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Verfluchte Fesseln

Verfluchte Fesseln

Titel: Verfluchte Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Herden
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aber es war nicht so, dass er irgendein
Interesse an ihr hatte. Es war eher ein Verhältnis wie großer
Bruder und hübsche, kleine Schwester. Tim schien sich
hervorragend mit ihr zu verstehen, und Robert gönnte es ihnen
von ganzem Herzen.
    Nein,
zu Tim konnte er nicht fahren. Bei Max war er mit seinem Anliegen
schon besser aufgehoben.

8.

    „ Was
ist los, Alter?“, fragte Max mit großen Augen, als er die
Tür öffnete und Robert sah, mit dem er ganz und gar nicht
gerechnet hatte.
    „ Stör
ich? Oder hast du ein bisschen Zeit? Ich muss dir was erzählen.“
    Robert
hatte sich an Max vorbei gezwängt, ohne seine Antwort
abzuwarten. Max entschuldigte sich schon lange nicht mehr dafür,
dass es in seiner Wohnung aussah wie bei Hempels unterm Sofa. Es war
ein heilloses Durcheinander, aber Robert war daran gewöhnt. Er
fegte einen Sessel frei von den Kleidungsstücken und Papieren,
die Max dort wie überall in der Wohnung verteilt hatte, und ließ
sich nieder
    „ Nee,
nee, komm ruhig rein!“, sagte Max, als Robert schon Platz
genommen hatte. „Was ist los?“
    „ Max,
ich muss mit dir reden, aber vorher musst du mir versprechen, dass du
niemandem etwas davon sagst, was ich dir gleich erzähle und am
Computer zeige. Und vor allen Dingen, sprich auf keinen Fall mit
Gunnar darüber!“
    Max
war etwas behäbig, was seine Bewegungen anbelangte, aber im Kopf
war er fix, sehr fix.
    „ Oh,
oh, Nachtigall, ick hör dir trapsen. Es geht um die Frau,
stimmt´s?“
    Robert
sah seinen Freund nur stumm an, und der wusste, dass er richtig lag.
    „ Okay,
okay! Ich schwöre! Kein Wort zu irgendjemand!“
    Dabei
hob Max feierlich die rechte Schwurhand.

    Robert
erzählte nun alles, was er gesehen hatte, und Max Augen wurden
groß und größer.
    „ Du
meinst, er hat sie richtig geschlagen?“ Max konnte es immer
noch nicht glauben.
    „ Und
wie! Aber das war ja noch nicht alles. Er hat sie mit Elektroschocks
gequält und mit diesem riesigen, äh, was weiß ich,
wie so was heißt, also mit diesem Gummiding, mein ich. Aber
hier, bitte, sieh selbst!“
    Er
zog einen seiner eigenen USB-Sticks, auf den er das besagte Video
kopiert hatte, aus der Tasche und reichte ihn Max. Für einen
Moment dachte er noch daran, ob es richtig war, Max das alles sehen
zu lassen, sie so sehen zu lassen, aber dann wischte er alle Bedenken
beiseite. Mit irgendwem musste er schließlich darüber
reden, und Max war der einzige, der dafür in Frage kam. Gunnar,
der alte Zyniker hätte sicher wieder ein paar schräge
Bemerkungen abgesondert, und Tim war viel zu zart besaitet für
so etwas.
    Obschon
Robert den Inhalt des Videos kannte, war er doch aufs Neue
schockiert. Max ging es nicht anders.
    „ Ach,
du Scheiße!“, war mehrmals sein Kommentar. „Das
kann doch nicht wahr sein!“
    Endlich
war das Video zu Ende und Max und Robert sahen sich an. Ratlos, wie
es schien.
    „ Und
was willst du machen? Nee, anders gefragt, willst du überhaupt
etwas machen? Und wenn ja, was?“
    „ Tja“,
meinte Robert, „wenn ich das wüsste!“
    „ Was
jetzt, ob du überhaupt etwas machen willst?“
    „ Nein,
das ist schon klar, ich weiß nur nicht, was. Ich kann nicht
hingehen und ihm einfach was auf die Schnauze hauen. Da würde
ich wohl den Kürzeren ziehen. Der Kerl ist so eher deine
Gewichtsklasse. Nee, mir muss was anders einfallen. Hast du nicht
eine Idee?“
    Max
überlegte. Er stand auf, ging zum Fenster und sah hinaus, als ob
dort an der Fassade gegenüber eine Leuchtreklame mit dem
ultimativen Schlachtplan angebracht war.
    „ Ich
an deiner Stelle würde versuchen, Kontakt zu der Frau
aufzunehmen. So kämst du vielleicht dahinter, wie ernst die
Sache tatsächlich ist“, schlug Max vor.
    „ Dafür
brauche ich doch keine Beweise mehr. Das sieht doch ein Blinder mit
dem Krückstock!“, protestierte Robert.
    „ Okay,
okay, aber ohne Kontakt geht es trotzdem nicht. Pass auf, ich habe
eine Idee!“

    Als
Robert nach Hause fuhr, ging es ihm schon ein wenig besser. Der Plan
war nicht einfach umzusetzen und wirklich überzeugt war er
nicht, aber immerhin war es ein Plan.
    Eigentlich
war ihm nicht danach, aber irgendwie saß er plötzlich
wieder vor seinem Computer. Es ließ im einfach keine Ruhe, was
auf dem anderen Video zu sehen war.
    Es
überraschte ihn keineswegs, dass es wieder um diese, „seine“
Frau ging. Sie war wieder oder immer noch nackt, aber auf das Bett
gefesselt. Ihr Mann und der andere vom Strand standen neben dem Bett
und beratschlagten, wie

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