auf den Grund seines Anrufs zu sprechen, als er meinte, lange genug gewartet zu haben.
    »Tut mir leid. Ich hätte nicht anrufen sollen. Es ist bloß ...«
    »Ja?«
    »Ich glaube, ich möchte reinen Tisch machen.«
    »Gut.« Jetzt hörte Logan aus ihrer Stimme gespannte Erwartung heraus.
    »Glauben Sie aber nicht, dass ich etwas weiß, was Ihnen helfen wird, sie schneller zu finden.«
    »Sie meinen Ellie?«
    Ihr ausgesprochener Name verursachte ihm diesmal ein Gefühl, als würde jemand mit einem Hammer seine Schädeldecke einschlagen.
    » Ja.«
    »Warum lassen Sie nicht mich entscheiden, was uns helfen kann und was nicht? Das ist schließlich mein Job.«
    »Nein.«
    »Sie sind ein anstrengender Mensch.«
    »Das bekomme ich oft zu hören.«
    »Wo sind Sie jetzt?«
    Sie klang besorgt, und er war froh, sie doch angerufen zu haben.
    »Ich bin in der Stadt. Ich gehe gleich in ein Pub und werde mich volllaufen lassen. Sozusagen als Schlummertrunk.«
    Ihre Stimme war plötzlich streng. »Sind Sie in Gefahr? Lassen Sie mich Ihnen helfen, Logan. Verraten Sie mir, wo Sie stecken, dann kann ich in Kürze bei Ihnen sein.«
    »Ich bin okay. Ich brauche bloß etwas zum Betäuben.«
    »Alkohol ist nie eine Lösung. Das wissen Sie doch hoffentlich?«
    »Natürlich, aber er wird mir helfen, mich eine Weile lang besser zu fühlen. Ich werde es drauf ankommen lassen müssen, weil mir nichts anderes mehr helfen kann.«
    »Das glaube ich nicht. Sie haben doch bestimmt eine Menge Freunde, die Sie anrufen können. Was ist mit Ihrem amerikanischen Kumpel?«
    »Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll oder von allen anderen.«
    »Aber mir können Sie vertrauen, Logan.«
    Er hatte das Gefühl, dass sie es ehrlich meinte, und er mochte den Klang ihrer Stimme, aber im Augenblick wollte er einfach nur allein sein.
    »Ich rufe besser später noch einmal an«, sagte er.
    Er beendete das Gespräch und stopfte das Handy zurück in seine Jackentasche. Es begann zu nieseln, und er wünschte sich, er hätte einen Mantel dabei. Schnell betrat er das Pub.
    Auf der linken Seite befand sich ein langer Tresen, der restliche Raum war in zwei Ebenen unterteilt. Im Hintergrund gab es eine kleine Bühne, auf der ein DJ

Weitere Kostenlose Bücher