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Verflucht, gehängt und doch lebendig

Verflucht, gehängt und doch lebendig

Titel: Verflucht, gehängt und doch lebendig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als wären seine Knochen stark ermüdet, ließ sich von Bill helfen, und stand schließlich etwas schwankend vor dem Reporter.
    Bill blieb gelassen, obwohl es ihm schwerfiel. »Ich werde zuerst zur Tür gehen und schauen, ob die Luft rein ist. Wenn sie das ist, können wir verschwinden.«
    »Ja.« Fletcher schaute Bill staunend an. »Aber was ist denn mit Darkman?«
    »Vergessen Sie ihn endlich!«
    »Ja, vielleicht – Sorry…«
    Bill drehte dem Mann den Rücken zu. Er hatte sich optimistisch gegeben. Das war mehr ein Schauspiel gewesen. Tatsächlich aber war er ebenfalls verdammt unsicher, und einen Teil der unerklärlichen Stärke dieses Darkman hatte er erlebt.
    Bill schaute sich die Tür an, warf einen Blick auf das Guckloch. In diesem Augenblick glitt sie zur Seite. Es ging so verdammt schnell, und Bill hatte auch nicht damit gerechnet. Er wurde überrascht und stieß einen Schrei aus.
    Zwei dunkle Kreise glotzten ihn an.
    »Scheiße!« fluchte er. Ging zurück und trat dabei auf Fletchers Fuß, der zu nahe bei ihm stand.
    Fletcher wollte die Frage stellen. Er brauchte es nicht zu tun, denn die Tür wurde von außen aufgezogen. Beide Männer schufen Platz, damit der andere die Zelle betreten konnte.
    Darkman kam.
    Und er kam wie der King persönlich. Er drückte die beiden zurück. Er schob sich über die Schwelle, eine dunkle, unheimliche Gestalt, die von der Kälte des Todes umweht wurde. Ein Schatten aus dem Reich der verlorenen Seelen, der alles beherrschte.
    »Jetzt sind wir dran!« keuchte Fletcher. Er rieb seinen Hals, als könnte er bereits den Hanf der Schlinge spüren.
    »Noch nicht«, gab Bill flüsternd zurück. »Weg aus meiner Nähe, Dean! Los, gehen Sie! Tun Sie mir den Gefallen.«
    »Warum denn?«
    Bill Conolly stieß den Mann einfach zur Seite. Er brauchte Platz, denn er wollte sich keineswegs von Darkman fertig machen lassen.
    Die Tür war hinter ihm nicht mehr zugefallen. Es sah so aus, als würde er die gesamte Zelle nicht nur mit seiner Person füllen, sondern auch mit der Aura des Todes.
    Obwohl Fletcher sich hinter dem Reporter aufhielt, merkte Bill, daß der Mann etwas sagen wollte. Bill kannte Fletchers Zustand, er wollte sich von ihm nicht nervös machen lassen und zischte ihm deshalb zu: »Seien Sie ruhig, Fletcher, sagen Sie nichts! Gar nichts!«
    »Aber…«
    »Still!« Bill wußte genau, was er tat. Darkman war sich seiner Sache sehr sicher gewesen. Er hatte die beiden in die Zelle geschafft, aber er hatte Bill nicht entwaffnet. Es konnte auf eine Nachlässigkeit zurückzuführen sein, mußte aber nicht, jedenfalls wollte Bill es unter allen Umständen ausprobieren.
    Bevor Darkman noch einen weiteren Schritt auf ihn zumachen konnte, zog er die Waffe und zielte auf die Gestalt. »Und jetzt keinen Schritt weiter, Darkman, sonst jage ich deinen Balg mit geweihten Silberkugeln voll. Verstanden?«
    Bill wollte seinen Augen kaum trauen, denn Darkman blieb tatsächlich stehen. Aber seine Lippen zeigten ein Lächeln, und das wiederum ging Bill gegen den Strich. Dieses Lächeln war zu kalt, zu wissend. Es zeigte ihm auch, daß Darkman noch längst nicht aufgegeben hatte. Er würde weitermachen. Jemand wie er ließ sich auch von einer Waffe nicht beeindrucken. Bill ärgerte sich nur, daß er keinen Blick in die Augen werfen konnte. Das Schwarz der Gläser war einfach zu intensiv.
    Zugleich schien es den Bann der Augen zu filtern.
    Darkman ließ seine Arme locker am Körper herabhängen. Er gab sich gelassen, er lächelte stärker und fragte: »Was hast du nun vor?«
    »Wir werden hier verschwinden, Fletcher und ich.«
    »Meinst du?«
    »Sicher.«
    »Nein!« flüsterte Darkman. »Ich habe beschlossen, euch hier zu hängen, und dabei bleibt es.«
    »Dann willst du eine Kugel oder mehrere?«
    »Ich werde euch hängen!« erklärte der Mann. Gleichzeitig veränderte er seine Haltung, denn er hob den rechten Arm an. Er streckte auch die Hand aus und führte sie gegen den Brillenbügel.
    Bill wußte, was kam. Er erinnerte sich noch gut an den verdammten hypnotischen Ausdruck dieser Augen, die ihn und Fletcher so fertiggemacht hatten.
    Das wollte er nicht noch einmal erleben. Nicht noch mal wegtreten und in diesem Zustand gehängt werden.
    Deshalb tat er das, was er sich vorgenommen hatte.
    Er schoß!
    ***
    Die erste Kugel traf Darkman in die Schulter. Die Wucht des Einschlags schleuderte ihn herum, und die zweite Kugel pflügte durch die Kleidung in seine Brust.
    Ein drittes Mal schoß Bill nicht,

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