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Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Aretz
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schmerzt: „Weißt du, warum wir uns in diesem Gebäude verbarrikadieren?“
    Ich schüttle den Kopf.
    „Es gibt nur noch wenige, die in der Lage sind, die Sieben-Welten ordnungsgemäß zu leiten. Wir haben aus den Vorfällen der Friedenskristall-Hüter gelernt. Wir können niemandem vertrauen, wir müssen kontrollieren und führen. Die Verräter sind da draußen, sie werden alle für das Verbrechen büßen!“
    „Da draußen sind Millionen Unschuldige!“, fahre ich auf. „Selbst wenn ein paar Verräter darunter sind, kannst du doch nicht alle sterben lassen!“
    „Es sind mehr als nur ein paar Aufständische! Es haben sich Tausende angeschlossen und es ist unmöglich, sie herauszufiltern. Besser, eine ganze Welt stirbt und nur die Besten bleiben übrig, als dass wir durch sie gestürzt werden!“
    „Das kannst du nicht machen!“ Ich springe auf, der Hocker kippt dabei um und poltert laut auf den Boden. „Du willst das Volk aushungern? Deshalb gibt es also keinen Flugverkehr mehr zwischen den Welten?“
    „Genau. Die Verräter dürfen nicht fliehen, es muss gewährleistet sein, dass sie sich hier befinden.“
    „Und was ist, wenn diese Verräter keine wirklichen Verräter sind, sondern man dir falsche Informationen gegeben hat?“
    Hatar’ali sieht mich entsetzt an. „Unmöglich!“ Doch ich sehe seine Augen einen Moment überrascht flackern.
    „Ich habe auch geglaubt, dass Mali’tora von der Schwarzen Seite der Böse ist“, sage ich schnell. „Nach den Informationen, die ich hatte, konnte es nicht anders sein! Aber dann stellte sich heraus, dass es anders ist. Dann vermutete ich, das Volk sei der Böse, die Aufständischen, die eine neue Regierung haben wollen. Aber auch sie habe ich kennengelernt. Und jetzt stehe ich hier und versuche herauszufinden, ob ihr die Bösen seid.“
    „Jetzt spinnst du!“
    „Ich weiß, dass man nicht allen Informationen trauen darf. Manchmal ist es anders, als man denkt. Was hältst du von einem Neuanfang? Alle Daten im Computer löschen und den Menschen eine zweite Chance geben?“
    „Das ist doch wohl die Höhe!“
    Dass ich nicht hochkant rausfliege oder in Handschellen abgeführt werde, ist vermutlich nur dem Umstand zu verdanken, dass ich seine Tochter bin. Aber du kannst mir glauben, dass ich es ab sofort nicht mehr sein will. Ich habe die Nase gestrichen voll und will so schnell wie möglich weg. Lieber will ich draußen mit den Rebellen kämpfen, als dass ich in einem Lügenhaus wohne und tatenlos mit ansehen muss, wie um mich herum eine ganze Welt stirbt. Nein, ich hatte es geahnt, aber jetzt ist es endgültig aus!
    Hatar’alis Gesicht zieht sich zu wie bei einem Gewitter. „Geh mir aus den Augen!“, brüllt er, wobei seine Ader an der Stirn zu platzen droht. Ich weiche vorsichtshalber zwei Schritte zurück. „Du bist zu jung, um diese Situation zu begreifen, und du darfst dir auch kein Urteil erlauben!“
    Seine Stimme ist scharf, ich weiß, dass ich mich jetzt zurückziehen muss. „Okay. Dann geh ich wieder lernen.“
    Ich drehe mich um und spüre seinen Blick im Nacken. Es sticht wie glühende Nadeln, aber es verletzt mich nicht. Ich sehe Toras Gesicht vor meinen Augen. Ja, er hätte mein Vater sein sollen, nicht dieser unbarmherzige Tyrann, der ein ganzes Volk ausrotten will!
    Als ich an der Vitrine vorbeikomme, leuchtet mir der Friedenskristall entgegen. Ich steuere genau darauf zu und versuche, die Tür zu öffnen. Sie ist verschlossen.
    „Was machst du da?“, zischt Hatar’ali.
    Er springt auf und hastet um den Tisch herum. Aber genauso schnell nehme ich mir eine der Büsten, die auf der Vitrine stehen. Ich glaube, sie stellt einen sehr berühmter Sänger dar, aber das ist mir gerade schnuppe. Sie ist ganz schön schwer.
    Mein Vater stoppt zwei Schritte vor mir und hebt warnend seine Hand. „Hör sofort mit dem Unsinn auf!“
    „Ich will meinen Kristall zurück!“, sage ich gefährlich leise. Jetzt spürt er, dass ich es ernst meine, ich sehe seine Augen zucken. „Öffne die Vitrine oder ich schlag sie ein!“
    „Das wirst du nicht tun, Nadi!“
    Er macht einen Schritt auf mich zu, sodass wir uns fast berühren können. Ich hebe die Büste und ziele mit der Nase des vermeintlichen Sängers auf das Glas.
    „Es ist bruchsicher“, sagt Hatar’ali.(3) Er sieht mich eine Spur sanfter an, als könnte er verstehen, dass ich durchdrehe. Seine Stimme wird leiser, fast flehend. „Bitte, Nadi, wir müssen miteinander reden! Gib mir Zeit, dann

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