Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfluchter Bastard!

Verfluchter Bastard!

Titel: Verfluchter Bastard! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
Vom Netzwerk:
einer Decke?“ Cathys Mißtrauen war geweckt.
    „ Ich weiß nicht was du meinst.“
    Cathy stand auf, trat vor den Schreibtisch und begann ungeduldig mit ihren Fingerspitzen auf das dunkle Holz zu trommeln.
    „ So? Du weißt also nicht, dass Vater mich wieder mal verheiraten will?“, fragte sie gedehnt und musterte Jezebel dabei mit scharfem Blick.
    „ Was ist denn daran neu? Das versucht er doch schon seit Jahren.“
    „ Ja, nur heute war er so ...“
    „ So ...?“, hakte Jezebel nach und schaute Cathy mit neugierigen Augen an.
    „ So fürchterlich wild entschlossen.“
    „ Hm“, sagte Jezebel „wieso machst du dir Sorgen? Solange er keinen Bräutigam vorzuweisen hat…“
    Beim Blick in Cathys Gesicht gingen Jezebels Augenbrauen abrupt nach oben.
    „ Sag nur, er hat doch noch einen Kandidaten aufgetan. Wer ist es? Nein, sag nichts. Lass mich raten“, sagte Jezebel aufgeregt. „Er kann keinesfalls von hier sein. In ganz Stirlingshire würde es kein Mann mehr wagen, um deine Hand anzuhalten. Zu katastrophal ist dein Ruf. Es muß jemand von außerhalb sein. Etwa ein Engländer?“
    „ Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“, fragte Cathy leicht angesäuert.
    „ Ich habe noch nie einen Hehl daraus gemacht, dass deine Art zu leben nicht natürlich ist, Cat. Jede Frau braucht irgendwann einen Mann. Auch du.“
    „Mein Leben ist gut, so wie es ist! Nur weil du verheiratet bist…“
    „ Das hat doch damit nichts zu tun“, unterbrach Jezebel sie kurzerhand. „Mein Isaac ist ein absoluter Glücksfall und so einen Glücksfall wünsche ich dir auch. Bislang schleppte dein Vater jedoch immer nur ausgemachte Holzköpfe an.“
    „ Hm, Vaters Geschmack hat sich wahrlich nicht gebessert. Offensichtlich hat er sich den schlimmsten Holzkopf bis zum Schluß aufgehoben.“ Cathy setzte ein schiefes Lächeln auf, wenngleich ihr überhaupt nicht nach lächeln zumute war.
    „ Nun sag schon. Wer ist es?“ Jezebels blaue Knopfaugen waren neugierig auf Cathy gerichtet. Diese ließ sich jedoch Zeit mit einer Antwort. Es ärgerte sie, dass ihr allein der Gedanke an den Namen Lorn Blackwell, unbehagliches Magenkribbeln verursachte.
    Nachdenklich schaute Cathy auf die Flasche Whisky in ihrer Hand. Kurzentschlossen nahm sie einen weiteren großen Schluck daraus und wischte sich anschließend mit dem Handrücken über den Mund, so, als ob sie damit auch die Erinnerung an diesen schrecklichen Mann wegwischen könnte.
    „ Nun sag schon endlich. Wer ist es?“, fragte Jezebel ungeduldig.
    Cathy räusperte sich und bemühte sich um einen gleichmütigen Tonfall: „Nun, - es ist Lorn Blackwell.“
    Für einen Moment war es still in dem kleinen, dunklen Raum, dann stieß Jezebel einen anerkennenden Pfiff aus.
    „ Oha, da hat dir dein Vater aber ein absolutes Prachtstück von Mann ausgesucht.“
    Cathy schaute ihre Freundin verdutzt an. Deren anfängliches Erstaunen war nahtlos in helle Begeisterung übergegangen.
    „ Prachtstück?“, ätzte Cathy verächtlich. „Wohl eher ein eitler, armer Pfau, der sich mit meinem Geld ein schönes Leben machen möchte.“
    „ Hast du ihn etwa schon gesehen?“, fragte Jezebel mit seltsamem Blick.
    „ Nein. Wozu auch? Es reicht völlig aus, was ich über ihn gehört habe.“
    „ Vielleicht würde es sich doch mal lohnen einen Blick auf ihn werfen …“ Jezebels Augenbrauen zuckten anzüglich auf und ab.
    „ Soll das etwa heißen, dass du ihn dir schon angesehen hast?“
    „ Aber natürlich. Er ist das Stadtgespräch. Wenn die größten Schandmäuler der Stadt einen Mann als griechischen Gott bezeichnen, dann muß ich mir den doch anschauen! Dafür bin ich sogar höchstpersönlich auf den Markt gegangen. Allerdings muß ich sagen, dass die Markt- und Waschweiber ganz und gar Unrecht hatten“, lächelte Jezebel belustigt.
    „ Wusst' ich's doch.“ Die Genugtuung in Cathys Stimme war nicht zu überhören.
    „ Lorn Blackwell hat aber auch so ganz und gar nichts von diesen dämlich leblosen Götterstatuen! Dafür vibriert viel zu viel Leben in diesem Prachtkerl. Also, ich persönlich finde ja, dass er viel mehr Ähnlichkeit mit einem dieser großrahmigen, feurig-heißen Barockhengsten hat!“ Bei Jezebels schwülstigem Gerede begann Cathy entnervt mit den Augen zu rollen. Das kümmerte Jezebel jedoch nicht. Unbekümmert schwärmte sie weiter von Lorn Blackwell.
    „ Er ist wirklich ein Bild von einem Mann, Cat. Groß, stark und unglaublich männlich. Nicht wirklich schön, aber diese

Weitere Kostenlose Bücher