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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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gerade seine Anlage aufbaute, wahrscheinlich um eine provisorische Tanzfläche einzurichten. Der Schuppen war bereits gut gefüllt, und Logan musste sich durch die Menge der Gäste hindurch seinen Weg zur Bar bahnen, an der er sogar noch einen freien Hocker fand. Er hievte sich auf den Sitz und wartete darauf, dass jemand Augenkontakt mit ihm aufnahm, damit er sich ein Pint Caffreys bestellen konnte.
    Er leerte sein erstes Bier mit hastigen Schlucken und
orderte sofort den nächsten Drink, diesmal einen Malt Whisky. Besser, sich gleich eine gute Grundlage zu schaffen, dachte er. Er schaute in den Spiegel hinter der Bar und betrachtete verwundert sein heruntergekommenes Äußeres, bevor er den Whisky hinunterkippte.
    Während des zweiten Biers setzte ein angenehmes Summen in den Ohren ein. Es war jetzt ungefähr halb zehn, und immer mehr Menschen drängten sich in das Pub, was für einen Donnerstagabend eher ungewöhnlich war. Dann fiel Logans Blick auf ein Plakat an der Wand, auf dem der DJ als eine Art Lokalgröße angekündigt wurde, die es zu Berühmtheit gebracht hatte – was den unerwarteten Andrang erklärte. Schließlich setzte ohrenbetäubend laute Musik ein, und schon bald tobte auf der kleinen Tanzfläche das Leben. Das schwere Dröhnen des Basses ließ den Fußboden erzittern und drang über den Hocker, auf dem er saß, bis in Logans Bauch vor. Auch kein unangenehmes Gefühl, dachte er und leerte das zweite Pint.
    Als nach einer Weile das Stück – als Lied konnte man das ja wohl kaum bezeichnen – in vollem Gange war, löste der Bass jedes Mal kleine Explosionen in seinem Magen aus.
    Boom-Boom
    Boom-Boom
    Himmel, war das laut!
    Er blickte suchend an der Bar entlang, um jemanden zu finden, der ihm ein weiteres Bier zapfen könnte, als sein Blick wieder in den Spiegel fiel. In dem schummrigen Licht kniff Logan die Augen zusammen und erkannte ein vertrautes Gesicht. Es war der Typ von der Parkmauer. Er saß unmittelbar hinter ihm auf der Empore. Der Kerl nippte an etwas, das wie ein Glas Mineralwasser mit Eis aussah, und tat so, als würde er ihn nicht bemerken.
    Boom-Boom
    Boom-Boom
    Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut. In einer so überfüllten Örtlichkeit wie dieser konnte man im Nu ein Messer im Rücken haben und blutend auf dem Boden zusammensinken, ehe auch nur jemand merkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Und halb aufgeschlitzt wäre man bestimmt auch nicht in der besten Verfassung, um sich gegen einen Angreifer zur Wehr zu setzen.
    Logan war nicht gerade von zierlicher Statur und trainierte regelmäßig im Fitnessstudio, aber er war in seinem ganzen Leben bisher nur drei Mal in eine Schlägerei verwickelt gewesen – das erste Mal mit sechzehn und zuletzt vor etwa zwei Jahren, als er in einem Club versehentlich einen ausgesprochen aggressiven Jugendlichen angerempelt und dessen Bier über den ganzen Boden verschüttet hatte. Er konnte von Glück sagen, dass sein Vater während seiner eigenen Jugend in einer rauen Wohngegend im Westen Schottlands keiner Rauferei aus dem Weg gegangen war und seinem Sohn so manchen weisen Ratschlag betreffs der hohen Kunst, sich mit heiler Haut aus einer prekären Situation zu retten, mit auf den Weg gegeben hatte. »Hau ihn zuerst, und schlag dann weiter auf ihn ein« – so ungefähr hatte das Motto seines Vaters gelautet. Nicht gerade subtil, aber wirkungsvoll.
    Besagter Jugendlicher war mit seinem leeren Glas in der Hand Logan gegenübergetreten und hatte es ihm im Gesicht zerschmettern wollen, doch Logan hatte seinen Zug vorausgeahnt, denn der Junge war nicht besonders schnell oder sonderlich geschickt gewesen, und hatte in einem weiten Bogen mit dem Arm ausgeholt. So wie früher die wilden Schwinger unter den Boxern. Logan war ihm zuvorgekommen,
hatte ihm einen Kopfstoß ins Gesicht versetzt und ihn dann mit zwei harten Hieben zurücktaumeln lassen. Es war eine instinktive Handlung gewesen, und Logan war erst bewusst geworden, dass er ihn geschlagen hatte, als es schon vorüber gewesen war. Die Gene seines alten Herrn hatten sich bemerkbar gemacht.
    Die Türsteher hatten ihn sich sofort gegriffen und auf die Straße hinausbefördert, wo das Adrenalin ihm durch die Venen rauschte, ihn am ganzen Leib erzittern und auf das Pflaster kotzen ließ.
    Doch falls das hier ein echter Profi war, wusste Logan, dass er keine Chance gegen ihn haben würde – weder nüchtern noch sonst wie. Sein Dad hatte ihm eingeschärft, sich nie mit einem richtigen

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