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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Blick zu. »Ganz offensichtlich doch.«
    »Nein«, schaltete sich Seth ein. »Das ist nicht möglich.«
    Marcus warf Ami einen fragenden Blick zu, er begriff immer noch nicht.
    »Sag’s ihm«, sagte Darnell leise.
    »Ich bin infiziert«, flüsterte sie und fing wieder an zu weinen.
    Marcus erstarrte, alle Farbe wich aus seinen Zügen. »Was?«
    »Ich bin dabei, mich zu verwandeln.«
    »Das ist unmöglich. Das kann nicht sein. Ich habe dich nie gebissen.«
    »War es ein Vampir?«, wollte Darnell wissen.
    Marcus’ Augen fingen an, in einem hellen Gelbbraun zu leuchten. »Ein Vampir hat dich gebissen? Wann?«
    »Nein, ich bin nicht von einem Vampir gebissen worden.«
    »Wer war es dann?«
    Ami starrte ihn wortlos an.
    Plötzlich fluchte zuerst David, dann Seth.
    »Was denn?«, fragte Darnell und musterte die beiden ältesten Unsterblichen stirnrunzelnd.
    Seth fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Bitte sag mir, dass du Kondome benutzt, Marcus.«
    »Natürlich nicht«, erwiderte dieser verdutzt. »Warum sollte ich? Das Sperma eines Unsterblichen stirbt nach der Ejakulation sofort ab, und das Virus stirbt mit ihm.«
    »Bei einer menschlichen Frau ist das so, ja«, bestätigte David. »Aber Ami ist kein Mensch, und ihr Körper besitzt bemerkenswerte regenerative Fähigkeiten. Wenn die das Sperma davon abgehalten haben, abzusterben, dann …«
    »Dann habe ich sie infiziert?«, folgerte Marcus, dessen entsetzter Blick zu Ami wanderte. »
Ich
habe dich infiziert?«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Es war ein Unfall.«
    »Glaubst du wirklich, dass das für mich einen Unterschied macht?« Er brüllte fast. Er zog sie an sich, umarmte sie heftig und voller Angst. »Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Ich bin auch heute erst darauf gekommen und …«
    »Aber du hast es gewusst, als ich gegangen bin.«
    »Ich war mir nicht absolut sicher, bis ich mich übergeben musste. Das ist mir noch nie passiert. Außerdem habe ich Fieber und … mir war bis vorhin nicht klar, dass mein Geruchssinn gesteigert ist. Das wurde mir erst klar, als du so überrascht warst, dass ich Tracys Deodorant riechen konnte«, erklärte sie und drückte ihn fest an sich. »Ich wollte es einfach nicht glauben.«
    »Du Idiot!«, brüllte Darnell. »Wie kann man nur so unglaublich blöd sein?«
    »Darnell!«, zischte Ami. »Ich sagte es doch schon – es war ein Unfall!«
    »Wenn er dir auf die Zehen trampelt –
das
ist ein Unfall, Ami«, widersprach Darnell. »Wenn er deinen Tee verschüttet. Aber das hier ist einfach nur dumm!«, rief er aufgebracht. Es war offensichtlich, dass er große Angst um sie hatte.
    Da sie nicht wollte, dass Marcus noch größere Schuldgefühle bekam, verteidigte sie ihn und stritt sich mit Darnell, während Marcus sie wortlos in den Armen hielt. Das Gesicht hatte er an ihrem Hals vergraben, und aus Verzweiflung umarmte er sie immer fester, bis er ihr fast die Luft abschnürte.
    »Wartet«, sagte Seth plötzlich.
    Ami und Darnell hörten auf, sich zu streiten.
    »Ami, was waren noch mal die Symptome?«
    Sie sah, wie er einen Blick mit David wechselte.
    »Fieber. Übelkeit. Ich muss mich übergeben. Müdigkeit. Gesteigerter Geruchssinn.«
    Wieder wechselten er und David einen Blick.
    »Seid mal alle eine Sekunde lang ganz still«, befahl Seth.
    Keiner sagt ein Wort.
    Eine Minute verging, in der Seth reglos dastand.
    Plötzlich schnappte David nach Luft. Seine Augen wurden groß.
    »Hörst du’s auch?«, fragte Seth.
    »Ja.«
    Marcus richtete sich auf. Den einen Arm um Ami gelegt, sah er die beiden älteren Unsterblichen an. »Was hört ihr denn?«
    »Ami«, sagte Seth, »du bist nicht mit dem Virus infiziert.«
    »Bin ich nicht?« Sie atmete befreit auf … bis sie bemerkte, dass die beiden älteren Unsterblichen kein bisschen erleichtert wirkten. »Was ist es dann?«
    David suchte ihren Blick. »Du bist schwanger.«
    Zum ersten Mal seit einem Monat war Melanie einfach nur glücklich. Sie liebte Bastien über alles und wurde ebenfalls geliebt. Sie würden heiraten.
    Und jetzt hatten sie auch noch ein gemeinsames Zuhause. Sie musste nicht mehr auf jedes Wort achten, das sie außerhalb des Schlafzimmers sagte, da theoretisch jeder ihnen zuhören könnte. Und es auch tun würde.
    Als Bastien mit ihrem Chevy das letzte Stückchen einer sehr langen Einfahrt hochfuhr, erhellten die Scheinwerfer ein hübsches einstöckiges Haus. Melanie musste sich immer noch daran gewöhnen, dass nachts alles ganz anders aussah als im

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