Verfluchter Bastard!
dieses leidige Thema nun ein- für allemal vom Tisch.
Der heiße Disput, vor allem aber der Name Lorn Blackwell, hatten ihren Mund ganz trocken werden lassen.
„ Hättet Ihr bitte die Güte, Jezebel mit einer Tasse Tee zu mir herauf zu schicken, Vater? Ich glaube, ich brauche jetzt dringend etwas zu trinken.“ Cathy hoffte, dass ihr Vater den versöhnlichen Tonfall in ihrer Stimme nicht ignorieren würde.
Ihr Vater zögerte kurz, nickte dann stumm, bevor er sie mit leisen Schritten verließ.
Kapitel 4
Sekundenlang starrte Cathy auf die Tür, die sich hinter ihrem Vater geschlossen hatte. Irgendwo, ganz tief in ihrem Innern, spürte sie ein leichtes Unbehagen und eine längst vergessen geglaubte Erinnung bahnte sich unaufhaltsam ihren Weg nach oben.
Als ob es erst gestern gewesen wäre, hatte sie plötzlich wieder jenen Sommer vor Augen, als sie Lorn Blackwell das erste Mal gesehen und ihm von da an hemmungslos nachgestellt hatte.
Bei dem Gedanken, wie ungebührlich sie sich benommen und in welche Verzückung sie bei seinem Anblick geraten war, röteten sich ihre Wangen.
Mein Gott, ich war damals ein dreizehnjähriges, dummes und ahnungsloses Mädchen , rief sie sich selbst zur Ordnung. Es war kein Verbrechen in diesem Alter romantische Gefühle für einen jungen Mann zu hegen .
Im Rückblick wusste sie natürlich, dass ihr damaliges Verhalten höchst ungebührlich gewesen war – aber das von Lorn Blackwell nicht minder.
Sofort stand ihr wieder jene Szene auf der stillen Waldlichtung vor Augen. Die Erinnerung daran ließ sie einerseits schmunzeln, andererseits war da auch ein ungewohnter Schauer, der ihr Gänsehaut über den Rücken jagte und ein seltsames Kribbeln in ihrem Schoß verursachte.
Sie sah die Szene wieder vor sich. Nachdem Lorn ihr verboten hatte, ihn wiederzusehen, hatte sie ihm eifersüchtig auf jener Waldlichtung, seinem Lieblingsplatz, aufgelauert. Sie wusste nur zu genau, wann er sich dort mit dieser dummen Gans von Hühnermagd traf, um sich mit ihr liebestoll im Gras zu wälzen. Blind vor Eifersucht hatte sie diesem Treiben nicht mehr länger zusehen wollen. In ihrem jugendlichen Stolz hatte sie sich eingebildet Lorn Blackwell gehöre ihr – ihr ganz allein.
Geduldig hatte sie sich an jenem Nachmittag in einem Baum auf die Lauer gelegt und gewartet, bis die beiden Turteltauben endlich aufgetaucht waren, sich ins Gras gelegt hatten und anfingen, sich hemmunglos miteinander zu vergnügen.
Cathy hatte ihnen eine Weile unentschlossen zugesehen, bis ihr plötzlich die Augen übergingen, als dieses unverschämte Weib Lorns Hose öffnete, sein hartes Glied heraus, und dann in den Mund nahm! Es hatte sie alle Mühe gekostet, nicht vor Schreck und Ekel vom Baum zu fallen. So etwas Widerliches hatte sie ja noch nie gesehen!
Dabei war sie Einiges gewöhnt. Der Bauer, bei dem sie untergebracht war, nahm keine Rücksicht auf sie, wenn er seine Bäuerin des Nachts grunzend und stöhnend bestieg, und auch die Schäfer und das Gesinde trieben es gerne am hellichten Tag miteinander, manchmal von vorne, manchmal von hinten. Aber das, was Lorn Blackwell und seine Hühnermagd da unten miteinander trieben, war einfach nur grauenvoll und abstoßend.
Nie würde sie vergessen, wie sich Lorns Augen verdunkelt hatten, als er sie plötzlich über sich im Baum entdeckt hatte.
Natürlich hatte sie gehofft, dass er diesem widerlichen Treiben aus Scham sofort ein Ende bereiten würde - aber weit gefehlt. Stattdessen hatte er nur weiter zu ihr nach oben gestarrt und dieses widerliche Geschmatze und Gesauge an seinem Glied ganz offenkundig noch mehr genossen. Mit jeder weiteren Sekunde, in der sie ihn mit Blicken zu töten versuchte, war sein Atem heißer, die Bewegungen seiner Hüften schneller und heftiger geworden. Seine Augen hatten sich so verdunkelt, bis sie schwarz wie die Nacht waren und heiß wie die Hölle glühten.
Nie wieder hatte Cathy eine so flammende Wut in sich verspürt, wie in jenem Moment. Und nie wieder hatte sie eine so ungeheure Befriedigung erlebt, wie in jenem Augenblick, als sie den mitgebrachten Eimer voll stinkender Gülle über den beiden erhitzten Leibern ausgoß. Die fürchterlichen Entsetzensschreie der dummen Gans unter ihr waren ein herrlicher Ersatz für die Triumphschreie, die sie sich selbst verkneifen musste.
Liebend gerne hätte sie sich noch etwas länger an ihrer bittersüßen Rache geweidet, doch sie wusste, dass es höchste Zeit war zu verschwinden. Lorn Blackwell
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