Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
nicht mit ihnen sprechen.«
    »Aber … die Angelegenheit ist von äußerster Wichtigkeit, Sir«, beharrte Calvin. »Ihr Erscheinen ist unbedingt erforderlich, Sir.«
    »Unbedingt, was?« Torn musterte den jungen Offizier von Kopf bis Fuß, dessen militärisch-korrekte Art in Anbetracht der Umstände etwas Groteskes an sich hatte. »Na schön«, meinte er schließlich, »ich werd dir was sagen, Zunge. Ich bin Taxifahrer. Wenn deine beiden Gentlemen mit mir reden wollen, sollen sie mit meinem Taxi fahren.«
    »In Ihrem Taxi?«, fragte der Offizier verblüfft. »Sie wollen dafür … bezahlt werden, dass man mit Ihnen sprechen darf?«
    »So könnte man's auch sagen«, meinte Torn grinsend. »Jeder muss sehen, wo er bleibt.«
    »Aber … wohin sollen die Gentlemen denn fahren?«, erkundigte sich der Lieutenant einfältig.
    »Mir scheißegal«, erwiderte Torn grinsend. »Ich bin es schließlich nicht, der mich unbedingt sprechen will.«
    Damit griff er in die Hosentasche seiner abgetragenen Jeans, kramte eine Fünf-Dollar-Note hervor und legte sie auf den Tresen. Dann stieg er vom Barhocker und setzte sich in Richtung Ausgang in Bewegung, dicht gefolgt von dem sichtlich verwirrten Jungoffizier.
    »Worum geht es denn?«, erkundigte sich Torn, als sie aus dem schummrigen Halbdunkel nach draußen ins fahle Tageslicht traten. Der Himmel war von milchig weißen Wolken bedeckt – es würde bald regnen.
    »Bedaure, Sir«, erwiderte Calvin, »ich bin leider nicht ermächtigt, Ihnen darüber Auskunft zu erteilen. Diese beiden Gentlemen hier sind für das Briefing zuständig …«
    Der Lieutenant führte Torn zu zwei Typen, die auf dem Bürgersteig standen – so korrekt aussahen, dass sich der Ex-Major am liebsten übergeben hätte.
    Der eine war ein hagerer Typ mit Gesichtszügen, die denen eines Raubvogels ähnelten. Wie Calvin trug auch er eine Armeeuniform, bekleidete den Rang eines Commanders.
    Der andere Mann war klein und untersetzt und steckte in einem dunklen Anzug, der ihn wie einen Staubsaugervertreter aussehen ließ. Kleine, listige Augen blitzten Torn durch die dicken Gläser einer Hornbrille an.
    Die Aura des Unnahbaren, die von ihnen ausging, ließ Torn vermuten, dass sie für den Geheimdienst arbeiteten. Oder das Pentagon. Oder beides.
    In jedem Fall hatte er keine Ahnung, was sie von ihm wollten.
    In knappen Worten schilderte Calvin seinen Vorgesetzten Torns eigenwillige Bedingungen für eine Unterredung. Die beiden waren von dem Vorschlag, im Taxi durch die Gegend zu fahren, nicht gerade begeistert, schienen aber auch nicht gewillt, Aufsehen zu erregen, indem sie sich auf eine Diskussion darüber einließen. Mit säuerlichen Mienen stiegen sie in den alten Chevy, den Torn am Straßenrand geparkt hatte.
    »Okay, Gentlemen«, meinte Torn, nachdem er am Steuer Platz genommen hatte. »Wohin soll die Fahrt gehen?«
    »Woher soll ich das wissen?«, zischte der Hagere. »Das ist Ihr Spiel. Fahren Sie einfach los!«
    »Wie Sie wollen«, meinte Torn schulterzuckend, während er den Motor anließ, Gas gab und in den Verkehr einfädelte. »Aber ich muss Sie warnen – der Taxameter läuft!«
    Die beiden Männer, die auf der Rückbank saßen, tauschten einen Blick.
    Calvin, der aufrecht auf dem Beifahrersitz thronte, wirkte peinlich berührt.
    »Ihr Name ist Isaac Torn?«, vergewisserte sich der Mann mit der Brille noch einmal.
    »Ja«, gab Torn mit rauer Stimme zurück, »denke schon …«
    » Major Isaac Torn …?«
    Torn warf einen Blick über die Schulter, vergaß darüber beinahe, auf den Verkehr zu achten.
    »Wer will das wissen?«
    »Freunde«, antwortete der Hagere ausweichend. »Freunde von der Armee …«
    »Bei der Armee hab ich keine Freunde mehr«, entgegnete Torn hart. »Meine Leute sind alle tot. Krepiert in einem Scheißkrieg, der nach offizieller Meinung kein Krieg war.«
    Die beiden Männer auf dem Rücksitz tauschten einen weiteren bedeutungsvollen Blick.
    »Major Torn«, sagte der Untersetzte, »ich vernehme aus Ihren Worten eine gewisse Bitterkeit …«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Vielleicht sollten wir uns Ihnen zuerst vorstellen. Mein Name ist Vic Darren. Ich arbeite für das Verteidigungsministerium. Mein Begleiter ist Commander Malvil von der Central Intelligence Agency. Seinen Adjutanten Lieutenant Calvin kennen Sie ja bereits.«
    »Allerdings, Sir«, bejahte Torn nickend. Pentagon und Geheimdienst , schoss es ihm dabei durch den Kopf, ich hatte recht …
    »Major«, ergriff Malvil jetzt das Wort

Weitere Kostenlose Bücher