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Verfluchter Bastard!

Verfluchter Bastard!

Titel: Verfluchter Bastard! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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musterte, gingen bei Cathy langsam die inneren Alarmglocken an. Wieso schaut er mich denn schon wieder so komisch an? , fragte sie sich unbehaglich. Sie wusste instinktiv, dass er nichts Gutes im Schilde führte.
    „ Als Erstes wirst du dich mal ausziehen.“
    Es dauerte eine Sekunde, bis dieser ungeheuerliche Befehl bei Cathy angekommen war. Ungläubig starrte sie ihn an. Im nächsten Moment schnappte sie empört nach Luft und japste: „Waaaaas?“ Was zur Hölle fiel diesem unverschämten Kerl nur ein?
    „ Seid Ihr verrückt? Oder pervers? Ich werde mich ganz sicher nicht vor Euch entkleiden! Und Ihr lasst Eure Kleider auch besser an!“ Ihre Stimme klang schneidend scharf, und man merkte ihr plötzlich an, dass sie es gewohnt war Befehle zu erteilen. Jeder andere wäre bei ihrem peitschenden Tonfall erschrocken zusammengezuckt, doch bei Lorn zitterte nicht einmal eine Wimper. Stattdessen trat er langsam auf sie zu.
    „ Und ob du dich ausziehen wirst“, sagte er mit gefährlich leiser Stimme. Cathy erhob sich langsam und betont hoheitsvoll von ihrem Stuhl. Unauffällig stellte sie sich auf die Zehenspitzen, nur um verärgert festzustellen, dass sie trotzdem nur bis zu seiner imponierend breiten Brust reichte.
    „ Du hast die Wahl, Stinkzwerg ...“ Lorns Worte waren nicht mehr als ein leises, warnendes Zischen, doch es brachte die Luft um Cathy herum zum Schwingen. Ein seltsames Glühen bemächtigte sich ihrer Haut und ihr Puls wurde plötzlich schneller.
    „ Entweder du ziehst dich freiwillig aus, oder ich schneide dich aus diesen dreckigen Lumpen. Dein erbärmlicher Gestank verpestet die ganze Hütte!“
    Wie durch Zauberei lag plötzlich ein kleines Jagdmesser in Lorns Hand, dessen Spitze drohend in Cathys Richtung zeigte. Cathy sog die Luft ein und versuchte gleichzeitig dieses Kribbeln zu bekämpfen, das ihre Glieder auf seltsame Weise lähmte. Ihre Augen starrten ungewollt auf das dichte Haargekräusel, das aus seinem Hemdausschnitt lugte. Wieder war da dieser Hauch jenes betörenden Duftes. Sie schüttelte den Kopf, um klarer denken zu können.
    „ Mit Verlaub. Ihr duftet auch nicht gerade nach Veilchenwasser“, gelang es ihr zu erwidern.
    „ Aber ich stinke nicht wie jemand, der schon wochenlang kein Wasser mehr gesehen hat.“
    „ Wochenlang? Was erlaubt Ihr Euch? Wie würdet Ihr wohl riechen, wenn Ihr bis zur Nase im Moorschlamm gesteckt hättet?“
    „Nun, der Moorschlamm nimmt sich noch wie Parfüm aus ...“, ätzte Lorn bevor er abrupt verstummte. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Er griff nach einer Laterne und leuchtete Cathy direkt ins Gesicht.
    Deren Herz machte einen Satz, als sie sah, wie er sie plötzlich eingehend von oben bis unten betrachtete. Ein kalter Schauer kroch ihren Rücken herauf. Er wird doch nicht …?
    In diesem Augenblick war sie fast dankbar für die Schicht getrockneten Moorschlamms, die ihr Gesicht bis über die Nasenspitze hinweg bedeckte und sie nahezu unkenntlich machte.
    „ Haltet doch einfach mehr Abstand zu mir, wenn mein Geruch Eure Nase so belästigt“, schlug Cathy geistesgegenwärtig vor. Lorn schien ihren Einwand jedoch gar nicht zu hören. Er musterte weiterhin angestrengt ihr Gesicht.
    „ Das käme mir übrigens sehr entgegen“, sagte Cathy schnippisch. „Ihr mögt zwar nicht stinken, Mr. Blackwell, aber Eure Gegenwart wird dadurch auch nicht erträglicher.“
    Als Lorn weiterhin eisern schwieg, fuhr Cathy mit ihrer Stichelei munter fort.
    „ Hat es Euch etwa die Sprache verschlagen, Mr. Blackwell?“
    „ Ich gebe dir jetzt exakt zehn Sekunden Zeit, um dich aus dem stinkenden Zeug zu schälen – danach tut es mein Messer.“
    „ Ho! Ha! Ganz langsam, Blackwell.“ Cathys Stimme klang schon nicht mehr ganz so stichelnd angesichts seiner Drohung, denn sie hatte keinen Zweifel daran, dass er diese auch wahr machen würde. Dennoch war sie weit davon entfernt seiner Forderung nachzugeben.
    „ Schaut Euch doch bitte einmal um, Blackwell. Seht Ihr hier irgendwo mein Gepäck? Selbst wenn ich wollte, könnte ich mich nicht meiner Kleidung entledigen. Ich habe nichts Frisches anzuziehen!“
    Lorn machte nur eine unwirsche Kopfbewegung in Richtung der großen Holztruhe, die an Cathys Bettseite stand. „Schau in der Truhe nach. Ich bin sicher, du wirst darin fündig.“
    Verdutzt schaute Cathy zu der Truhe, die ihr bislang noch gar nicht aufgefallen war.
    „ Wie kommt Ihr darauf, dass …?“
    Weiter kam sie nicht. Lorns Messer zuckte

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