Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
der Kapitän und betrachtete argwöhnisch den Thron, als erwartete er jeden Augenblick eine geballte Ladung Energie mitten ins Gesicht.
    »Ich weiß es nicht, vielleicht, weil die Thassa mehr auf das eingestellt sind, was es ausströmt. Aber es ist eine sendende Kraft, und dort draußen –« ich machte eine Kopfbewegung zur Schiffswand hin – »ist etwas, das die Sendung bewirkt.«
    Kapitän Foss musterte den Thron aufmerksam. Dann traf er die für einen Freien Handelsschiffer einzig mögliche Entscheidung. Die Sicherheit der LYDIS ging über alles.
    »Wir laden aus – nicht nur den Thron, sondern alles. Wir verstecken die Sachen, bis wir wissen, was hinter all dem steckt.«
    Ich hörte, wie Lidj den Atem anhielt. »Wenn man einen Vertrag bricht«, begann er und zitierte einen Teil der Statuten der Handelsschiffer.
    »Kein Vertrag verpflichtet uns, eine gefährliche Ladung zu transportieren, vor allem, wenn wir bei Vertragsabschluß auf diese Gefahr nicht hingewiesen wurden. Die LYDIS ist durch diese… durch diesen Schatz bereits zur Landung auf einem fremden Planeten gezwungen worden! Und wir können noch von Glück sagen, daß wir jetzt nicht hilflos im Raum treiben. Es muß alles aus dem Schiff – und zwar schnellstens!«
    Und so wurden die Scheinwerfer eingeschaltet und die Roboter in Bewegung gesetzt. Sie schleppten die Kisten zu den Luken und anschließend durch die Dünen, um sie im Schutz eines Felsens wieder aufzustapeln. Als letztes wurde der Thron von Qur dorthingebracht, seine funkelnde Schönheit unbedeckt, da sie sich nicht die Zeit genommen hatten, ihn erst wieder zu verpacken.
    »Angenommen«, sagte Lidj, der die einzelnen Frachtstücke registrierte, die an ihm vorbeigetragen wurden, »angenommen, das ist genau das, was jemand bezweckte – daß wir alles abladen, wo es mühelos abgeholt werden kann?«
    »Wir haben die Fracht abgesichert. Niemand kann sich ihr nähern, ohne Alarm auszulösen. Und dann können wir sie verteidigen.« Der Kapitän wandte sich mir zu. »Kannst du sie bewachen?«
    Selten hatte man während all der Monate, die ich inzwischen auf dem Schiff verbracht hatte, einen direkten Dienst von mir erbeten, obgleich Foss anerkannte, daß ich über Talente verfügte, die seine Männer nicht besaßen. Was ich tun konnte, tat ich, bevor man mich darum bat.
    Ich erklärte mich sofort bereit, zu wachen, obgleich ich dem Stapel von Kisten nicht zu nahe kommen mochte, vor allem nicht dem funkelnden Thron.
    Als sie zum Schiff zurückkehrten, erschien Krip im Thermo-Anzug, der für kalte Welten bestimmt war. Und er trug eine Waffe bei sich, die ich selten bei ihm gesehen hatte – einen Blaster. »Ich bleibe bei Maelen. Ich habe nicht ihre Kräfte, aber ich stehe ihr näher als ihr alle.«
    Zuerst schien der Kapitän protestieren zu wollen, aber dann zeigte er sich einverstanden.
    Als die anderen im Schiff verschwunden waren und die Rampe eingezogen hatten, watete Krip durch den Treibsand und starrte auf den Thron – allerdings aus respektvoller Entfernung, wie ich erleichtert feststellte.
    »Was – und warum?«
    »Was und warum, das kannst du wohl fragen«, erwiderte ich. »Darauf kann es viele Antworten geben. Vielleicht hat man tatsächlich gewollt, daß wir hier landen und sogar abladen. Nur der tote Priester könnte uns Antwort auf diese Fragen geben.«
    Aber falls das alles geschehen war, um an den Schatz heranzukommen, so versuchte in dieser Nacht niemand, sich unserer Fracht zu bemächtigen, obgleich ich mit all meinen Sinnen horchte und wachte.
    Am frühen Morgen geschah jedoch etwas, das in gewisser Weise ein größerer Schlag für die LYDIS und ihre Mannschaft war als irgendein Angriff von gestaltlosem Bösen. Denn dies war etwas Konkretes: Der Funkkontakt mit dem Flugboot fiel plötzlich aus. Alle Bemühungen, die Verbindung wieder herzustellen, blieben fruchtlos. Irgendwo dort draußen in der Felswüste, zwischen Bergen und engen Schluchten, mußten unser Flugboot und die zwei Mann Besatzung in Not geraten sein.
    Da die LYDIS nur ein Flugboot mitführte, konnte eine Rettung nur über Land erfolgen, und das war bei diesem Terrain so gut wie unmöglich. Jetzt konnten wir nur noch auf die improvisiert verstärkte Funkanlage des Schiffes hoffen. Um genügend Reichweite zu erlangen, daß unser Signal außerhalb dieser Welt empfangen werden konnte, mußte Korde unsere Maschinen anzapfen. Außerdem mußte man für eine solche Funkbotschaft eine ziemlich große Zeitverzögerung

Weitere Kostenlose Bücher