Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
Vom Netzwerk:
beobachtete, wie das offenbar durch eine Fernbedienung betriebene Tor des Lagerhauses sich öffnete und der BMW auf das Gelände fuhr. Als sie den Wagen von der Seite sah, konnte sie den Beifahrer im Profil erkennen. Es war tatsächlich Logan. Das Tor schloss sich langsam wieder, während der erste morgendliche Verkehr über die Autobahnbrücke am Ende der Straße rollte.

10
    05:25 Uhr
     
    Logan stieg mit Cahill und Washington aus dem Wagen und beobachtete, wie Cahill den Schließmechanismus eines weiteren Tores, einer recht stabil wirkenden Eisentür, betätigte, indem er einen fünfstelligen Code eingab. Die Leuchtanzeige der Tastatur wechselte von Rot zu Grün, und er steckte einen Schlüssel in das Schloss, um es manuell zu öffnen. Logan hatte im Inneren des Gebäudes eine unaufgeräumte, riesige Halle erwartet, fand sich aber in einem breiten Gang mit in den Betonboden eingelassenen Halogenspots und frisch getünchten grauen Wänden wieder, durch den er Washington und Cahill folgte, bis Letzterer vor einer weiteren Tür stehen blieb, um auch hier einen – scheinbar anderen – Zahlencode einzutippen, woraufhin
ein leises Summen ertönte und sich die Tür nach innen öffnete.
    Dahinter befand sich eine Art kleiner Lagerraum mit Holzregalen. Cahill schob die hintere Regalwand beiseite, die den Weg in einen großen, quadratischen Raum freigab, in dem es nach Metall und etwas Chemischem roch.
    »Du hast also nicht gescherzt?«, fragte Logan.
    Cahill sah ihn stirnrunzelnd an. »Wann?«
    »Als du sagtest, ihr hättet ein Waffenarsenal.«
    »Keineswegs«, sagte Cahill. »Warum sollte man über so etwas Scherze machen?«
    Logan hatte keine Erwiderung parat. Er folgte Cahill und Washington in den Raum hinter der vorgetäuschten Regalwand, der sich tatsächlich als Lagerraum entpuppte. Jeder Zentimeter Wandfläche hing voller Waffen aller erdenklichen Arten – Pistolen, Gewehre, Messer. Auch ein paar solide wirkende Holzschränke und Kommoden standen im Zimmer.
    »Donnerwetter«, entfuhr es ihm. »Wie habt ihr das hier reinbekommen? Ich meine, ohne erwischt zu werden.«
    »Wir waren eben sehr vorsichtig«, erklärte Washington, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Scheint so«, sagte Logan. »Aber ist das nicht illegal?«
    Cahill zog eine Augenbraue in die Höhe. »Wie kann man bloß so naiv sein, Logan? Die Regierung erlässt die Gesetze und sieht zu, dass im Land alles seinen geordneten Gang geht, aber zuweilen braucht selbst sie dabei die Unterstützung von Leuten wie uns. Glaubst du nicht, dass auch die Regierenden manchmal zu illegalen Maßnahmen greifen, wenn es angebracht oder notwendig erscheint? Und sich freuen, wenn jemand ihnen dabei hilft?«
    »So habe ich das noch nie betrachtet. Aber gibt es dafür nicht den MI6 oder den Geheimdienst oder so was?«
    »Natürlich. Aber auch die greifen auf private Subunternehmer wie uns zurück.«
    Cahill ging zu einer Reihe von Handfeuerwaffen, die an langen Nägeln an einer der Wände befestigt waren. Er suchte eine der kleineren unter den vielen Waffen, eine ziemlich gedrungen wirkende schwarze Pistole, heraus und entnahm sie ihrer Halterung. Ihr Lauf war kaum länger als ihr Griff. Im Vergleich zu einigen anderen der Knarren wirkte sie auf Logan fast wie ein Spielzeug.
    Cahill ließ seine Finger über die Waffe gleiten, schob einen kleinen Sicherungsbolzen nach oben und spannte den Hammer. Dann drehte er die Pistole auf die Seite und schob den Schlitten nach hinten, wodurch das im Lauf befindliche Patronenlager sichtbar wurde. Um sich zu vergewissern, dass das Patronenlager auch wirklich leer war, hielt er die Waffe schräg nach oben. Nachdem er die Waffe inspiziert und alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand gebracht hatte, reichte er sie Logan, indem er sie ihm am Lauf hinhielt.
    Logan zögerte einen Augenblick, bevor seine Finger sich um den Griff schlossen. Er spürte die kalte, dunkle Kraft, die von dem Ding ausging, und atmete seinen öligen Geruch ein. Wenn er die Waffe so in der Hand hielt, wirkte sie nicht allzu groß, hatte dafür aber ein überraschendes Gewicht.
    »Wie fühlt sie sich an?«, fragte Cahill.
    Logan ließ die rechte Hand, mit der er die Pistole hielt, sinken und hob sie dann wieder in Hüfthöhe.
    »Nicht zu schwer, aber doch massiv«, sagte er. »Irgendwie gerade richtig.«
    Cahill lächelte.
    »Habe ich was Falsches gesagt?«, fragte Logan.
    »Es hätte mich beunruhigt, wenn du etwas anderes gesagt hättest.«
    Er ging zu einem

Weitere Kostenlose Bücher