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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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Minute später auch schon tat.
    Sie folgte ihm mit, wie sie annahm, diskretem Abstand ins Stadtzentrum, bis er vor der Hausnummer 123 an der St Vincent Street hielt. Sie beobachtete, wie er aus seinem Wagen stieg, die Tasche nahm und das Haus betrat, nachdem er einen Moment lang auf den Nachtportier hatte warten müssen, damit er eingelassen wurde. Aha, dachte sie, also ist er hier bekannt.
    Logan musste einfach in dem Pub gewesen sein. Garantiert war er einer der Männer gewesen, die der Türsteher nach der Schießerei in diese Richtung hatte verschwinden sehen. Aber wer war sein Begleiter gewesen? Der Amerikaner, dem sie bei Kennedy Boyd begegnet war? Nein, wohl eher nicht. Der kam schon wegen seines Alters nicht in Betracht. Er hatte sich zwar gut gehalten, war aber bestimmt schon jenseits der vierzig.
    Meine Güte, das wurde ja immer komplizierter.
    Sie schaltete den Motor aus und blieb noch einen Augenblick lang im Wagen sitzen. Dann stieg sie einem Impuls folgend aus und lief über die Straße zu dem Gebäude. Die Türen waren verschlossen, also klopfte sie gegen die Scheibe, um die Person am Empfangstisch auf sich aufmerksam zu machen, und presste ihren Dienstausweis gegen das Glas. Bei dem Sicherheitsbeamten handelte es sich um eine Frau unbestimmbaren Alters und mit einer erschreckend rötlichen Gesichtsfarbe. Sie schloss die Tür auf und trat beiseite, um Rebecca hereinzulassen. Sie wollte sich hier nicht lange aufhalten, Logan konnte jederzeit zurückkommen, also fragte sie die Sicherheitsbeamtin, ob sie wüsste, zu wem der nächtliche Besucher gewollt hatte.
    »Er war vorhin schon mit einem von den Leuten von CPO hier«, sagte die Frau und ließ sich zu keiner näheren Erklärung hinreißen, so als müsse jeder wissen, um wen oder was es sich bei CPO handelte.
    »Was ist CPO?«, erkundigte sich Rebecca ein wenig gereizt.
    »So ’ne Art privater Wachdienst. Wird von einem Haufen Amerikanern oben im dritten Stock betrieben. Der Chef, glaube ich, ist der Typ, der verdammt wie Robert Redford aussieht.«
    Sie bedankte sich bei der Frau und verließ das Gebäude mit der Überzeugung, dass Logan bei dem Amerikaner war, dem sie in Logans Anwaltsbüro begegnet war.
    Im Wagen zog sie ihr Notizbuch hervor und schrieb sich auf, was sie in Erfahrung gebracht hatte – obwohl sie ihr neues Wissen einer Erkenntnis, was es mit Logan Finch auf sich hatte, keinen Schritt näher brachte. Sie zeichnete kleine Kästchen um die Namen von Personen und Örtlichkeiten und verband diese mit Linien, um Zusammenhänge
sichtbar zu machen, doch am Ende sah sie keine neuen Zusammenhänge vor sich, sondern nur ein wahlloses Chaos an Strichen. Sie klappte das Notizbuch wieder zu und legte es auf den Beifahrersitz.
    Vor ihr auf der Straße rührte sich etwas, und sie blickte durch die Frontscheibe. Ein silberfarbener BMW X 5 bog aus einer Seitenstraße neben dem Gebäude und hielt an der nächsten Ampel. Er war ungefähr drei oder vier Wagenlängen von ihr entfernt, sodass sie erkennen konnte, dass drei Männer darin saßen, doch die Distanz war zu groß, als dass sie Logan als einen der Insassen hätte identifizieren können.
    Wieder musste sie eine Entscheidung fällen – sollte sie in der Hoffnung, dass Logan in dem Wagen saß, dem BMW folgen oder hierbleiben? Sie erwog das Für und Wider beider Möglichkeiten. Logan war nach Hause gegangen, hatte sich umgezogen, etwas in einer Tasche mitgenommen und war dann hierhergefahren. Warum? Weil er von hier aus noch woandershin wollte. Das war die offensichtliche Antwort. Und da sein Wagen nach wie vor vor dem Haus parkte, standen die Chancen gut, dass er in dem BMW saß.
    Als die Ampel auf Grün sprang, bog der Wagen nach links ab und entfernte sich von ihr den Hügel hinauf. Um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, musste sie die für sie nun rote Ampel überfahren. An der nächsten Kreuzung ging es wieder nach links und in südlicher Richtung über den River Clyde hinweg, bis sie schließlich in einem Industriegebiet voller Lagerhäuser und Großmärkte landeten, hinter dem sich die Scotland Street erstreckte, eine lange, schnurgerade Straße, auf der sie ihr Tempo verlangsamte, um den BMW nicht allzu offensichtlich zu verfolgen. Nachdem er an einer Schule vorbeigefahren war, blitzten
die Bremslichter des Wagens kurz auf, bevor er vor einem alten Lagerhaus hielt. Nirgendwo an dem Gebäude war ein Firmenschild zu entdecken, und von außen wirkte es unbenutzt.
    Sie hielt am Straßenrand und

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