Verfluchter Bastard!
gesagt, wie verzweifelt muß der Blackwell-Clan wohl sein, wenn der stolze und eitle Lorn Blackwell bereit ist, sich als männliche Hure an mich, das Schlachtross, zu verkaufen? Wie weit geht diese Farce eigentlich? Wird er mir den Hof machen und Minnegesänge trällern?“ Cathys Stimme triefte nur so vor Spott.
„ Hör auf mit dieser Spotterei, Cathy. Lorn Blackwells Begeisterung über die Heirat mit dir hält sich ebenfalls in Grenzen.“
„ Vorsicht, Vater. Der Mann könnte mir sonst noch sympathisch werden“, ätzte Cathy sarkastisch.
„ Bilde dir nur nichts ein. Er ist von dir ebensowenig begeistert, wie du von ihm. Er hält dich für eine häßliche, frigide, alte Ziege.“
„ Oh, Charme besitzt er auch noch.“
„ Er würde sich vermutlich lieber mit einem echten Schlachtroß ins Bett legen, als mit dir.“
„ Jetzt besitzt er alle meine Sympathien. Damit wäre die Hochzeit ja Gott sei Dank vom Tisch.“
„ Keineswegs. Ihr werdet miteinander verheiratet. Ihr passt wunderbar zusammen. Beide seid ihr stur, stolz und verblendet – ihr habt einander wahrlich verdient.“
„ Was wollt Ihr eigentlich, Vater? Mich verheiraten oder mich umbringen? Wie könnt Ihr auch nur im Entferntesten glauben, dass eine Ehe, bei der sich beide Eheleute schon von vornherein nicht ausstehen können, gut gehen kann? Wollt Ihr mich schon zu Lebzeiten in der Hölle sehen?“
Charles McKinley verkniff sich eine bissige Antwort. Er wusste, jedes weitere unbedachte Wort würde den Sturkopf seiner Tochter nur noch härter werden lassen.
„ Verdammt, Cathy. Wieso sträubst du dich so vehement gegen eine Heirat? Du brauchst einen Erben! Wofür hast du sonst all die vielen Jahre so hart gearbeitet?“
„ Das ist es ja gerade!“, rief Cathy böse schnaubend. „Ich werde nicht zulassen, dass ein dahergelaufener Ehemann sich die reichen Früchte meiner Arbeit einfach so einverleibt. Bei einer Heirat verlöre ich alles, wofür ich lebe und arbeite. Meine Unterschrift auf einer Heiratsurkunde würde mich entmündigen und einen dummen Mann für immer ermächtigen! Nur über meine Leiche!“
„ Verdammt, Mädchen. Was ist, wenn ich sterbe? Willst du, dass alles an einen weitläufigen Neffen fällt, anstatt an deinen Sohn?“
„ Ich würde nur Euren Titel und Gut McKinley verlieren, Vater. Meine Unternehmen aber blieben mir. Ohne diese, ist Gut McKinley so gut wie wertlos! Geld bedeutet Macht und Freiheit, Vater. Diese Güter tausche ich niemals freiwillig gegen Abhängigkeit und Willkür ein!“
„ Hör zu, Cathy. Lorn Blackwell ist ein guter, kluger Mann“, Charles McKinley war es langsam leid, sich immer wieder wiederholen zu müssen. „Ich werde meinen Entschluß nicht mehr ändern. Nutze die kommenden Tage, um Lorn Blackwell besser kennenzulernen und deine Vorurteile ihm gegenüber abzubauen“, versuchte ihr Vater sie aufzumuntern.
„ Den Teufel werde ich tun. Ich will diesen eitlen Hornochsen Lorn Blackwell nicht näher kennenlernen. Das wäre reine Zeitverschwendung, auf beiden Seiten. So wahr ich hier stehe, verspreche ich Euch hoch und heilig: Ich werde niemals heiraten, Vater. Weder Lorn Blackwell noch sonst irgendeinen Mann. Habt Ihr das noch immer nicht verstanden? Nur zu. Fesselt mich. Schleppt mich vor den Traualter. Das könnt Ihr gerne tun. Aber Ihr werdet schon sehen welchen Skandal Ihr davon habt. Nie und nimmer werde ich diesem Lustbock mein Ja-Wort geben. Nichts und niemand wird mich jemals dazu bringen. Niemand! Nicht die Hölle und nicht der Teufel. Habt ihr mich verstanden, Vater?“
Cathy hatte die ganze Zeit mit gefährlich ruhiger Stimme gesprochen. Doch ihre Augen verschossen grüne, höllenheiße Blitze.
Charles McKinley musterte nachdenklich seine Tochter. Er zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass sie jedes ihrer Worte wahrmachen und vermutlich tatsächlich lieber sterben würde, als zu heiraten.
Charles McKinley überlegte kurz. Dann nickte er ruhig und seufzte hilflos: „Gut, du wirst schon sehen was du von deiner Sturheit hast. Ich habe es nun wirklich oft genug im Guten versucht, Cathy, doch du lässt mir keine andere Wahl. Offenbar willst du es nicht anders.“
Für einen Moment war Cathy vom Einlenken und der seltsamen Wortwahl ihres Vaters überrascht. Doch dann wischte sie das leichte Unbehagen, das sie kurzzeitig beschlichen hatte, rasch beiseite.
Das Einzige was zählte war, dass sie wieder einmal ihren Kopf durchgesetzt hatte. Mit etwas Glück, so hoffte sie, war
Weitere Kostenlose Bücher