Verfluchte Seelen
habe die Küche deshalb mit allem Notwendigen ausgestattet. Im Kühlschrank sind Blutkonserven, und im Badezimmer findet ihr alle nötigen Hygieneartikel. Der Keller ist mit einem Fluchttunnel versehen. Und auf meinem Weg hierher bin ich an dem Haus vorbeigefahren und habe die Heizung eingeschaltet. Falls ihr es euch jetzt ansehen wollt oder den Tag nach der Arbeit dort verbringen wollt, ist alles vorbereitet.«
Bastien, der Melanies Blick auf sich spürte, sah sie an.
»Wir haben ein eigenes Haus?«, fragte sie. »Für uns allein?«
Unsicherheit machte sich in ihm breit. »Wenn du nicht mit mir zusammenleben möchtest …«
Sie runzelte die Stirn und boxte ihn dann hart gegen die Schulter. »Natürlich will ich mit dir zusammenleben. Ich liebe dich, Bastien. Und ich bin entschlossen, dich zu heiraten, wenn du endlich deinen Hintern hochkriegst und mich um meine Hand bittest.«
Alle Gespräche im Haus verstummten schlagartig.
Bastien fiel die Kinnlade herunter.
Chris erging es ebenso.
»Im Ernst?«, fragten die beiden Männer gleichzeitig.
Melanie verdrehte die Augen. Sie legte den Kopf in den Nacken und sprach zur Zimmerdecke. »Ja. Im Ernst. Ich liebe Sebastien Newcombe. Und ich habe vor, die Ewigkeit mit ihm zu verbringen. Wenn einem von euch da oben das nicht passt, dann findet euch endlich damit ab.«
Bastien grinste. Er hatte gewusst, dass er ihr etwas bedeutete. Das spürte er jedes Mal, wenn er sie berührte. Aber er hatte irgendwie angenommen, dass sich ihre Gefühle für ihn ändern würden, wenn sie mehr Zeit mit ihm verbrachte und …
Nun ja, inzwischen kannte sie alle seine Geheimnisse. Vielleicht würden sich ihre Gefühle für ihn ja wirklich nicht ändern?
Er neigte den Kopf und küsste sie. »Heiratest du mich, Melanie?«
»Himmel, ja. Und jetzt lass uns endlich hier abhauen und uns unser neues Zuhause ansehen. Dort kann ich dir so viele versaute Sachen ins Ohr flüstern, wie ich will, ohne dass uns alle zuhören.«
Lachend nahm er ihre Hand und zog sie die Treppe hinauf. Als sie die Haustür erreichten, rannten sie fast, begierig darauf, ihre gemeinsame Zukunft sofort beginnen zu lassen.
Und verdammt sollte er sein, wenn er nicht hörte, wie ein paar von den Unsterblichen im Haus johlten und Beifall klatschen.
Ami biss die Zähne zusammen. Ihr Magen rebellierte so heftig, dass sie fürchtete, ihr Abendessen wieder von sich zu geben.
Ein hochgewachsener, warmer Körper presste sich gegen ihren Rücken. Marcus küsste sie auf den Hals und schlang die Arme um ihre Taille.
Ihre Anspannung ließ nach, sie ließ sich gegen ihn fallen und schloss die Augen.
In dem Zimmer, das sie sich in Davids Haus teilten, war es tropisch warm, die hohe Luftfeuchtigkeit rührte von ihrer gemeinsamen Dusche her.
»Dein Herz rast«, brummte Marcus zwischen zwei Küssen.
Ami zwang sich zu einem Lächeln. »Du hast eben diese Wirkung auf mich.«
Er drehte sie zu sich um, küsste sie sanft auf den Mund und bahnte sich dann mit den Lippen einen Pfad über ihren Hals, bis er schließlich bei ihrer Stirn angekommen war. »Du bist ganz heiß.«
»Du löst solche Dinge eben bei mir aus«, neckte sie ihn. »Na ja, du
und
die Dusche. Eine sehr effektive Kombination.«
Er lachte anzüglich. »Ich wünschte, wir könnten die ganze Nacht in der Dusche verbringen.«
Sie knabberte an seinem Kinn und löste sich dann von ihm. »Das würde mir auch gefallen. Unglücklicherweise jagen sich die Vampire nicht selbst.«
Mit einem Aufstöhnen fuhr er fort, sein Shirt zuzuknöpfen.
Sobald er mit dem Shirt fertig war, legte Ami ihm den Patronengurt mit den Wurfmessern um den Oberkörper.
»Stimmt was nicht, Liebes?«, fragte er und musterte sie prüfend.
Seinem Blick ausweichend, streckte sie die Hand nach seinen Kurzschwertern aus und ließ sie in die entsprechenden Scheiden gleiten. »Ich mache mir Sorgen wegen der Söldner. Was ist, wenn wir nicht alle erwischt haben? Was ist, wenn es noch mehr sind?«
»Chris scheint zu glauben, dass wir die Gefahr, die von den Sterblichen für uns ausgeht, vollständig beseitigt haben.«
Sie suchte seinen Blick. »Wir waren auch nicht davon ausgegangen, dass Keegan eine echte Bedrohung darstellt, und du weißt ja, wie das ausgegangen ist.«
»Aber nur, weil dieses kleine Wiesel uns
überrascht
hat. Emrys hingegen war eine echte Bedrohung. Und jetzt, da er tot ist, kann er uns nichts mehr anhaben.«
Ami nickte. Sie hatte den Unsterblichen dabei geholfen, Emrys auszuschalten,
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