Verflucht, gehängt und doch lebendig

Titel: Verflucht, gehängt und doch lebendig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark

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denn Darkman geriet tatsächlich ins Stolpern. Er taumelte zurück, raus aus der Zelle. Hinter Bill keuchte Fletcher auf. Er flüsterte etwas, das keiner verstand, aber Bill ging auf die offene Tür zu.
    Darkman war auf dem Gang gegen die Brüstung geprallt. Für einen Augenblick sah es so aus, als würde er hinunterfallen, aber er kippte nicht nach hinten über, sondern konnte sich noch halten und sich langsam aus dieser gefährlichen Lage bringen.
    Er war nicht gefallen. Vor dem in der offenen Zellentür stehenden Bill Conolly hatte er sich breitbeinig aufgebaut. Seine Hände zuckten über den Körper hinweg, wobei sie sich immer wieder auf die beiden Wunden drückten.
    Das gefiel Bill nicht. Jeder Mensch hätte dagelegen, aber Darkman sah aus, als wäre er dabei, sich wieder zu regenerieren. Er röchelte. Die Laute hörten sich dumpf an. Dann schüttelte er den Kopf, tastete noch einmal die Einschußlöcher ab und richtete sich danach mit einem Ruck auf.
    So wie immer stand er vor Bill!
    Der hatte zwar damit rechnen müssen, aber jetzt, wo dieses Phänomen tatsächlich eingetreten war, wußte er, daß er noch lange keinen Sieg errungen hatte.
    Eine dritte Kugel!
    Er schoß sie in den Bauch der Gestalt!
    Darkman zuckte wieder. Er brach in die Knie, aber er fiel nicht zu Boden, denn wieder stemmte er sich in die Höhe. Das bekam Bill nur am Rande mit, weil er sich gedreht hatte. Fletcher mußte weg. Er besaß keine Waffe, und Bill zerrte den Mann aus der Zelle raus. Fletcher jammerte dabei, er fluchte, dann bekam er von dem Reporter einen Tritt in den Rücken, der ihn über die Galerie beförderte. Mit schwankenden Schritten und rudernden Armbewegungen lief er voran, von der Angst um sein Leben gepeitscht. Bill konnte nur hoffen, daß Fletcher weiterlief und den Ausgang fand.
    Darkman war noch nicht erledigt. Er stand wieder vor dem Reporter und schaute ihm ins Gesicht. Durch die Brille, aber seine wahren Augen zeigte er nicht.
    Wahre Augen!
    Etwas rastete in Bills Hirn ein. Es waren die Augen, auf die Darkman baute. In ihnen steckte die magische Macht und Kraft. Wenn es ihm gelang, Kugeln in die Augen zu schießen, war die Magie vielleicht zerstört.
    Bill hob die Waffe schnell an.
    Trotzdem zu langsam, denn Darkman ließ nicht alles mit sich machen. Er handelte aus dem Stand, und mit dem Tritt hatte Bill Conolly nicht gerechnet.
    Das Bein des anderen wurde immer länger. Dann wühlte sich der Fuß in seine Magengrube. Darkman schien mit einem Steinfuß zugetreten zu haben.
    Bill verließ die Gegenwart. Zumindest kam er sich so vor. Er merkte nur, daß er nach hinten flog. In seinem Körper wühlten Schmerzen, die unbeschreiblich waren. Er gelangte in einen Zustand, in dem er sich die Bewußtlosigkeit herbeiwünschte. Bill verlor das Gleichgewicht und fiel dann zu Boden. In der Zelle prallte er wieder hart auf, auch mit dem Hinterkopf, und Bill stellte wie nebenbei fest, daß er seine Waffe nicht mehr festhielt. Er benötigte beide Hände, um sie auf die getroffene Stelle im Leib drücken zu können.
    Bill krümmte sich. Er wuchtete sich von links nach rechts, blieb aber in einer Rückenlage. Seine Augen hatten sich mit Wasser gefüllt. Der Mund stand offen. Speichel floß hervor. Die Schmerzen im Magen nahmen ihm einen Teil der Luft. Er atmete zwar ein, aber er hatte dabei das Gefühl, die Luft anzuhalten.
    In seinem Kopf summten Schwärme von Wespen. Die Umgebung verschwand immer wieder vor seinen Augen, denn nach wie vor sah er Sterne. Er kämpfte zudem gegen die Übelkeit an, aber darauf nahm Darkman keine Rücksicht. Er hatte Bill Conolly längst erreicht, stand dicht neben ihm und schaute auf ihn herab.
    Bill atmete nur keuchend. Reden konnte er nicht. Der Hals saß zu, die Übelkeit stieg immer wieder in Wellen hoch.
    Es glich schon einem Wunder, daß er sich noch nicht hatte übergeben müssen.
    Über sein Gesicht schwebte die heisere Flüsterstimme des unheimlichen Mörders hinweg. »Du wolltest mich töten, nicht? Du wolltest mich erschießen. Ein Irrtum, Conolly. Man kann mich nicht töten. Nicht einer wie du, begreifst du das?«
    Bill wollte reden. Es gelang ihm nicht. Nur ein trockenes Würgen drang über seine Lippen, und Darkman sah es als gutes Geräusch an, denn er reagierte mit einem zufriedenen Nicken, bevor er sich dann umdrehte und die Tür ganz aufriß, weil er einen bestimmten Platz brauchte.
    Dann griff er unter seine Kleidung. Er schob dabei die Jacke hoch und zeigte seine Haut. Wäre Bill